Herr und Frau Wanderlich haben in der Ramsau am Dachstein schon viele schöne Wanderungen unternommen, entdecken aber bei jedem Aufenthalt auch immer wieder etwas Neues. Diesmal haben sie den 1.252 Meter hohen Sattelberg umrundet, was inklusive Pausen doch um einiges mehr als die veranschlagten 3 Stunden Gehzeit in Anspruch genommen hat und etwa 240 Höhenmeter im An- und Abstieg.
Eine gute Startmöglichkeit der Rundwanderung befindet sich in Ramsau Kulm, am Parkplatz des hiesigen Tourismusverbandes. Der Weg beginnt direkt neben der denkmalgeschützten katholischen Kirche St. Rupert, bei der sich auf alle Fälle auch ein Blick ins Innere lohnt. Das schindelgedeckte Gotteshaus (be)steht schon seit dem 12. Jahrhundert und ist mittlerweile ein regelrechtes Wahrzeichen der Region geworden.
Man wandert zunächst bis zum Wegkreuz Alpenbad, wobei man an vielen üppig mit Blumen geschmückten Häusern vorbeikommt. Hier zweigt die markierte Route links ab, wird zum Hofrat-Gruber-Weg, der eine ganze Weile erquicklich am Bach entlangführt. Wanderlichs wurden immer wieder vom Beerenpflücken aufgehalten, die hier im moosigen Untergrund vortrefflich wachsen.
An einer Brücke gelangt man erneut an eine Kreuzung – rechts findet man den Aufstieg zum Hotel Edelweiß und dem Kindererlebnispfad. Herr und Frau Wanderlich blieben jedoch auf der Geraden, um kurze Zeit später auf die historische Bauernmühle zu stoßen. Hierbei handelt es sich um die letzte gut erhaltene Getreidemühle der Region (von einst 64), die noch einmal wöchentlich in Betrieb genommen wird.
Würde man nun geradeaus weitergehen, kommt man zum Kinderklettersteig bzw. der Lodenwalke. Links, quer über die Straße und einen kleinen Anstieg über die Wiese, geht es jedoch weiter zum Wegkreuz Percht. Ab hier führt ein breiterer und vor allem angenehm schattiger Pfad mitten durch den Wald, auf dem sich die beiden Wanderlichs wieder rundum wohlfühlten.
Bis zur Jausenstation Fliegenpilz sind keine großen Höhenunterschiede mehr zu bewältigen und da kehrten die zwei auch schnell auf eine erfrischende Buttermilch ein. Nach der Hütte geht es über den riesigen Parkplatz der Silberkarklamm abwärts bis zur Lodenwalke. Ein traditionsreicher Betrieb, der seit 1434 Kleidung und feinsten Loden aus Schurwolle herstellt – auch hier lohnt ein Besuch!
Herr und Frau Wanderlich querten zunächst die Rössingstraße und anschließend eine Brücke über den bereits bekannten Bach, um auf der anderen Seite den Anstieg über die „Strimitzen“ in Angriff zu nehmen. Hier macht man einiges an Höhenmetern, bevor der Wanderweg nach rechts abzweigt – die Kreuzung ist leicht zu übersehen, man erreicht sie nach ungefähr 20-30 Minuten Aufstieg.
Ab hier führt ein kleiner schmaler Waldpfad mäßig steigend bis zur Sattelberghütte. Dort befindet sich ein wahres Abenteuerland für kleine BesucherInnen – ein Waldspielplatz, ein Streichelzoo und sogar eine Wasserwelt laden zum Spielen ein. Herr und Frau Wanderlich zogen schweren Herzens daran vorbei, um noch das letzte Stück ihrer Fußreise in Angriff zu nehmen. Dabei kam ihnen noch Kali, der allseits beliebte grasgrüne Ramsaurier in die Quere, der sich aber partout weigerte sie nach Hause zu fliegen.
Darum hat sich der Wirt der Sattelberghütte wohl etwas überlegt und den „Kali Express“ ins Leben gerufen. Sommergäste können sich mit besagtem Bummelzug gemütlich über das Ramsauer Plateau kutschieren lassen und dabei ganz entspannt die schöne Aussicht auf die umliegende Bergwelt genießen. Man kann die rollende Gondelkabine auch einfach als Shuttle zwischen der Hütte und der anfangs erwähnten alten Mühle am Bach nutzen.
Wanderlichs marschierten aber wacker weiter durch den Forst und dann noch ein Stück an der Straße entlang, bis sie wieder am Ausgangspunkt in Kulm anlangten. Sie finden jedenfalls, dass der Sattelberg-Rundweg völlig zurecht mit dem „Österreichischen Wandergütesiegel“ ausgezeichnet worden ist. Eine schöne Tour für die ganze Familie, die aber auch ein wenig Kondition erfordert. Dafür wird man mit unvergleichlichen Ausblicken ins Ennstal und die Tauern belohnt.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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