Diesmal konnte Frau Wanderlich (anno dazumal ja noch ein Fräulein) in alten Kindheitserinnerungen schwelgen. Schon lange wollte sie Herr Wanderlich diesen Teil ihrer Heimat zeigen, der früher so manchem Familienausflug dienlich gewesen war.
Die kleine Gemeinde Grünau liegt im Traunviertel in Oberösterreich, genauer gesagt im zauberhaften Salzkammergut am Fuße des Toten Gebirges. Eine malerische Landschaft, die vor allem durch den 85 ha großen Almsee geprägt wird. Das Gewässer ist glasklar, aber nicht besonders tief, ist aber ohnehin nicht zum Wassersporteln geeignet, da es nebst seinen erfrischenden Temperaturen auch unter Naturschutz steht.
Die Wanderlichs machten sich trotz Schlechtwetter-Prognose auf ins wildromantische Almtal. Eine Umrundung des gleichnamigen Sees ist für Jung und Alt geeignet, mittlerweile sind die Pfade sogar kinderwagentauglich ausgebaut. Man sollte für den knapp 5-6 km langen Spaziergang etwa 1 bis 1 ½ Stunden einplanen, da es auch immer wieder hübsche Rastplätze am Seeufer gibt. Die Wanderlichs wählten als Startpunkt den bereits seit 40 Jahren von der Familie Geishüttner geführten Gasthof „Seehaus am Almsee“ (ursprünglich 1652 vom Stift Kremsmünster erbaut), der sich am südlichen Ende befindet.
Das Massiv des Toten Gebirges im Blick wandert man gemütlich am Seeufer entlang – immer wieder sieht man Blubberbläschen im kristallklaren Wasser aufsteigen, die einerseits von den einmündenden Quellen rühren, aber auch von der hier beheimateten speziellen Algengattung. Bei genauerem Hinsehen wird man auch die ein oder andere Forelle oder einen Saibling sehen, mit etwas mehr Glück sogar einen Biber oder eine Ringelnatter. Die Wanderlichs hatten hier das seltene Vergnügen, eine ebensolche Schlange beim Seebad beobachten zu dürfen! Frau Wanderlich konnte sich auch noch an die ehemals „schwimmende Insel“ erinnern – eine kleine runde Landmasse, die mit Gräsern und Bäumen bewachsen war und je nach Wind ihre Lage im See verändert hat. Heute liegt das Inselchen allerdings seit zig Jahren am Ostufer des Sees fest.
Der Rundweg führt durch abwechslungsreichen Mischwald bis an das Nordufer, wo die Flora mitunter schon recht nordisch anmutet. Man kann dem Pfad nun Richtung Habernau weiter folgen, zum Gasthaus „Jagersimmerl“, oder an der anderen Seeseite zurückgehen, vorbei am „Echoplatzl“ und entlang schroffer Felswände, Schilfgürtel und Hochmoorvegetation. Hier folgt man leider manchmal etwas schmäleren Fußwegen der Straße entlang, aber der Blick auf die umliegende Landschaft entschädigt allemal. Zurück am Seehaus kann man die kleine Wanderung noch gemütlich auf der Terrasse ausklingen lassen.
Grünau im Almtal ist als Mitgliedsgemeinde der so genannten Bergsteigerdörfer (www.bergsteigerdoerfer.org) ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Gipfeltouren. Aber Herr und Frau Wanderlich haben sich diesmal für den nahe gelegenen „Wildtierpark Cumberland“ entschieden (www.wildparkgruenau.at). Eingebettet in die wunderbare und vor allem naturbelassene Landschaft des Almtales bekommt man hier das ganze Jahr über keine Exoten, sondern vorwiegend heimische Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen. Besonders die freilaufenden Graugänse sind ein Highlight, obwohl die gierigen Wegelagerer die Wanderlichs mit ihrem Futtersäckel mitunter sehr zahlreich und ungehalten pfauchend verfolgten. Gänse, Raben und Waldrappen sind auch der Schwerpunkt der hier ansässigen Konrad Lorenz-Forschungsstelle, die Fräulein Wanderlich noch zu Schulzeiten besuchen durfte.
Alles in allem zwei wunderschöne und leichte Wanderungen fürs ganze Jahr und alle NaturliebhaberInnen.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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