Herr und Frau Wanderlich staunten nicht schlecht, als sie kürzlich von einem neuen Wiener Stadtwanderweg erfuhren. Den mussten sie natürlich gleich einmal genauer unter die Lupe nehmen…
In Kooperation mit dem 22. Bezirk und der MA 49 (Forstamt) ist im Herbst 2019 der „Franz-Karl-Effenberg-Wanderweg“ entstanden, benannt nach dem ehemaligen Bezirksvorsteher der Donaustadt und Vorsitzenden der Wiener Naturfreunde.
Der nunmehr offizielle 10. Stadtwanderweg bezeichnet eine knapp 7 Kilometer lange Runde, für die man ungefähr 1,45 Stunden Gehzeit einplanen sollte. Start und Ziel ist der Breitenleer Friedhof im Gemeindebezirk Donaustadt, den man mit den Autobuslinien 24A und 85A gut erreichen kann.
Da Herr und Frau Wanderlich an diesem kalten Wintertag schon die weite Reise auf sich nahmen, wollten sie noch etwas mehr von der terra incognita sehen und begannen ihre Erkundungstour bereits am Badeteich Hirschstetten.
Der Frost zauberte wunderschöne Stimmungen und überzog die gesamte Landschaft mit glitzernden Reifkristallen. Wanderlichs fühlten sich wie im Reich der Eiskönigin höchstpersönlich. Außer ein paar hungrigen Vögeln und wackeren Hundebesitzern war an diesem Neujahrstag auch niemand sonst draußen anzutreffen.
Der eigentliche Wanderweg beginnt dann erst am Breitenleer Friedhof und führt zunehmend aus der Stadt und den letzten Siedlungen hinaus. Der Nebel zog über die weitläufigen Äcker des Marchfeldes und ließ die Landschaft noch unwirklicher und menschenleerer wirken.
Breitenlee gilt aufgrund seiner ausgedehnten Anbauflächen als größte „Bauerngemeinde“ Wiens, was sich Wanderlichs nun bildlich vorstellen konnten. Sie folgten dem neu gestalteten Fußweg Richtung Rautenweg, zu den ehemaligen Paxteichen im Norbert-Scheed-Wald.
Nun führt der Weg an der Rückseite der Deponie Rautenweg vorbei, umgeben von noch mehr Natur, Feldern und vor allem unzähligen Hagebuttensträuchern. Herr und Frau Wanderlich waren beeindruckt von Österreichs größter Mülldeponie, die nicht nur als höchste Erhebung der Donaustadt gilt, sondern nach dem Bisamberg auch als zweithöchste von ganz Wien nördlich der Donau.
Um zu demonstrieren, dass keinerlei Umweltgefährdung von der Deponie ausgeht, wurde hier für die Anrainer eine Aussichtswarte errichtet und im Jahr 1993 siedelte eine Tierärztin eine kleine Kolonie von Pinzgauer Bergziegen an – die hätten die Wanderlichs nur allzu gerne angetroffen!
Aber leider ließ sich keines der Tierchen blicken und nachdem trotz wärmender Schurwoll-Gewandung schön langsam der eisige Frost in die Knochen kroch, machten sich die beiden Wanderer rasch auf den Rückweg – der führt entlang des markierten rundumadum-Wanderweges über das Paischerwasser samt Kleingartenverein wieder zurück zum Ausgangsort.
Hier könnte man abschließend beim Dorfheurigen in Breitenlee einkehren, aber Herr und Frau Wanderlich hüpften in den nächsten Bus Richtung Heimat und träumten schon von einem heißen Schaumbad und einer dampfenden Tasse Tee.
Eine abwechslungsreiche Tour durch den größten Wiener Gemeindebezirk, die man zumindest einmal gemacht haben sollte. Im Sommer kann man die Runde auch wunderbar mit einem Badestopp an einem der hiesigen Naturgewässer verbinden.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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