Was gibt es schöneres, als bei diesen hochsommerlichen Temperaturen der unerträglichen Hitze der Stadt zu entfliehen und an einem der vielen lieblichen Orte unseres Heimatlandes die Seele baumeln zu lassen? Schon das Kaiserpaar Franz Joseph und Elisabeth wusste um den Erholungswert solcher Aufenthalte – wobei besonders das Salzkammergut rund um Bad Ischl, den Wolfgangsee und den Attersee zu einer klassischen Sommerfrische-Destination avancierte.
Diese „Stadtflucht“ erlebte von der Jahrhundertwende bis in die 1960er Jahre hinein eine wahre Blütezeit. Ausgehend von der Aristokratie fand diese neue Passion auch im (wohlhabenden) Bürgertum großen Anklang und immer mehr Stadtmenschen sehnten sich nach der Ruhe und Idylle des romantischen Landlebens. Vor allem die WienerInnen wollten auch in den Sommermonaten in der Nähe ihres hochgeschätzten Kaisers sein, was den Bau von so genannten „Saisonvillen“ begünstigte. Diese meist unbeheizbaren Residenzen wurden oftmals von namhaften Architekten im Heimatstil erbaut. Dabei werden verschiedene landschaftstypische Bauelemente wie Fachwerk, Buckelquader, Fensterläden, Laubsäge- oder Schnitzarbeiten und Sichtsteinelemente passend zum jeweiligen Standort miteinander kombiniert. Wer sich keinen eigenen Sommersitz leisten konnte, quartierte sich eben im Gasthaus oder einer der zunehmend auftretenden Privatquartiere ein.
Was die klassische Sommerfrische ausmachte, war die Übersiedlung des kompletten Haushalts mitsamt dem Dienstpersonal – auch Menagieren genannt, die ausgedehnte Verweildauer am Urlaubsort (oft den ganzen Sommer über) sowie die langfristige Bindung an eine bestimmte Region, die jedes Jahr wieder aufgesucht wurde. Als Bekleidung wurde, damals wie heute, schon immer gerne Dirndlkleid und Trachtenanzug getragen, um die Verbundenheit mit der Habsburgermonarchie bzw. Österreich zu demonstrieren.
Der vermehrte Zustrom eines vermögenden städtischen Publikums führte in den Sommerfrischeorten auch zu einem Ausbau der Infrastruktur. Man schuf Kurhäuser, Hotels, Theater, Konzertsäle und Casinos nach urbanem Vorbild. Es wurde eine bewusst gepflegte „Kunst des Müßiggangs“ demonstriert, die von den Kurorten und deren Vereinen durch ein entsprechendes Kulturprogramm unterstützt wurde, das sich durchaus mit dem größerer Städte messen konnte. Im Salzkammergut entstanden beispielsweise Wiener Cafés, Konditoreien und sogar Wäschereien. Darüber hinaus zahlreiche Seebäder und Yacht-Clubs, den Sommerfrischlerinnen wurde das Radfahren beigebracht und man bot Wanderungen in die umliegende Bergwelt an.
Auch Herr und Frau Wanderlich frönen immer wieder dem Sommerfrische-Dasein auf Kaisers‘ Spuren, aber davon sollt ihr in
den einzelnen Berichten mehr erfahren…
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