Die Wachau ist ein wunderbares Fleckchen Erde, welches Herr und Frau Wanderlich schon im Rahmen des Welterbesteiges ausgiebig erkunden konnten. Diesmal reichte die Zeit nur für einen Tagesausflug und so wurde in und um die beschauliche Ortschaft Spitz gewandert. Wer die Wachau gerne menschenleer erleben möchte sollte nicht zur Hauptsaison anreisen, sondern am besten in den Wintermonaten – auch dann hat der liebliche Landstrich an der Donau seinen ganz besonderen Reiz.
Herr und Frau Wanderlich entdeckten bei ihrem Aufenthalt gleich drei neue Wanderrouten, die 2020/21 eigentlich für Kinder konzipiert worden sind: den Waldgeist-, Weingeist- und Wassergeistweg. Es spricht aber natürlich nichts dagegen, auch als großes Kind oder vielmehr Junggebliebener diese Pfade zu bewandern. Dazu startet man am besten am Kirchenplatz von Spitz, der gut beschildert zum Wandern in alle Himmelrichtungen einlädt.
Die Wanderlichs stiefelten gen Norden los, durch die Rote Tor-Gasse, vorbei am zauberhaften Renaissance-Schloss des Ortes und hinaus Richtung Weinberge. Am Druschplatz befindet sich die erste Stempelbox, wo man auch die dazu gehörenden Stempelhefte finden sollte. Vollständig ausgefüllt, haben Wassergeist-Wanderer freien Eintritt in das Schifffahrtsmuseum von Spitz!
Der Weg führt nun rechterhand in die Weinberge hinauf, wobei man an einer traditionellen „Hiatahütte“ vorbeikommt, die gegebenenfalls schon zu einer kleinen Rast einlädt. In solchen Hütten verweilte damals oft monatelang der sogenannte „Hiata“ bis zur Weinlese. Er war für den Schutz der Weingärten zuständig und musste etwaige Weintraubendiebe oder Starschwärme vertreiben.
Weiter geht es durch die „Bärenschlucht“ hinauf zum Roten Tor – übrigens das letzte von einst sieben Befestigungstoren der Stadt. Im 30-jährigen Krieg wurde Spitz von den Schweden eingenommen, wobei ziemlich viel Blut geflossen ist. Das hat dem ehemaligen Schwedentor auch seinen heutigen Namen beschert.
Man durchschreitet den Torbogen und folgt dem Wassergeistweg nun rechts hinab ins Mieslingtal und dem Bachlauf entlang geradewegs zur Donau. Aufmerksame Sammler finden hier die zweite Stempelbox und es gibt auch sonst allerhand Kurioses zu entdecken. Am Hotel Mariandl samt Gunther-Philipp-Museum quert man noch den Mieslingbach und gelangt über den mächtigen Klosterhof zu einer Unterführung der Wachaubahn (hier kann der dritte Stempel gesammelt werden).
Durch eine kleine Allee erreicht man schließlich die Donaulände, der man erneut rechterhand, gegen den Strom folgt. Knapp 1 ½ Kilometer verläuft der Wanderweg nun am Wasser entlang und würde dann durch den Ortsteil Hinterhaus hinauf zur gleichnamigen Ruine führen. Der Wind blies an dem Tag aber derart stark und eisig kalt, dass die Wanderlichs beschlossen, gleich bei Spitz abzubiegen. Immerhin eröffnet sich bereits ein schöner Blick auf das ehrwürdige Gemäuer und auch auf den markanten Tausendeimerberg.
Herr und Frau Wanderlich trafen zufällig auf einen anderen Zustieg zum Roten Tor, dem sie durch die Weinrieden hinauf folgten. So konnten sie an diesem frostigen Jännertag noch ein wenig die Sonne genießen und beim Abstieg über die Bärenschlucht sogar noch eine kleine Pause an der Hiatahütte einlegen. Von hier gelangt man rasch wieder zurück in den Ort und an den Ausgangspunkt am Kirchenplatz. Wie man sieht, kann man auch ohne größere Planung die wunderbare Wachau durchwandern. Es gibt viele verschiedene Wege, alle gut beschildert und es gibt immer wieder Interessantes zu entdecken.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
|
|