Wie im letzten Beitrag dargelegt, wurden Herr und Frau Wanderlich diesen Herbst auf Recherchereise ins Tiroler PillerseeTal geladen. Viel gäbe es hier zu erkunden, weshalb die beiden dankbar waren, dass ihnen die liebe Marion vom Tourismusbüro vorab ein kleines Programm zusammengestellt hat.
Ein Tag war für die Bezwingung des 2.118 Meter hohen Wildseeloder – bei den Einheimischen auch gerne nur „Loder“ genannt – in den Kitzbüheler Alpen reserviert. Loder bedeutet in der Tiroler Mundart eigentlich „Mann“, und das Massiv erhebt sich auch wie ein gestandener Kerl über der Wildalm.
Also ging es nach einem herzhaften Frühstück im ****Hotel Alte Post geschwind zu den Bergbahnen Fieberbrunn, welche die Wanderlichs zum Lärchfilzkogel hinauf transportieren sollten. Aufgrund eines technischen Gebrechens in der Mittelstation Streuböden war die Fahrt hier aber vorerst beendet. Herr und Frau Wanderlich wussten sich jedoch zu helfen und stiegen kurzerhand zu Fuß zur Bergstation auf.
Der Weg führte vorbei am hübschen Berggasthof Wildalpgatterl, wobei für eine Einkehr diesmal leider keine Zeit war. Weiter also durch lichte Lärchenwälder und nach so manch steiler Passage erreichten die zwei dann schließlich den Kogel – etwa zeitgleich mit der nächsten Gondel!
Von hier führt der Weg zunächst in einen Talabschnitt mit so manch uriger Hütte und der bewirtschafteten Wildalm mit eigener Käseproduktion, Almladen und Nostalgie-Ecke (geöffnet Juli-September). Danach mit relativ gleichmäßiger Steigung über angelegte Holzstufen den Berghang hinauf zum Wildseeloderhaus (geöffnet Juni-Oktober). Die gemütliche Hütte existiert bereits seit 1892 und bietet nebst hausgemachten Schmankerln und der Möglichkeit zum Übernachten auch diverse Veranstaltungen, wie heuer die „Musik am Berg“ mit traditionellen Tiroler Musikanten.
Etwas mehr als eine Stunde benötigten die Wanderlichs für diesen letzten Aufstieg, danach wurde am wunderbaren Berggewässer, dem Wildseelodersee, kurz verweilt und gerastet. Ein kleines blaues Ruderboot lädt hier zu einer Seefahrt ein, aber die beiden wollten lieber noch einen der umliegenden Gipfel besteigen – die Henne mit 2.078 Höhenmetern oder den etwas höheren Wildseeloder, der letztlich das Rennen machte. Auch zwei Klettersteige gibt es hier oben zu bezwingen, die Panorama-Tour „Himmel & Henne“ (A/B, Variante C/D) oder den abenteuerlichen „Marokka“ (eigentlich Maueracker; B/C, einige kurze Stellen C). Hier sollte man schon einige Alpinerfahrung und vor allem das richtige Equipment mitbringen!
Herr und Frau Wanderlich entschieden sich diesmal für die Gipfelbesteigung und mussten deshalb zuerst das Seeufer entlang wandern, von wo sich ein geradezu kitschig schöner Anblick der Berghütte vor der mächtigen Kulisse der Loferer Steinberge eröffnet!
Nun ging es noch einmal eine gute Stunde durch Felsen, Geröll, Latschenkiefern und sogar vereinzelte Schneereste dem Gipfelkreuz zu, das übrigens aus dem letzten Pillerseer Stahl gefertigt wurde. Spannend, wie sich von verschiedenen Blickwinkeln auch die Textur und Farbe des Bergsees ständig veränderte. Das Panorama von der Bergspitze war jedenfalls grandios und jegliche Mühe wert – hier liegen einem die Kitzbüheler Alpen und die schneebedeckten Tauern in der Ferne regelrecht zu Füßen.
Bergab ging es dann etwas flinker, darum war auch noch Zeit für eine kurze Einkehr in Berni’s Wildseeloderhaus. Der Service war ausgesprochen freundlich und auch die kredenzten Germknödel mit Heidelbeerfülle mundeten – vielleicht waren die Waldfrüchte sogar selbst gesammelt, denn Sträucher haben Herr und Frau Wanderlich etliche gesehen auf dem Weg. Im Winter ist das Gebiet rund um den Loder übrigens der Einstieg in eines von Österreichs größten Skigebieten, dem Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn!
Man hätte es schon noch ein Weilchen ausgehalten auf der Sonnenterrasse, aber die Wanderlichs mussten an den Abstieg denken, da sie die letzte Bergbahn um 17 Uhr erreichen wollten. Wie zwei Gämsen hopsten die beiden den Hang hinab zum Lärchfilzkogel und in die Gondel, was ihnen den Fußmarsch bis zurück in den Ort ersparte. Frau Wanderlich wurde ja im Massage-Salon erwartet und das Latschenkiefer-Spa der Unterkunft musste natürlich vor dem Abendessen im hoteleigenen kochART Betrieb auch noch genutzt werden.
Die Bergwelt präsentierte sich an diesem Septembertag jedenfalls von ihrer besten Seite. Traumwetter mit strahlendem Sonnenschein, blitzblauem Himmel und idealen Wandertemperaturen! Herr und Frau Wanderlich befinden: ein wunderschöner Ausflug auf den Fieberbrunner Hausberg, der dank den Bergbahnen Touren für jede Kondition und jeden Zeitaufwand bereithält. Wer alles (inklusive Gipfel) per pedes ableisten will, muss insgesamt schon mit knapp 9 Stunden Gehzeit rechnen!
Link:
https://www.wildseeloderhaus.at/
[Werbeanzeige]
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
|
|