Der Lainzer Tiergarten im Westen Wiens kann bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken. Ein „Auhof“, so sein frühere Name, wird bereits 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Schon damals wurden die weitläufigen Wälder des 2.450 Hektar großen Areals gerne als Jagdrevier genutzt. Ab dem Jahr 1457 ist dann von einem „Thier- und Saugarten“ zu Laab im Walde die Rede. Mitte des 16. Jahrhunderts ernannte man den Auhof zum kaiserlichen Hofjagdgebiet, welches mit einem Holzzaun eingegrenzt wurde. Unter Kaiser Josef II. sollte dieser jedoch von einer Mauer ersetzt werden, um die umliegenden Bauernhöfe vor umherstreifenden Wildtieren zu schützen. Der Auftrag ging an den Baumeister Philipp Schlucker, der die gut 22 Kilometer lange Ziegelmauer mit Hilfe seiner Freunde innerhalb von fünf Jahren derart günstig errichtete, dass man annahm, er habe sich verkalkuliert und in den Ruin getrieben. Daraus resultiert auch die gängige Redewendung „Du armer Schlucker!“
0 Kommentare
Warum in die Ferne schweifen, wenn man auch so viele schöne Wandermöglichkeiten vor der eigenen Haustüre hat. Herr und Frau Wanderlich haben sich diesmal für einen etwa 20 Kilometer langen Rundwanderweg am Stadtrand von Wien entschieden, für den man ungefähr 5 Stunden Gehzeit einrechnen sollte. Starten kann man gemütlich am Bahnhof Hadersdorf, der gut mit der Sbahn zu erreichen ist, aber auch ausreichend Parkmöglichkeiten für die Anreise mit dem Automobil bietet. Hier muss man gleich nach den bunten Markierungen und gelben Hinweisschildern Ausschau halten, die einen vorbei an einem alten Gasthof über die Kunersdorf- und Postgasse auf die Mauerbachstraße führen.
Die Corona-Krise hat leider auch Herr und Frau Wanderlich zu vermehrter Häuslichkeit gezwungen. Aber die ganze Sache hat auch ihr Gutes, denn so können die beiden wieder einmal in aller Ruhe die nähere Umgebung erkunden und haben dabei auch endlich die schon lange geplante Umrundung des Lainzer Tiergartens in Angriff genommen. Der 2.450 Hektar große Biosphärenpark wird von einer imposanten Ziegelmauer begrenzt, an der man sich auf der 25 Kilometer langen Rundwanderung gut orientieren kann. Sie ist das bestimmende Element, auch wenn man sich stellenweise von ihr weg bewegt. Über das Mauerwerk erhascht man nicht nur Blicke auf die üppige Vegetation des Naturschutzgebiets, sondern mit etwas Glück auch auf das ein oder andere herumstreifende Reh oder Wildschwein.
Diesmal nehmen euch Herr und Frau Wanderlich auf eine „typische Wienerwaldrunde“ im Bezirk Baden mit, etwa 15 Kilometer westlich der Bundeshauptstadt. Ausgangs- und Endpunkt dieser leichten Rundwanderung ist das Stift Heiligenkreuz, seit seiner Gründung im Jahr 1133 das zweitälteste und durchgehend bestehende Zisterzienserkloster der Welt. 19.000 Hektar Land machen das Kloster zudem zum zweitgrößten kirchlichen Großgrundbesitzer Österreichs. Obwohl man auf der gut 2 ½ Stunden langen Tour keine bemerkenswerten Gipfel erklimmt, kann man hier wunderbar idyllische Landstriche erwandern (v.a. zur Zeit der Baumblüte), man wandelt auf geschichtsträchtigem Boden und zünftig einkehren lässt es sich auch allemal, sowohl in den Gaststätten von Stift Heiligenkreuz als auch in der Meierei Füllenberg.
Diese eigenwillige Landschaft aus seltsam anmutenden, hellbeigen Bimssteinsäulen, die wie Türme aus dem Hang beiderseits des Barranco de las Arenas wachsen, zählt zu den größten Naturwundern Teneriffas. Der strahlend blaue Himmel und die leuchtend grünen Kiefern bilden dazu einen herrlichen Kontrast – ein richtiger Augenschmaus! Herr und Frau Wanderlich waren natürlich neugierig auf diesen zauberhaften Landstrich und begaben sich sogleich auf eine abwechslungsreiche, etwa 4 ½-stündige Rundwanderung am Südfuß des Guajara. Ausgangspunkt ist der Kirchplatz von Vilaflor de Chasna, mit seinen 1.420 Höhenmetern der höchstgelegenste Ort der Insel und eine der am höchsten gelegenen Gemeinden Spaniens. Man kann entweder mit den Buslinien 342, 474 und 482 anreisen oder – wie die Wanderlichs – mit dem Mietauto.
Herr und Frau Wanderlich hatten bis dato noch nie von diesen Namen gehört, obwohl sich die beiden Ortschaften im nahe gelegenen Wienerwald befinden. Der 45 Kilometer lange und zu großen Teilen bewaldete Ausläufer der Nordalpen zieht sich sowohl durch Wien als auch durch Niederösterreich, gilt als UNESCO-Biosphärenpark und wird von vielen WienerInnen gerne als Naherholungsgebiet genutzt. Da auf dem Ländle die Regionalbusse leider nur sporadisch verkehren, sollte man besser mit dem Automobil anreisen. Parkmöglichkeiten gibt es beispielsweise auf dem kleinen Kirchenplatz direkt in Sulz im Wienerwald. Dort steht auch die erhabene „Kaiser-Franz-Josef-Erinnerungseiche", die wohl schon viele Sommer lang wohltuenden Schatten gespendet hat.
Herr und Frau Wanderlich waren bei ihrem Winterurlaub auf Teneriffa mit unverschämt gutem Wetter gesegnet und konnten die Kanareninsel somit über und unter Wasser erkunden. Eine der spannendsten Regionen ist sicherlich das wild zerklüftete Anaga-Gebirge im Nordosten des Eilands, das sich durch schroffe Bergmassive und einen immergrünen Nebelurwald auszeichnet. Die Wanderlichs waren begeistert, mussten sich jedoch aufgrund der begrenzten Aufenthaltsdauer für eine von vielen schönen Wanderrouten entscheiden. Das Anaga-Gebirge wurde 2015 zum UNESCO Biosphärenreservat ernannt, weshalb es aus Naturschutzgründen mancherorts Besucherbeschränkungen gibt. Das erforderliche Permit muss beim Centro de Servicios al Ciudadano beantragt werden – am besten schon einige Wochen vor dem geplanten Urlaub!
Herr und Frau Wanderlich interessieren sich sehr für die Geschichte des Rittertums und demnach auch für dessen einstige Wohnsitze, Burgen und (heute vermehrt) Ruinen. Die Araburg auf dem gleichnamigen Berg stammt aus dem 12. Jahrhundert und ihr Name bedeutet so viel wie „Adlerburg“. Irgendwie nachvollziehbar, finden die Wanderlichs, sitzt sie auch wie ein Horst auf einem Felsen in knapp 800 Metern Höhe und ist nur zu Fuß erreichbar. Das macht sie auch zur am höchsten gelegenen Burgruine Niederösterreichs. Die Araburg wurde bei der zweiten Türkenbelagerung 1683 und im Zuge der beiden Weltkriege leider völlig zerstört und ist seitdem nur noch eine Ruine. In den 1960-er Jahren begann jedoch ein Wiederaufbau und es wurde seitdem fleißig renoviert. So wurde auch der 24 Meter hohe Bergfried zu einer Aussichtswarte umgebaut, von der aus man den Schneeberg und weite Teile der Voralpen erspähen kann.
Was wäre ein Teneriffa-Urlaub ohne die Besteigung des mächtigen Pico del Teide. Der 3.715 Meter hohe Schichtvulkan ist nicht nur der höchste Berg der Kanaren, sondern sogar ganz Spaniens. Der Name El Teide ist auf das Wort „Echeyde“ der Guanchen, der Ureinwohner Teneriffas zurückzuführen, was den Wohnort eines bösen Dämons bezeichnet. Herr und Frau Wanderlich ließen sich aber nicht einschüchtern und unternahmen einen Ausflug in den Nationalpark bei La Orotava, um den weithin sichtbaren Vulkankegel aus aller Nähe zu bewundern. Obwohl der markante Gipfel auf vielen Darstellungen in Schnee gehüllt ist, war diesen Winter leider keine weiße Pracht zu sehen. Der Parque Nacional del Teide wurde 2007 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt, weshalb man dort nur noch eingeschränkt wandern darf. Der Teide selbst kann jedenfalls auf zwei Arten bezwungen werden – zu Fuß, über einen gut beschilderten, aber ziemlich beschwerlichen Aufstieg oder mit der berühmten Seilbahn Teleférico del Teide.
Wie bereits erwähnt, haben die findigen Wanderlichs den heimischen Winter unlängst auf den Kanaren verkürzt. Vor allem die Insel Teneriffa ist ein wahres Wanderparadies und hat für alle Ambitionen etwas zu bieten – von leichten Spaziergängen bis hin zu richtigen Bergtouren; etliche Höhenmeter gibt es aber so gut wie überall zu bewältigen. Herr und Frau Wanderlich wollen euch hier einen gemütlichen alten Camino über dem Küstenstädtchen Garachico vorstellen. Vor dem verheerenden, 9 Tage dauernden Ausbruch des Vulkans Montaña Negra im Jahr 1706 war Garachico eine bedeutende Handels- und Hafenstadt Teneriffas. Die gewaltige Eruption und zwei Lavaströme zerstörten damals jedoch weite Teile des Stadtgebiets. Zum Glück wurde Garachico wieder aufgebaut und ist heute einer der bezauberndsten und ursprünglichsten Orte auf Teneriffa.
|
AUTOREN
Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
Januar 2021
KATEGORIEN
Alle
Besuche Herr und Frau Wanderlich auch auf Facebook & Instagram!
|
|
|