Auch diesen Herbst waren Herr und Frau Wanderlich im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich zu Gast, um sich ein paar Tage der Natur, dem Wandern und den entspannenden Wirkungen von Yoga zu widmen. Als Unterkunft diente wiederum die romantische Villa Sonnwend, ein (Seminar-) Haus in Alleinlage zum rundherum Wohlfühlen.
Das Wetter zeigte sich zwar diesmal eher von seiner regnerischen Seite, aber es war noch angenehm warm und so wurde eine trockene Phase für diese gemütliche Almwanderung genutzt. Die gut sechs Kilometer lange Runde zwischen den imposanten Bergmassiven der Kampermauer und Haller Mauern führt zu einigen malerischen Plätzen und urigen Almhütten.
Von Windischgarsten kommend, über Rosenau, gelangt man direkt auf die Hengstpasshöhe mit knapp 940 Metern. Gebührenfreie Parkmöglichkeit gibt es zum Beispiel unterhalb der Karlütte, beim großen Holzpferd „Hengsti“. Der Rundwanderweg zwischen Rot-Kreuz-Kapelle, Laussabaueralm und Puglalm – mit Anbindung an die Egglalm – bietet verschiedene Einstiegsstellen und ist aufgrund seiner geringen Steigungen für Jung und Alt geeignet.
Schon vor Jahrhunderten wurden am so genannten „Proviantweg“ über den Hengstpass die Arbeiter am steirischen Erzberg mit Lebensmitteln versorgt und als Gegenleistung bei der Rückreise Eisen mitgeführt. Um die Zugtiere zu schonen, waren auf der ehemaligen Passstation bei der Egglalm Hengste bereitgestellt. Herr und Frau Wanderlich querten zunächst die Straße, um die Rot-Kreuz-Kapelle am Waldesrand zu besuchen. Diese wurde vor mehr als 100 Jahren an Stelle eines Roten Kreuzes an der gleichnamigen, heilbringenden Quelle errichtet, die auch heute noch im Inneren des kleinen Gotteshauses aus einem steinernen Becken sprudelt.
Die Wanderlichs setzten ihre Runde linkerhand, in Richtung Laussabaueralm fort. Das idyllische Weglein führt durch den Wald, am Rotkreuzbach entlang, und präsentierte sich an diesem Tag in seinen schönsten Herbstfarben. Hier verläuft übrigens auch ein Teil des 220 km langen Weitwanderweges „Luchs Trail“, der durch drei große Schutzgebiete Österreichs und die Heimat der scheuen Waldkatze führt – den Nationalpark Kalkalpen, den Nationalpark Gesäuse und das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal.
Vorerst nahmen die beiden aber die Abzweigung zur malerisch gelegenen Laussabaueralm, die eingebettet in einen Talabschnitt auf 780 Meter Seehöhe liegt. Rings umher friedlich grasende Rinder und die beeindruckenden Gipfel der Kamper- und Haller Mauern, ein wahrer Augenschmaus. Die Almhütte wird noch gelegentlich bewirtschaftet und bietet auch eine Übernachtungsmöglichkeit im gemütlichen Matratzenlager.
Herr und Frau Wanderlich konnten sich kaum sattsehen an der grandiosen Kulisse, aber mussten sich schließlich losreißen, um das kurze Wegstück bis zur Gabelung am Bach zurückzugehen, wo die Rundwanderung ihren weiteren Verlauf nimmt. Nach einem kleinen Waldabschnitt gelangt man an die Hengspassstraße, die man nun erneut queren muss. Auf der gegenüberliegenden Seite gilt es dann einen moderaten Anstieg zu bewältigen, der zu weitläufigen Weideflächen hinaufführt.
Teile der Strecke sind als Themenweg angelegt (Nationalpark Kalkalpen Naturerlebnisweg), wo man Wissenswertes über das Almleben von einst oder die hiesige Flora und Fauna erfährt. So geben etwa ein „Schmetterlingsrad“ und ein „Orchideenrad“ Einblick in die heimische Artenvielfalt. Über 1.500 Gattungen an Tagesfaltern sind im Nationalpark Kalkalpen nachgewiesen sowie 40 wild wachsende Orchideen-Sorten, ein Spitzenwert in Österreich!
Der Rundwanderweg verläuft nun am Fuße der Kampermauer zu der urigen Puglalm, die normalerweise auch bewirtschaftet wird, just an diesem Tage aber wegen Krankheit geschlossen hatte. Herr und Frau Wanderlich ließen sich dennoch kurz nieder und mussten ihren Proviant auch prompt mit einer hungrigen Geflügelschar teilen, die sofort angelaufen kam. Auch die Hofgans ließ es sich nicht nehmen, einen Blick auf die mitgebrachten Köstlichkeiten zu werfen.
Ein Biotop nahe der Almhütte zeigt die Kinderstube von Grasfröschen, Erdkröten, Bergmolchen und Gelbbauchunken. Diese nutzen die Stillgewässer auf den Almböden zum Ablaichen, während die erwachsenen Amphibien ihr weiteres Dasein dann überwiegend nur noch an Land verbringen. Herr und Frau Wanderlich haben zwar ganz genau Ausschau gehalten, aber leider keines der possierlichen Tierchen entdeckt.
Also weiter zum Panoramafenster bzw. -blick: von hier eröffnet sich eine prächtige Aussicht auf die Gebirgszüge der Kampermauer und Haller Mauern bis hinein ins Gesäuse. Auf großformatigen Bildern sind die umliegenden Berggipfel und die Entstehung der Kalkalpen erklärt. Glücklicherweise hatten sich die morgendlichen Nebelschwaden weitestgehend verzogen und ermöglichten tatsächlich wunderbare Panoramablicke in die umliegende Landschaft.
Nach gut 2 Stunden Gehzeit – bei gemütlichem Tempo – gelangt man wieder an den Ausgangspunkt des Rundweges zurück. Doch bevor es zum obligatorischen Besuch des Maskottchens „Hengsti“ kam, mussten sich Herr und Frau Wanderlich noch an einer neugierigen Eselherde vorbeimanövrieren. Nach ausgiebigen Streicheleinheiten durften die beiden passieren und erwiesen dem überdimensionalen Holzpferdchen und Symbol des Naturerlebnisweges noch die Ehre.
Eine wunderschöne Wanderung, die man bei nahezu jedem Wetter bewältigen kann und zudem urige Almen, die entlang des Weges zu einer gemütlichen Einkehr einladen.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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