Auf den Etappen 16-20 wird es langsam alpiner. Man wandert inmitten spektakulärer Bergkulisse durch Salzburg, über’s deutsche Eck und durch Tirol. Traumhafte Landschaften, aber mitunter einige Höhenmeter und sehr lange Gehzeiten. Dafür werden wackere Fußreisende mit hübschen Wegen, Rastplätzen und idyllischen Ortschaften belohnt – auch die Burgendichte auf diesem Abschnitt ist enorm.
Etappe 16: Salzburg - Unken (> 35 km; 10 Stunden)
Wegpunkte: Marzoll, St. Zeno, Bad Reichenhall, Unterjettenberg
Besonderes: viele Tiere, wunderbare Landschaft, ein anderer Pilger aus Mariazell; der Weg aus Salzburg hinaus hat uns fast eine Stunde mehr beschert, aber auch leckere Brezeln
Der heutige Weg führt auf der alten Poststraße, die Salzburg mit Innsbruck verband, über Bad Reichenhall – das so genannte „kleine deutsche Eck“ – nach Tirol. An dieser Stelle mussten sich die Pilger einst entscheiden, ob sie über das Chiemseegebiet weiterziehen wollten oder den kürzeren alpinen Weg über Lofer und St. Johann wählten. Bad Reichenhall, alte Salzstadt und Sitz des Klosters St. Zeno, hat Herr und Frau Wanderlich auf jeden Fall vollauf begeistert.
Laut ihrem Handbuch wären es von Salzburg nach Unken nur 25 Kilometer und 7 Stunden Gehzeit gewesen, eigene Recherchen ergaben jedoch 35 Kilometer und eine Frau im Hotel sprach sogar von 40. Die 1. Alpenetappe – sicher einer der schönsten Abschnitte auf dem Jakobsweg, vor allem der Teil um Bad Reichenhall – wurde demnach auch zur längsten Strecke bisher. Wanderlichs genossen die weitläufigen Grasflächen, beschauliche Wald- und Wiesenwege, die grandiosen Berge rundherum und das wildromantische Wandeln am Wasser entlang. Gegen Ende des Tages waren sie dennoch komplett erledigt und haben es gerade noch mit letzter Kraft und schmerzenden Füßen bzw. Beinen zum Kirchenwirt in Unken geschafft. Kurz gesagt: Gastgarten – Dusche – Bett.
Wegpunkte: Marzoll, St. Zeno, Bad Reichenhall, Unterjettenberg
Besonderes: viele Tiere, wunderbare Landschaft, ein anderer Pilger aus Mariazell; der Weg aus Salzburg hinaus hat uns fast eine Stunde mehr beschert, aber auch leckere Brezeln
Der heutige Weg führt auf der alten Poststraße, die Salzburg mit Innsbruck verband, über Bad Reichenhall – das so genannte „kleine deutsche Eck“ – nach Tirol. An dieser Stelle mussten sich die Pilger einst entscheiden, ob sie über das Chiemseegebiet weiterziehen wollten oder den kürzeren alpinen Weg über Lofer und St. Johann wählten. Bad Reichenhall, alte Salzstadt und Sitz des Klosters St. Zeno, hat Herr und Frau Wanderlich auf jeden Fall vollauf begeistert.
Laut ihrem Handbuch wären es von Salzburg nach Unken nur 25 Kilometer und 7 Stunden Gehzeit gewesen, eigene Recherchen ergaben jedoch 35 Kilometer und eine Frau im Hotel sprach sogar von 40. Die 1. Alpenetappe – sicher einer der schönsten Abschnitte auf dem Jakobsweg, vor allem der Teil um Bad Reichenhall – wurde demnach auch zur längsten Strecke bisher. Wanderlichs genossen die weitläufigen Grasflächen, beschauliche Wald- und Wiesenwege, die grandiosen Berge rundherum und das wildromantische Wandeln am Wasser entlang. Gegen Ende des Tages waren sie dennoch komplett erledigt und haben es gerade noch mit letzter Kraft und schmerzenden Füßen bzw. Beinen zum Kirchenwirt in Unken geschafft. Kurz gesagt: Gastgarten – Dusche – Bett.
Etappe 17: Unken - St. Johann in Tirol (35-40 km; 10 Stunden)
Wegpunkte: Lofer, Waidring, Erpfendorf
Besonderes: zufriedene Pferde und Kühe, Schlange, wunderschöne alte Höfe, Burgen und Ruinen, schöne sommerliche Blumenwiesen, wieder den Pilger von gestern getroffen und abwechselnd überholt
Etappe 17 war ebenfalls um einiges länger als in Lindenthals Buch veranschlagt. Ob der gute Mann ab und an die Flüche der beiden Wanderlichs auf irgendeiner Metaebene des Pilgerbewusstseins wahrgenommen hat? Das werden wir wohl nie erfahren. Aber auch dieser Teil des Jakobsweges war wunderschön.
Man geht entlang der Saalach und des Lofer-Baches, auf traumhaften Wegen umrahmt von spektakulärer Kulisse, wobei die Gehzeit für einen Tag einfach viel zu lang war. Vor allem die letzten zwei Stunden empfanden Herr und Frau Wanderlich dann als richtig anstrengend, was das grandiose Naturerleben leider ein wenig getrübt hat. Zu allem Überdruss haben sie kurz vor dem Ziel erkannt, dass sie ihre Unterkunft in St. Johann im Pongau statt in Tirol reserviert haben. Es konnte zwar noch umgebucht werden, aber nebst Stornogebühren lag die neue Herberge jetzt etwas außerhalb des Ortes, also noch mehr zu gehen.
Leider war das heiß ersehnte Abendessen dann eher mau und überteuert, der ganze Körper hat geschmerzt und die beiden wollten sich nur noch ausruhen. Auch solche Tage kommen vor beim Weitwandern und es sind wichtige Erfahrungen, aus denen man viel lernen kann. Oft muss man erst am eigenen Leibe erfahren, zu welchen Dingen Körper und Geist tatsächlich fähig sind.
Wer die Route anders eingeteilt hat, kann noch einen Abstecher nach St. Adolari machen, eine zauberhafte kleine Wallfahrtskirche am Pillersee. Dafür muss man aber gut 1 ½ Stunden Umweg einplanen. Herr und Frau Wanderlich haben das gotische Kirchlein ein anderes Mal besucht, was die werten Leser in den Blogbeiträgen über das PillerseeTal nachlesen können. Lofer, das noch zum Bundeland Salzburg gehört, war im Mittelalter ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Erst mit dem Bau der Eisenbahn verlor der Ort zunehmend an (strategischer) Bedeutung, markiert aber immer noch den Übergang ins Tirolerische.
Wegpunkte: Lofer, Waidring, Erpfendorf
Besonderes: zufriedene Pferde und Kühe, Schlange, wunderschöne alte Höfe, Burgen und Ruinen, schöne sommerliche Blumenwiesen, wieder den Pilger von gestern getroffen und abwechselnd überholt
Etappe 17 war ebenfalls um einiges länger als in Lindenthals Buch veranschlagt. Ob der gute Mann ab und an die Flüche der beiden Wanderlichs auf irgendeiner Metaebene des Pilgerbewusstseins wahrgenommen hat? Das werden wir wohl nie erfahren. Aber auch dieser Teil des Jakobsweges war wunderschön.
Man geht entlang der Saalach und des Lofer-Baches, auf traumhaften Wegen umrahmt von spektakulärer Kulisse, wobei die Gehzeit für einen Tag einfach viel zu lang war. Vor allem die letzten zwei Stunden empfanden Herr und Frau Wanderlich dann als richtig anstrengend, was das grandiose Naturerleben leider ein wenig getrübt hat. Zu allem Überdruss haben sie kurz vor dem Ziel erkannt, dass sie ihre Unterkunft in St. Johann im Pongau statt in Tirol reserviert haben. Es konnte zwar noch umgebucht werden, aber nebst Stornogebühren lag die neue Herberge jetzt etwas außerhalb des Ortes, also noch mehr zu gehen.
Leider war das heiß ersehnte Abendessen dann eher mau und überteuert, der ganze Körper hat geschmerzt und die beiden wollten sich nur noch ausruhen. Auch solche Tage kommen vor beim Weitwandern und es sind wichtige Erfahrungen, aus denen man viel lernen kann. Oft muss man erst am eigenen Leibe erfahren, zu welchen Dingen Körper und Geist tatsächlich fähig sind.
Wer die Route anders eingeteilt hat, kann noch einen Abstecher nach St. Adolari machen, eine zauberhafte kleine Wallfahrtskirche am Pillersee. Dafür muss man aber gut 1 ½ Stunden Umweg einplanen. Herr und Frau Wanderlich haben das gotische Kirchlein ein anderes Mal besucht, was die werten Leser in den Blogbeiträgen über das PillerseeTal nachlesen können. Lofer, das noch zum Bundeland Salzburg gehört, war im Mittelalter ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Erst mit dem Bau der Eisenbahn verlor der Ort zunehmend an (strategischer) Bedeutung, markiert aber immer noch den Übergang ins Tirolerische.
Etappe 18: St. Johann in Tirol - Söll (25 km; 6 Stunden)
Wegpunkte: Going, Ellmau
Besonderes: Bergkulisse, Bergdoktor-Haus in Ellmau, Rehe und Hasen, Kufstein am grünen Inn – sehr nettes Städtchen mit Festung & Co
Die Etappen durch Tirol sind landschaftlich wirklich besonders reizvoll. Die Wanderwege verlaufen durch almenhafte und voralpine Regionen, was natürlich auch mit deutlich mehr Höhenmetern verbunden ist. Auch St. Johann ist recht hübsch und Wanderlichs haben dort sogar im Ski-Alpin-Hotel von Hermann Maier und Rainer Schönfelder gewohnt, die beiden Koryphäen aber leider nicht persönlich angetroffen.
Von St. Johann nach Going folgt man wieder einem alten Römerweg. Lange wird man vom traumhaften Panorama des Wilden Kaisers begleitet – Herr und Frau Wanderlich konnten sich kaum sattsehen an dem majestätischen Gebirgszug. Das Örtchen Ellmau hat ebenfalls Berühmtheit erlangt, weil dort die allseits beliebte Fernsehserie „Der Bergdoktor“ gedreht wird.
Eigentlich wollten die beiden Wanderlichs ja noch bis Bruckhäusl weitermarschieren, mussten aber vorzeitig abbrechen. Statt den veranschlagten 4 Stunden nach Söll waren es nämlich in Realität schon wieder zwei mehr (Lindenthal!!!) und das wäre zeitlich etwas eng geworden. Auch körperliche Strapazen hatten sich wieder dazu gesellt und so traten die beiden mit Bus und Zug via Kufstein den Heimweg nach Wien an.
Wegpunkte: Going, Ellmau
Besonderes: Bergkulisse, Bergdoktor-Haus in Ellmau, Rehe und Hasen, Kufstein am grünen Inn – sehr nettes Städtchen mit Festung & Co
Die Etappen durch Tirol sind landschaftlich wirklich besonders reizvoll. Die Wanderwege verlaufen durch almenhafte und voralpine Regionen, was natürlich auch mit deutlich mehr Höhenmetern verbunden ist. Auch St. Johann ist recht hübsch und Wanderlichs haben dort sogar im Ski-Alpin-Hotel von Hermann Maier und Rainer Schönfelder gewohnt, die beiden Koryphäen aber leider nicht persönlich angetroffen.
Von St. Johann nach Going folgt man wieder einem alten Römerweg. Lange wird man vom traumhaften Panorama des Wilden Kaisers begleitet – Herr und Frau Wanderlich konnten sich kaum sattsehen an dem majestätischen Gebirgszug. Das Örtchen Ellmau hat ebenfalls Berühmtheit erlangt, weil dort die allseits beliebte Fernsehserie „Der Bergdoktor“ gedreht wird.
Eigentlich wollten die beiden Wanderlichs ja noch bis Bruckhäusl weitermarschieren, mussten aber vorzeitig abbrechen. Statt den veranschlagten 4 Stunden nach Söll waren es nämlich in Realität schon wieder zwei mehr (Lindenthal!!!) und das wäre zeitlich etwas eng geworden. Auch körperliche Strapazen hatten sich wieder dazu gesellt und so traten die beiden mit Bus und Zug via Kufstein den Heimweg nach Wien an.
Etappe 19: Wörgl - Rattenberg (20 km; 5 Stunden)
Wegpunkte: Kleinsöll, Breitenbach, Kramsach
Besonderes: Rehe, den Inn entlang, schöne alte Höfe und Kirchen, Bergbauern-Museum, Voldöpp, Rattenberg, Big Bands & Jazz
Nachdem ein Weiterwandern über Söll ein ziemlicher Umweg gewesen wäre, sind Herr und Frau Wanderlich kurzerhand die vier Stunden mit dem Zug von Wien bis Wörgl gefahren. Sie konnten erst gegen Mittag starten, was aber nicht weiter schlimm war, da sie die Etappe bewusst kürzer gehalten hatten.
Anfangs wurden sie noch flüchtig vom Regen genetzt, danach hat das Wanderwetter aber gut gehalten. Auf schönen Wegen (mit oft amüsanter Namensgebung) verläuft die Pilgerreise hier viel durch den Wald – mitunter war es richtig dampfig nach dem morgendlichen Schauer, dafür gab es tolle Wolkenstimmungen in den Bergen rundherum.
Nachdem nur 5 Stunden Gehzeit geplant waren, konnte auch guten Gewissens die ein oder andere Pause gemacht werden und es blieb ausreichend Zeit und Energie für eine kleine Stadtbesichtigung. Das vom Erzbergbau geprägte Rattenberg hat sich bis heute seinen mittelalterlichen Charme bewahrt. Nicht nur die Innenstadt ist sehenswert, auch das mächtige Augustinerkloster am südlichen Inn-Ufer sowie die Ruine der ehemaligen Höhenburg. Hier trifft man immer wieder auf die Hl. Notburga – nach Maria eine der meistverehrten Heiligen Tirols.
Wegpunkte: Kleinsöll, Breitenbach, Kramsach
Besonderes: Rehe, den Inn entlang, schöne alte Höfe und Kirchen, Bergbauern-Museum, Voldöpp, Rattenberg, Big Bands & Jazz
Nachdem ein Weiterwandern über Söll ein ziemlicher Umweg gewesen wäre, sind Herr und Frau Wanderlich kurzerhand die vier Stunden mit dem Zug von Wien bis Wörgl gefahren. Sie konnten erst gegen Mittag starten, was aber nicht weiter schlimm war, da sie die Etappe bewusst kürzer gehalten hatten.
Anfangs wurden sie noch flüchtig vom Regen genetzt, danach hat das Wanderwetter aber gut gehalten. Auf schönen Wegen (mit oft amüsanter Namensgebung) verläuft die Pilgerreise hier viel durch den Wald – mitunter war es richtig dampfig nach dem morgendlichen Schauer, dafür gab es tolle Wolkenstimmungen in den Bergen rundherum.
Nachdem nur 5 Stunden Gehzeit geplant waren, konnte auch guten Gewissens die ein oder andere Pause gemacht werden und es blieb ausreichend Zeit und Energie für eine kleine Stadtbesichtigung. Das vom Erzbergbau geprägte Rattenberg hat sich bis heute seinen mittelalterlichen Charme bewahrt. Nicht nur die Innenstadt ist sehenswert, auch das mächtige Augustinerkloster am südlichen Inn-Ufer sowie die Ruine der ehemaligen Höhenburg. Hier trifft man immer wieder auf die Hl. Notburga – nach Maria eine der meistverehrten Heiligen Tirols.
Etappe 20: Rattenberg - Schwaz (30 km; 8 Stunden)
Wegpunkte: Strass im Zillertal, Rotholz, Jenbach, St. Georgenberg, (Stift) Fiecht
Besonderes: Eidechsen, Burgen / Ruinen / Schlösser, Rehe, schöne Landschaften, Wallfahrtsort am Georgenberg, Schloss Mitterhart (unter Denkmalschutz) – sehr hübsch gelegen und renoviert, gutes Essen (da würde man es auch länger aushalten)
Von Rattenberg mussten noch gut zwei Stunden bis Strass im Zillertal gewandert werden, wobei der Weg im Tal verläuft. Da es in der Früh recht zügig voranging, dachten Herr und Frau Wanderlich, dass sie schon relativ bald in Schwaz ankommen würden. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, denn es gab dann doch noch etliche Höhenmeter zu bewältigen.
Anfangs geht man viel am Wasser entlang, trifft auch auf zahlreiche Burgen, Ruinen und Schlösser, die teilweise noch sehr gut erhalten sind ("Burgenweg"). Der Wegabschnitt und die Lindenallee zu der landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz waren ebenfalls sehr apart. Dann führt der Jakobsweg über Schloss Tratzberg auf den St. Georgenberg – zum Teil sehr anstrengend, aber es war die Mühe wirklich wert. Das Kloster liegt spektakulär oberhalb der Wolfklamm inmitten mystischer Waldlandschaft und Wanderlichs hätten hier genächtigt, wenn sie vorab von der Möglichkeit dazu gewusst hätten.
St. Georgenberg ist übrigens der älteste und bedeutendste Wallfahrtsort Tirols, der schon seit dem 10. Jahrhundert existiert und im 13. Jahrhundert Jakobus d. Ä. geweiht wurde. Das dort ansässige ehemalige Benediktinerkloster wurde jedoch später nach Fiecht ins Tal verlegt. Über den dortigen Stift führte es die Wanderlichs dann bis zum heutigen Etappenziel am Inn – Schloss Mitterhart. Der Aufenthalt war Luxus pur und eine willkommene Abwechslung für die gemarterten Fußgänger. Zur Blütezeit des Bergbaus im 16. Jahrhundert war Schwaz eine der großen Bergbaumetropolen Europas (Silber und Kupfer) und nach Wien die zweitgrößte Ortschaft im Habsburgerreich.
Wegpunkte: Strass im Zillertal, Rotholz, Jenbach, St. Georgenberg, (Stift) Fiecht
Besonderes: Eidechsen, Burgen / Ruinen / Schlösser, Rehe, schöne Landschaften, Wallfahrtsort am Georgenberg, Schloss Mitterhart (unter Denkmalschutz) – sehr hübsch gelegen und renoviert, gutes Essen (da würde man es auch länger aushalten)
Von Rattenberg mussten noch gut zwei Stunden bis Strass im Zillertal gewandert werden, wobei der Weg im Tal verläuft. Da es in der Früh recht zügig voranging, dachten Herr und Frau Wanderlich, dass sie schon relativ bald in Schwaz ankommen würden. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, denn es gab dann doch noch etliche Höhenmeter zu bewältigen.
Anfangs geht man viel am Wasser entlang, trifft auch auf zahlreiche Burgen, Ruinen und Schlösser, die teilweise noch sehr gut erhalten sind ("Burgenweg"). Der Wegabschnitt und die Lindenallee zu der landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz waren ebenfalls sehr apart. Dann führt der Jakobsweg über Schloss Tratzberg auf den St. Georgenberg – zum Teil sehr anstrengend, aber es war die Mühe wirklich wert. Das Kloster liegt spektakulär oberhalb der Wolfklamm inmitten mystischer Waldlandschaft und Wanderlichs hätten hier genächtigt, wenn sie vorab von der Möglichkeit dazu gewusst hätten.
St. Georgenberg ist übrigens der älteste und bedeutendste Wallfahrtsort Tirols, der schon seit dem 10. Jahrhundert existiert und im 13. Jahrhundert Jakobus d. Ä. geweiht wurde. Das dort ansässige ehemalige Benediktinerkloster wurde jedoch später nach Fiecht ins Tal verlegt. Über den dortigen Stift führte es die Wanderlichs dann bis zum heutigen Etappenziel am Inn – Schloss Mitterhart. Der Aufenthalt war Luxus pur und eine willkommene Abwechslung für die gemarterten Fußgänger. Zur Blütezeit des Bergbaus im 16. Jahrhundert war Schwaz eine der großen Bergbaumetropolen Europas (Silber und Kupfer) und nach Wien die zweitgrößte Ortschaft im Habsburgerreich.
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