Ist von Klausen die Rede, fallen gleich Begriffe wie „Dürerstadt“, „Künstlerstadt“ oder „Herz des Eisacktales“. Zu Recht, mussten Herr und Frau Wanderlich bei ihrem Besuch feststellen, denn die kleine Gemeinde südlich von Brixen konnte aufgrund des Bergbaus einen gewissen Reichtum generieren, der sich auch in den bunten Fassaden der adretten Bürgerhäuser widerspiegelt. Das macht Klausen nicht nur zu einer der schönsten Altstädte Italiens, sondern auch zu einem beliebten Treffpunkt der Künstlerszene – damals wie heute.
Beim Flanieren durch die engen Gassen wird man schnell von dem beschaulichen Südtiroler Treiben und mittelalterlichen Charme des Städtchens gefangen genommen. Zusammen mit der Burg Branzoll (heute in Privatbesitz) und dem Benediktinerkloster Säben, die unmittelbar oberhalb von Klausen thronen, kann man verstehen, warum gerade hier viele Kunstschaffende ihre Inspiration finden.
Albrecht Dürer war einer von ihnen, der die liebliche Kleinstadt um 1500 auf seinem Kupferstich „Nemesis“ (Das große Glück) verewigte. Herr und Frau Wanderlich erklommen natürlich auch den Dürerfelsen etwas außerhalb des Ortes, um denselben Blick auf Klausen zu erhaschen wie einst der berühmte Maler.
Wer hier urlaubt, sollte unbedingt den Säbener Klosterberg besteigen. Er ist nicht nur einer der ältesten Wallfahrtsorte Tirols, sondern auch dessen 1. Bischofssitz. Seit nunmehr 300 Jahren hat jedoch ein Frauenorden den Berg in Besitz genommen. Das Kloster wird auch heute noch von den Nonnen bewohnt und ist aufgrund der Klausur für Besucher nicht geöffnet. Wohl aber sind die drei Kirchen (Klosterkirche, Heilig-Kreuz-Kirche, Liebfrauenkirche) und die Gnadenkapelle öffentlich zugänglich.
Rundweg Kloster Säben
Die Benediktinerinnenabtei ist nur zu Fuß erreichbar – entweder über den etwas steileren Kreuzweg (ca. 30 Minuten) oder entlang der Säbener Promenade (ca. 45 Minuten). Für den gesamten Rundweg sollte man je nach Witterung etwa 1 ½ bis 2 Stunden einplanen.
Die Benediktinerinnenabtei ist nur zu Fuß erreichbar – entweder über den etwas steileren Kreuzweg (ca. 30 Minuten) oder entlang der Säbener Promenade (ca. 45 Minuten). Für den gesamten Rundweg sollte man je nach Witterung etwa 1 ½ bis 2 Stunden einplanen.
Herr und Frau Wanderlich entschieden sich für die Variante über den Berg, obwohl es stellenweise noch winterlich glatt und eisig war. Dafür wurden sie mit strahlendem Sonnenschein und einer grandiosen Aussicht auf Klausen, das Eisacktal und die umliegende Gebirgslandschaft belohnt.
Der Säbener Berg hat Herr und Frau Wanderlich schwer beeindruckt. Nicht nur die Lage des Klosters, sondern auch dessen Architektur und vor allem die Ruhe und friedliche Atmosphäre an diesem Ort. Leider war nur die Heilig-Kreuz-Kirche geöffnet, aber die ist dafür etwas ganz Besonderes.
Sie wurde bereits um 600 herum errichtet und besitzt einen nahezu quadratischen Grundriss. Man fand hier ein gemauertes Bischofsgrab und einen Reliquienbehälter, der aus der Kirche im Weinberg (5. Jhdt.) stammen dürfte. Wanderlichs waren die einzigen Besucher und konnten sich so ausreichend Zeit nehmen, um alles auf sich wirken zu lassen.
Der Rückweg über die Säbener Promenade gestaltete sich stellenweise etwas rutschig, da der Weg vorwiegend im Schatten lag und demnach etliche eisige Stellen aufwies. Aber dank gutem Schuhwerk und gämsengleicher Gewandtheit erreichten die beiden wieder sicher den Fuß des Berges und spazierten gemütlich zurück nach Klausen.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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