Gut ausgeruht sind Herr und Frau Wanderlich von Rechberg in die 2. Tagesetappe gestartet. Der erste Höhepunkt und ein weiteres Mühlviertler Naturdenkmal wartet bereits unweit des Ortes, und zwar in Form eines 2 x 5 Meter großen Wackelsteins aus Granit.
Der Schwammerling oder Schwammerlstein liegt malerisch und weithin sichtbar inmitten einer kleinen Felsinsel und gilt als Wahrzeichen der Region bzw. des gesamten Naturparks. Wanderlichs waren erneut mutterseelenallein und konnten so den steinernen Riesenpilz in aller Ruhe von allen Seiten betrachten.
Da ein Teil der regulären Wegstrecke gesperrt war, mussten die Weitwanderer einen gut drei Kilometer langen Umweg über den Falkenstein in Kauf nehmen, der aber hübsch am Wasser entlangführte. Das Naarntal gehört zu den schönsten Flusstälern des Mühlviertels und wird plötzlich, so scheint es, von einem 100 Meter hohen Granitturm versperrt. Der Falken- oder „Späherstein“ hat seinen Namen von den scharfsichtigen Raubvögeln, die in seinen zahlreichen Felsnischen ihr Zuhause haben.
Herr und Frau Wanderlich zeigten sich beeindruckt, während sie der weitere Streckenverlauf über Wald- und Wiesenwege nach Allerheiligen im Mühlkreis brachte. Die dortige Wallfahrtskirche ist ein Paradebeispiel der Gotik aus Mühlviertler Granit. Sie besitzt einen fünfeckigen Turm, den so genannten „Schneckenturm“, der in seinem Inneren eine freischwebende, spindellose Wendeltreppe verbirgt.
Wanderlichs hätten das Gotteshaus gerne ausgiebiger besichtigt, aber dafür wäre eine vorherige Anmeldung erforderlich gewesen. Also ließen sie die Ortschaft hinter sich und marschierten weiter. Der Stoakraftweg hat an Tag 2 nicht mehr ganz so viele Attraktionen zu bieten, aber die Weglein sind durchaus sehr idyllisch und die oberösterreichische Hügellandschaft sowieso. Auch das Wetter spielte mit und so konnten die 6 ½ Stunden Gehzeit in vollen Zügen und inklusive der ein oder anderen Pause genossen werden.
Die absolvierten Höhenmeter machten sich jedenfalls nach den beiden Etappen bemerkbar – sind es doch über 1.700 im Auf- und Abstieg. Aber der Großteil war bereits geschafft und so konnten Herr und Frau Wanderlich den Wanderweg gemütlich in Bad Zell auslaufen lassen. Hier gibt es noch das Hedwigsbründl zu besichtigen, eine Heilquelle mittelalterlichen Ursprungs. Der Wallfahrtsort geriet zwischenzeitlich zwar in Vergessenheit, wurde aber wieder neu belebt und das heilbringende Wasser der Hl. Hedwig gilt heute offiziell als Namensgeberin der hiesigen Kuranstalt.
Herr und Frau Wanderlich hatten in den zwei Tagen nicht nur viele wunderschöne Eindrücke gesammelt, sondern dank der kostenlosen Naturpark-App auch virtuelle Stempel an den einzelnen Wegpunkten. Ein Vorteil ist, dass das Programm auch offline funktioniert, denn unterwegs kann man sich nicht immer auf die erforderliche Datenverbindung verlassen. Somit hatten die Wanderlichs den Stoakraftweg auch ganz offiziell absolviert und wurden dafür mit einer Urkunde prämiert.
Text- und Bildschmiede:
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