Letztens hatten Herr und Frau Wanderlich wieder einmal wenig Zeit, aber dennoch Lust auf eine kleine Entdeckungstour. Und was trifft sich da besser als eine historisch bedeutsame Stätte inmitten der Natur aufzusuchen, die ohne großen Aufwand zu erreichen ist.
Also flugs nach Niederösterreich in die kleine Ortschaft Lanzing im Dunkelsteinerwald gedüst, welche wirklich nur aus ein paar Gehöften und derzeit insgesamt 11 EinwohnerInnen besteht. Wanderlichs parkten ihren fahrbaren Untersatz gleich an der Straße, aber immerhin so durchdacht, kein landwirtschaftliches Nutzfahrzeug zu behindern, das vielleicht des Weges kommen könnte.
Am Hof mit der Nr. 1 (der einzige auf dieser Straßenseite) führt westlich davon ein kleiner Fußweg vorbei, dem man bis zu einem nahegelegenen Waldstück folgt. Das Weglein macht zuerst eine Rechts- und dann eine Linkskurve um dieses herum, bis man auf einen quer verlaufenden Feldweg trifft. Hier hielten sich Herr und Frau Wanderlich links bis zur nächsten Abzweigung, wo eine Markierung am Baum angebracht ist sowie ein grünes Schildchen mit der Aufschrift „Römerbrücke“.
Dieses weist abermals nach links und nach einem kurzen Fußmarsch erreicht man schon die Steinbrücke aus dem 3. oder 4. nachchristlichen Jahrhundert, die an wirklich idyllischer Stelle den kleinen Mauerbach überspannt. Eine schmale Treppe mit Geländer führt zum Bächlein hinunter und gewährt einen etwas umfassenderen Blick auf die älteste Brücke Österreichs.
Wanderlichs ließen das historische Mauerwerk ausgiebig auf sich wirken – so fern das inmitten der dschungelartigen Vegetation eben möglich war. Nach viel Sonne und Regen sprießen die Pflanzen heuer besonders üppig und verwehren deshalb so manche An- und Aussichten. Das Plätzchen lädt aber auch richtig zum Verweilen ein und inspirierte die beiden zudem zu einigen Schnappschüssen.
Die Kreisbogenbrücke ist ein schönes Relikt ihrer Zeit und nicht nur von Lanzing, sondern auch von Mauer oder Gerolding aus gut zu erreichen; sogar der Verbindungsweg V2 der Dunkelsteinerwald-Runde führt hier vorbei.
Am anderen Ufer biegt der Weg wieder links ab und man wandert nun parallel zum Mauerbach weiter Richtung Westen. Herr und Frau Wanderlich genossen den schattigen Pfad, aber auch den Blick über die weitläufigen Hochsommer-Felder zu ihrer Rechten.
Nach einer Weile erreicht man dann die kleine Ortschaft Pfaffing und geht ein Stück auf der L 109 weiter (links halten). Kurz darauf führt der Wanderweg abermals nach links, wobei man auf der L 5359 landet – zum Glück war an diesem Tag kein einziges Automobil anzutreffen. Herr und Frau Wanderlich nutzten noch die Gelegenheit auf ein schattiges Rastplätzchen, als sie im nächsten Waldabschnitt eine Sitzbank vorfanden, bevor sie das letzte Stück nach Lanzing zurückspazierten.
Anschließende Recherchen zu der kleinen Römerbrücke brachten noch ein paar interessante Informationen zutage:
Bei Begehungen um 1960 erkannte der erfahrene Feldforscher Herr Julius Joppich nämlich die Besonderheit dieses heute völlig unbedeutenden Bachüberganges – seitdem hat sich die Bezeichnung „Römerbrücke“ eingebürgert. Man hätte hier wohl kaum ein so aufwändiges Bauwerk errichtet, nur um zu den Feldern am anderen Bachufer zu gelangen. In nachrömischer Zeit wäre diese Mauerwerksbrücke unter Umständen erklärbar gewesen, wenn hier ein bedeutender Fernhandelsweg oder eine Verbindungslinie zwischen mächtigen Herrschaftssitzen verlaufen wäre – beides war aber nicht der Fall. So konnten sich Herr und Frau Wanderlich sicher sein, tatsächlich über ein historisches Brücklein gewandert zu sein.
Bei Begehungen um 1960 erkannte der erfahrene Feldforscher Herr Julius Joppich nämlich die Besonderheit dieses heute völlig unbedeutenden Bachüberganges – seitdem hat sich die Bezeichnung „Römerbrücke“ eingebürgert. Man hätte hier wohl kaum ein so aufwändiges Bauwerk errichtet, nur um zu den Feldern am anderen Bachufer zu gelangen. In nachrömischer Zeit wäre diese Mauerwerksbrücke unter Umständen erklärbar gewesen, wenn hier ein bedeutender Fernhandelsweg oder eine Verbindungslinie zwischen mächtigen Herrschaftssitzen verlaufen wäre – beides war aber nicht der Fall. So konnten sich Herr und Frau Wanderlich sicher sein, tatsächlich über ein historisches Brücklein gewandert zu sein.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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