Die Etappen 6 bis 10 des Pilgerweges verlaufen durch Nieder- und Oberösterreich, wobei man noch für eine Zeit lang die herrliche Kulturlandschaft der Wachau genießen kann. Generell waren diese Wandertage von einem ganz besonderen Naturerleben geprägt, auch wenn die Gehzeiten mitunter ziemlich lang sind. Das barocke Kloster in Melk ist – so wie Stift Göttweig – eine prominente Station auf dem Weg Richtung Westen. Ansonsten sind der mächtige Strom der Donau und die alte Römerstraße nach wie vor wichtige Begleiter und Orientierungshilfen.
Etappe 6: Krems / Stein - Aggsbach Dorf (Melk) (28 km; 7 Stunden)
Wegpunkte: Mauternbach, Maria Langegg, Aggsbach
Besonderes: Römerstraße, Dunkelsteinerwald, Ruine Aggstein, Kartause Aggsbach, Schloss Schönbühel, Donau / Wachau – Marillenblüte
Da Herr und Frau Wanderlich bereits in Krems genächtigt hatten, konnten sie unmittelbar nach einem herzhaften Frühstück zeitig aufbrechen. Für den Weiterweg mussten sie ans andere Donauufer zurückkehren, denn diese Etappe führt unter anderem in den märchenhaften Dunkelsteinerwald. Die Marillenbäume der Wachau standen bereits in voller Blüte und erfreuten das Auge der beiden Wanderer. Im „Klosterstüberl“ von Maria Langegg, das hübsch auf einem Hügel gelegen ist, wurde kurz eingekehrt – leider gab es keinen erfrischenden Eisbecher für die arme Frau Wanderlich, die schon stundenlang von dieser kühlen Schleckspeise fantasiert hatte.
Kurz nach der Kartause Aggsbach trennen sich dann zwei Wegvarianten. Eine davon führt nach Wolfstein mitsamt Burgruine sowie einem Findling mit Bildstock (Hl. Wolfgang) und weiter nach Emmersdorf. Die Wanderlichs beschlossen noch Schloss Schönbühel mit dem angrenzenden Servitenkloster näher in Augenschein zu nehmen. Der Prunkbau, der auch eine Nachbildung der Grabkammer Christi und der Bethlehemskapelle beherbergt, liegt malerisch auf einem Felsvorsprung über der Donau. Da er in Privatbesitz ist, konnte jedoch keine umfassendere Besichtigung stattfinden. So marschierten die beiden tapfer den Treppelweg an der Donau entlang weiter und wurden per Zufall von einem befreundeten Pärchen aufgelesen und im Automobil nach Melk mitgenommen. Gottes Wege sind eben einfach unergründlich!
Wegpunkte: Mauternbach, Maria Langegg, Aggsbach
Besonderes: Römerstraße, Dunkelsteinerwald, Ruine Aggstein, Kartause Aggsbach, Schloss Schönbühel, Donau / Wachau – Marillenblüte
Da Herr und Frau Wanderlich bereits in Krems genächtigt hatten, konnten sie unmittelbar nach einem herzhaften Frühstück zeitig aufbrechen. Für den Weiterweg mussten sie ans andere Donauufer zurückkehren, denn diese Etappe führt unter anderem in den märchenhaften Dunkelsteinerwald. Die Marillenbäume der Wachau standen bereits in voller Blüte und erfreuten das Auge der beiden Wanderer. Im „Klosterstüberl“ von Maria Langegg, das hübsch auf einem Hügel gelegen ist, wurde kurz eingekehrt – leider gab es keinen erfrischenden Eisbecher für die arme Frau Wanderlich, die schon stundenlang von dieser kühlen Schleckspeise fantasiert hatte.
Kurz nach der Kartause Aggsbach trennen sich dann zwei Wegvarianten. Eine davon führt nach Wolfstein mitsamt Burgruine sowie einem Findling mit Bildstock (Hl. Wolfgang) und weiter nach Emmersdorf. Die Wanderlichs beschlossen noch Schloss Schönbühel mit dem angrenzenden Servitenkloster näher in Augenschein zu nehmen. Der Prunkbau, der auch eine Nachbildung der Grabkammer Christi und der Bethlehemskapelle beherbergt, liegt malerisch auf einem Felsvorsprung über der Donau. Da er in Privatbesitz ist, konnte jedoch keine umfassendere Besichtigung stattfinden. So marschierten die beiden tapfer den Treppelweg an der Donau entlang weiter und wurden per Zufall von einem befreundeten Pärchen aufgelesen und im Automobil nach Melk mitgenommen. Gottes Wege sind eben einfach unergründlich!
Etappe 7: Melk - Ybbs (25 km; 6 Stunden)
Wegpunkte: (Klein-) Pöchlarn, Artstetten, Maria Taferl, Marbach, Persenbeug
Besonderes: Schwalbenschwanz, Mistkäfer, viele Tiere, Stift Melk, Donaukraftwerk Melk und Persenbeug, Altstadt Ybbs, Sonnenbrand
Herr und Frau Wanderlich reisten am darauffolgenden Wochenende gleich um 9 Uhr Früh mit dem REX nach Melk, um von hier den Jakobsweg fortzusetzen. Leider haben die zwei den „Originalweg“ nicht gleich gefunden, da bei Emmersdorf militärisches Sperrgebiet herrscht und sie dieses erst einmal großräumig umrunden mussten.
Melk liegt an der Donaulimesstraße und gehört zu den wichtigsten Stationen des österreichischen Jakobsweges. Die barocke Anlage ist das größte niederösterreichische Kloster und besitzt eine europaweit einzigartige Bibliothek. Für einen ausgiebigeren Besuch blieb aber diesmal keine Zeit, denn es gab noch viele Meilen zu gehen. Vorbei an der Basilika von Maria Taferl, dem Landeswallfahrtsort von Niederösterreich, führt der Weg entlang der Donau bis Marbach. Hier hätte man eigentlich mit der Fähre ans Südufer übersetzen sollen – die gab es aber allem Anschein nicht mehr. Also mussten Herr und Frau Wanderlich auf dem Donauradweg bis nach Persenbeug stapfen. Eine ziemlich lange „Alternativroute“ auf Asphalt, die man mit dem Drahtesel im Handumdrehen geschafft hätte.
Wegpunkte: (Klein-) Pöchlarn, Artstetten, Maria Taferl, Marbach, Persenbeug
Besonderes: Schwalbenschwanz, Mistkäfer, viele Tiere, Stift Melk, Donaukraftwerk Melk und Persenbeug, Altstadt Ybbs, Sonnenbrand
Herr und Frau Wanderlich reisten am darauffolgenden Wochenende gleich um 9 Uhr Früh mit dem REX nach Melk, um von hier den Jakobsweg fortzusetzen. Leider haben die zwei den „Originalweg“ nicht gleich gefunden, da bei Emmersdorf militärisches Sperrgebiet herrscht und sie dieses erst einmal großräumig umrunden mussten.
Melk liegt an der Donaulimesstraße und gehört zu den wichtigsten Stationen des österreichischen Jakobsweges. Die barocke Anlage ist das größte niederösterreichische Kloster und besitzt eine europaweit einzigartige Bibliothek. Für einen ausgiebigeren Besuch blieb aber diesmal keine Zeit, denn es gab noch viele Meilen zu gehen. Vorbei an der Basilika von Maria Taferl, dem Landeswallfahrtsort von Niederösterreich, führt der Weg entlang der Donau bis Marbach. Hier hätte man eigentlich mit der Fähre ans Südufer übersetzen sollen – die gab es aber allem Anschein nicht mehr. Also mussten Herr und Frau Wanderlich auf dem Donauradweg bis nach Persenbeug stapfen. Eine ziemlich lange „Alternativroute“ auf Asphalt, die man mit dem Drahtesel im Handumdrehen geschafft hätte.
Etappe 8: Ybbs - Zeillern (32 km; 8-9 Stunden)
Wegpunkte: Hengstberg, Neustadtl an der Donau mit Jakobskirche, Wallfahrtskirche / 1.000-jährige Eiche / germanische Opfersteine am Kollmitzberg, Stift Ardagger
Besonderes: Falken, Schwalben, wunderschönes Mostviertel – große schöne Bauernhöfe, Pferde, Schafe, Schmetterlinge, Feuersalamander, Sommerblumenwiesen, 1. Mal nach Pilgerreise befragt worden
Nach einer Übernachtung im „Braunen Hirsch“ nahmen Herr und Frau Wanderlich unwissentlich eine der anstrengendsten Etappen in Angriff. Der Tag begann schon relativ warm und mitunter auch sehr windig. Fast die gesamte Strecke zwischen Ybbs und Zeillern verläuft auf Asphaltstraßen, was äußerst ermüdend ist.
Hier wandert man aber auch wieder entlang der historischen Donaulimesstraße bzw. dem Weitwanderweg 08 (rot-weiß markiert). Zwischen Ardagger Dorf und Ybbs wusste man schon seit jeher um eine gefährliche Strömung, den so genannten Strudengau. Deshalb wählten viele Reisende den Landweg, der zu einer Nebenroute des Pilgerweges wurde. Wanderlichs kamen jedenfalls komplett erledigt in Zeillern an – Blasen an den Füßen, Sonnenbrand, Muskelkater und strapazierte Augen inklusive. Man kann es ihnen nicht verdenken, dass sie bereits um 9 Uhr abends in die Kissen sanken.
Wegpunkte: Hengstberg, Neustadtl an der Donau mit Jakobskirche, Wallfahrtskirche / 1.000-jährige Eiche / germanische Opfersteine am Kollmitzberg, Stift Ardagger
Besonderes: Falken, Schwalben, wunderschönes Mostviertel – große schöne Bauernhöfe, Pferde, Schafe, Schmetterlinge, Feuersalamander, Sommerblumenwiesen, 1. Mal nach Pilgerreise befragt worden
Nach einer Übernachtung im „Braunen Hirsch“ nahmen Herr und Frau Wanderlich unwissentlich eine der anstrengendsten Etappen in Angriff. Der Tag begann schon relativ warm und mitunter auch sehr windig. Fast die gesamte Strecke zwischen Ybbs und Zeillern verläuft auf Asphaltstraßen, was äußerst ermüdend ist.
Hier wandert man aber auch wieder entlang der historischen Donaulimesstraße bzw. dem Weitwanderweg 08 (rot-weiß markiert). Zwischen Ardagger Dorf und Ybbs wusste man schon seit jeher um eine gefährliche Strömung, den so genannten Strudengau. Deshalb wählten viele Reisende den Landweg, der zu einer Nebenroute des Pilgerweges wurde. Wanderlichs kamen jedenfalls komplett erledigt in Zeillern an – Blasen an den Füßen, Sonnenbrand, Muskelkater und strapazierte Augen inklusive. Man kann es ihnen nicht verdenken, dass sie bereits um 9 Uhr abends in die Kissen sanken.
Etappe 9: Zeillern - St. Valentin (32 km; 8 Stunden)
Wegpunkte: Wallsee, Strengberg
Besonderes: Landschaft, Felder, Obstbäume, schöner Streckenabschnitt entlang der Donau, viele Tiere, Rast im Schwarzen Rössl, wieder einmal Sonnenbrand
Die Strecke wäre eigentlich bis St. Pantaleon weitergegangen – von Strengberg aus noch ungefähr 3 Stunden Gehzeit – Herr und Frau Wanderlich mussten aber aus Zeitgründen mit dem Zug zurück nach Wien und sind deshalb alternativ nach St. Valentin marschiert. Unterwegs haben die beiden den 1. Jakobspilger aus Toulouse getroffen!
Nach Wallsee und Strengberg geht man eine sehr schöne Strecke und zum Glück größtenteils ohne Asphalt, also abwechselnd Wald-, Wiesen- und Feldwege. Bei Thürnbuch mussten die Wanderlichs jedoch die Route verlassen, um nach St. Valentin zu gelangen. Leider entlang der Straße, was Beine und Gemüt nach dem schönen Streckenabschnitt zuvor wieder etwas mehr belastete. Aber immer wieder begegnet man auf dem Weg römischer Geschichte: die Römer hatten nicht nur ein Kastell in Wallsee, in Mauthausen unterhielten sie sogar das größte Legionslager am Donaulimes, welches dann aber letztendlich nach Enns verlegt wurde.
Wegpunkte: Wallsee, Strengberg
Besonderes: Landschaft, Felder, Obstbäume, schöner Streckenabschnitt entlang der Donau, viele Tiere, Rast im Schwarzen Rössl, wieder einmal Sonnenbrand
Die Strecke wäre eigentlich bis St. Pantaleon weitergegangen – von Strengberg aus noch ungefähr 3 Stunden Gehzeit – Herr und Frau Wanderlich mussten aber aus Zeitgründen mit dem Zug zurück nach Wien und sind deshalb alternativ nach St. Valentin marschiert. Unterwegs haben die beiden den 1. Jakobspilger aus Toulouse getroffen!
Nach Wallsee und Strengberg geht man eine sehr schöne Strecke und zum Glück größtenteils ohne Asphalt, also abwechselnd Wald-, Wiesen- und Feldwege. Bei Thürnbuch mussten die Wanderlichs jedoch die Route verlassen, um nach St. Valentin zu gelangen. Leider entlang der Straße, was Beine und Gemüt nach dem schönen Streckenabschnitt zuvor wieder etwas mehr belastete. Aber immer wieder begegnet man auf dem Weg römischer Geschichte: die Römer hatten nicht nur ein Kastell in Wallsee, in Mauthausen unterhielten sie sogar das größte Legionslager am Donaulimes, welches dann aber letztendlich nach Enns verlegt wurde.
Etappe 10: St. Pantaleon - Linz (35 km; 8-9 Stunden)
Wegpunkte: Mauthausen, St. Georgen an der Gusen, Donauradweg
Besonderes: Schlange, Gedenkstätte KZ Mauthausen – Todesstiege zum Steinbruch, Greifvogel, andere idyllische Seite von Linz kennengelernt (gegenüberliegendes Donauufer)
Auf der 10. Etappe wandert man rund um die oberösterreichische Landeshauptstadt. Zunächst reisten die zwei Pilger mit der Westbahn bis St. Pantaleon, um dann über Mauthausen bis St. Georgen zu trippeln. Die Strecke führt direkt über das ehemalige Konzentrationslager und lässt einen wieder einmal in tiefer Betroffenheit zurück ob der furchtbaren Gräueltaten der NS-Zeit.
Die Hälfte bzw. 2/3 des gesamten Weges ging es immerhin ganz gut und flott voran, der Rest war leider wieder etwas zäh. Erneut entlang des Donau-Radweges, dem man bis zur Nibelungenbrücke am nördlichen Ufer folgt – das bedeutet Asphalt und eine längere Gehzeit. Die gebuchte Unterkunft am Stadtrand war zwar okay, hatte aber unangekündigt Ruhetag und deshalb mussten die Wanderlichs ohne Abendessen ins Bett. Naja, nicht ganz – zum Glück konnten sie noch von ihren Proviantresten zehren und diese mit einem Bier hinunterspülen. Im Fernsehen lief dazu Dirty Dancing – der Abend war gerettet.
Linz ist nicht nur Sitz der Eisen- und Stahlwerke VOEST, im Herzen der Stadt gibt es viele hübsche Plätzchen, die einen Besuch lohnen. Unter anderem der Hauptplatz, der mit seinen gotischen und barocken Häuserfassaden und der Dreifaltigkeitssäule zu den schönsten Plätzen deutscher Städtebaukunst zählt. Ein beliebtes Ausflugsziel ist auch der etwas außerhalb liegende Pöstlingberg mit seiner Wallfahrtskirche und der Grottenbahn (an der sich schon das Fräulein Wanderlich in jungen Jahren erfreute) – Wahrzeichen von Linz.
Wegpunkte: Mauthausen, St. Georgen an der Gusen, Donauradweg
Besonderes: Schlange, Gedenkstätte KZ Mauthausen – Todesstiege zum Steinbruch, Greifvogel, andere idyllische Seite von Linz kennengelernt (gegenüberliegendes Donauufer)
Auf der 10. Etappe wandert man rund um die oberösterreichische Landeshauptstadt. Zunächst reisten die zwei Pilger mit der Westbahn bis St. Pantaleon, um dann über Mauthausen bis St. Georgen zu trippeln. Die Strecke führt direkt über das ehemalige Konzentrationslager und lässt einen wieder einmal in tiefer Betroffenheit zurück ob der furchtbaren Gräueltaten der NS-Zeit.
Die Hälfte bzw. 2/3 des gesamten Weges ging es immerhin ganz gut und flott voran, der Rest war leider wieder etwas zäh. Erneut entlang des Donau-Radweges, dem man bis zur Nibelungenbrücke am nördlichen Ufer folgt – das bedeutet Asphalt und eine längere Gehzeit. Die gebuchte Unterkunft am Stadtrand war zwar okay, hatte aber unangekündigt Ruhetag und deshalb mussten die Wanderlichs ohne Abendessen ins Bett. Naja, nicht ganz – zum Glück konnten sie noch von ihren Proviantresten zehren und diese mit einem Bier hinunterspülen. Im Fernsehen lief dazu Dirty Dancing – der Abend war gerettet.
Linz ist nicht nur Sitz der Eisen- und Stahlwerke VOEST, im Herzen der Stadt gibt es viele hübsche Plätzchen, die einen Besuch lohnen. Unter anderem der Hauptplatz, der mit seinen gotischen und barocken Häuserfassaden und der Dreifaltigkeitssäule zu den schönsten Plätzen deutscher Städtebaukunst zählt. Ein beliebtes Ausflugsziel ist auch der etwas außerhalb liegende Pöstlingberg mit seiner Wallfahrtskirche und der Grottenbahn (an der sich schon das Fräulein Wanderlich in jungen Jahren erfreute) – Wahrzeichen von Linz.
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