2. Etappe: Neusiedl am See – Bruckneudorf – Göttlesbrunn – Neu Haslau – Maria Ellend; ca. 27 km Länge Gut ausgeruht und zum Glück adäquat gewandet, wagten sich Herr und Frau Wanderlich in den nebligen Wintermorgen hinaus, um die zweite und letzte Teilstrecke des burgenländischen Jakobsweges zu meistern. Die Sonne wollte sich auch heute nicht so recht zeigen, dafür warteten erneut endlos weite, menschenleere Landschaften und faszinierende Stimmungen auf die wackeren Wanderlichs. Aber zuerst muss man den Ort Neusiedl am See hinter sich lassen und Richtung Bruckneudorf marschieren.
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1. Etappe: Frauenkirchen – Halbturn – Mönchhof – Gols – Weiden am See – Neusiedl am See; ca. 26 km Länge Der gut 52 Kilometer lange Wanderweg führt von Frauenkirchen in den kleinen niederösterreichischen Wallfahrtsort Maria Ellend im Bezirk Bruck an der Leitha, wo die Strecke dann an den internationalen Jakobsweg anschließt. Herr und Frau Wanderlich haben sich trotz trübem Winterwetter auf den Weg gemacht, um wieder einmal eine unbekannte Ecke zu Fuß zu erkunden. Der Ausgangsort Frauenkirchen ist problemlos mit dem Zug zu erreichen und nach kurzer Orientierungsphase findet man auch den Einstieg in den gut markierten Weitwanderweg. Die Basilika „Maria auf der Heide“ ist bereits einen Besuch wert, sie ist nicht umsonst das größte Marienheiligtum im Burgenland. Neben der barocken Wallfahrtskirche gibt es auch noch einen eigens angelegten Kreuzweg zu sehen, an dem der Jakobsweg direkt vorbeiführt.
Der letzte Tag begann ordentlich schwül und drückend, bevor es einfach nur gnadenlos heiß wurde. Das machte sämtliche Streckenabschnitte außerhalb des schattigen Blätterdachs des Waldes etwas beschwerlich, aber Herr und Frau Wanderlich kämpften sich tapfer durch. Auch das tägliche Verirren wurde schon fast zur lieben Gewohnheit, aber natürlich war wieder einmal die nicht ganz eindeutige Markierung schuld daran. Inklusive der ein oder anderen – hitzebedingten – Rast mussten auf der letzten Etappe zum Glück nur noch gut 5 Stunden bzw. 21 Kilometer gemeistert werden. Der Weitwanderweg führt dabei über die beiden Ortschaften Hellmonsödt und Oberbairing durchs obere Mühlviertel, dessen Landschaftsbild vorwiegend von der Landwirtschaft geprägt wird. Der Blick auf Linz, die Donau und den markanten Pöstlingberg entschädigten dann aber für so manche Strapaze.
Eigentlich wollten die wackeren Wandersleute die 30 Kilometer von Bad Leonfelden nach Linz in einem Schwung gehen. Da sich das Wetter aber derart verschlechtert hatte, wurde hier schweren Herzens abgebrochen und die Riesenetappe beim zweiten Anlauf kurzerhand in zwei gemütlichere umgemodelt. So blieb auch noch Zeit, um am Stadtplatz in die berühmte Lebzelterei Kastner aus dem 16. Jahrhundert einzukehren. Bei dem Leonfelder Traditionshaus handelt es sich um die älteste Konditorei Österreichs! Danach ging es mit vollen Bäuchen weiter auf dem DOMO-Weg Richtung Zwettl. Diesmal hatten Herr und Frau Wanderlich bereits mit der angehenden Sommerhitze zu kämpfen. Ein Glück, dass der Großteil des Weges im kühlen Tann verläuft.
Über Nacht hatte sich das Wetter bereits eingetrübt, aber so konnten Herr und Frau Wanderlich immerhin grandiose Nebelstimmungen einfangen. Nach einem kurzen Anstieg hat man noch einmal einen schönen Blick auf Rosenberg samt seiner weißen Burganlage. Nachdem die Verkehrsverbindungen in dieser Region eher entbehrlich sind, beschlossen die Wanderlichs Etappe 2 wie geplant zu absolvieren – das Regenzeug sollte ja ohnehin immer im Gepäck mit dabei sein. Kaum war der Entschluss gefasst, klarte es auch schon wieder auf und die Sonne lachte von einem strahlend blauen Himmel, wobei sich sämtliche Wetterkapriolen den Tag über abwechseln sollten. Das größere Problem war, dass die Wegbeschilderungen außerhalb des Ortes plötzlich im Nichts endeten. Trotz ausgiebiger Suchaktionen wurden Herr und Frau Wanderlich nicht fündig und mussten nun mit nassem Schuhwerk den Weg bis Vyšší Brod auf der Straße fortsetzen.
Mit absoluter Feiertagslaune stiegen Herr und Frau Wanderlich am 1. Mai in den Zug nach Krumau. Nach zweimaligem Umsteigen und einer etwa 5-stündigen Fahrt war das Ziel erreicht, und es wurde erstmal Quartier in einem gediegenen historischen Haus bezogen, wie es sie im tschechischen Krumlov ja beinahe an jeder Ecke gibt. Nach einer obligatorischen Runde durch die entzückende Altstadt und einem soliden Abendmahl zogen sich die Wanderlichs früh in ihr Zimmer zurück, um am nächsten Morgen wohl ausgeruht ihre Weitwanderung gen Linz zu starten. Der Wetterbericht verhieß zwar für die nächsten Tage nichts allzu Gutes, aber davon konnte jetzt noch keine Rede sein. Die beiden marschierten bei strahlendem Sonnenschein los und so sollte es auch während der folgenden 8 Stunden Gehzeit bleiben.
Was tun, wenn man 3-4 Tage Zeit hat, das Wetter einigermaßen mitspielt und man den Drang verspürt die Stadt hinter sich zu lassen und durch die Natur zu streifen? Herr und Frau Wanderlich können das Weitwandern empfehlen. Es gibt viele schöne und vor allem auch kürzere Routen, die sich bereits bei wenig freier Zeit lohnen. Eine davon ist der Donau-Moldau-Weg von Linz nach Český Krumlov. Der „DOMO-Weg“ kann natürlich in beide Richtungen begangen werden, weshalb die Wanderlichs ihre Unternehmung gemütlich in Tschechien begonnen haben. Durch die mehrstündige Anreise wurde keine Zeit verloren, denn sie verbrachten noch eine Nacht im zauberhaften Krumau und starteten dann frisch und fröhlich am nächsten Morgen in ihr Abenteuer.
Nun folgt man abwechselnd Wald- und Wiesenwegen, passiert den ein oder anderen schönen Rastplatz und erneut ein Rotes Kreuz – bald schon begleitet von dem Blick auf das wunderbare Benediktinerstift Göttweig, das majestätisch auf einer weithin sichtbaren Anhöhe thront. Herr und Frau Wanderlich können sich gar nicht satt sehen und bemühen ihre beiden Fotoapparate, um die unterschiedlichen Perspektiven adäquat auf Bild zu bannen.
Die kühle Morgenluft bringt wieder sämtliche Lebensgeister in Schwung, als Herr und Frau Wanderlich den schönen Winzerort Rossatz hinter sich lassen. Der Weg führt zunächst hinunter an die Donau, wo die beiden zwischen Auenlandschaft und weitläufigen Obstgärten bereits die ersten Sonnenstrahlen genießen können. Alsbald gelangt man an einen malerischen Sandstrand, von wo sich ein unvergleichlicher Blick auf das gegenüber liegende Dürnstein eröffnet. Auch die Personen- und Radfähre quert hier zwischen April und Oktober ans andere Donauufer; und das angeblich schon seit 1358. Die Wanderlichs sind beeindruckt von der traditionsreichen Schifffahrtsgeschichte. Über Rossatzbach gelangen Herr und Frau Wanderlich nun in die umliegenden Weinberge – die Rieden Frauenweingärten, Mugler und Goldberg – und beginnen ihren Aufstieg durch den Dunkelsteinerwald.
Diese Etappe erfordert laut Plan einiges an Kondition und Trittsicherheit – 17 Kilometer ist sie lang und es gibt auch wieder einiges an Höhenmetern zu bewältigen. Aber Herr und Frau Wanderlich sind guten Mutes und ohnehin immer tadellos ausgerüstet. Der Weg beginnt auch erst einmal ganz entspannt in Hofarnsdorf und folgt der Donau gemächlich flussabwärts. Die Morgensonne lässt den Raureif auf den Wiesen nach und nach schwinden und dutzende Vögel fliegen emsig durch die kahlen Äste der Marillenbäume und beäugen neugierig die einsamen Wanderer. Von dieser Uferseite aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Ruine Hinterhaus in Spitz und die markante Wehrkirche von St. Michael!
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
März 2021
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