Obwohl es diesmal leider wetterbedingt nicht geklappt hat mit spektakulären Aufnahmen vom Sonnenuntergang oder -aufgang in den Bergen, konnten Herr und Frau Wanderlich doch schöne Nebelstimmungen einfangen. Immer wieder waren am Morgen abwechselnd Hütte oder See zu sehen, dann verschwand wieder alles im dichten Dunst.
Also erst einmal gemütlich frühstücken und noch ein wenig mit Hüttenwirt Bernhard plaudern. In der Hauptsaison geht es hier oben nicht mehr ganz so beschaulich zu, dann muss auch das Personal aufgestockt werden und der Platz im Wildseeloderhaus kann durchaus schon einmal knapp werden. Die Wanderlichs genossen ihren exklusiven Aufenthalt deshalb umso mehr.
Für den Rückweg hatten die beiden bereits mit dem Fieberbrunner Höhenweg geliebäugelt bzw. hätten sie noch gerne eine Gipfelbesteigung mehr ins Tourenbuch eingetragen, aber die Wetterlage vereitelte ihre hochtrabenden Pläne. Man konnte kaum mehr als zwei Meter sehen und so entschied die Vernunft. Zum Glück wurde der Loder schon bei ihrem letzten Tirol-Aufenthalt bezwungen, die Henne muss eben warten - denn wiederkommen werden Herr und Frau Wanderlich bestimmt irgendwann.
Mit dem Loder ist jedenfalls der höchste Punkt des WAIWI erreicht, man genießt vom Gipfel auf 2.118 Höhenmetern auch einen unvergesslichen Rundumblick in die Bergwelt der Kitzbüheler Alpen. Das Kreuz wurde übrigens noch aus dem letzten Pillersee-Stahl geschmiedet, der bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein ein international geschätztes Qualitätsprodukt gewesen ist.
Schweren Herzens rissen sich Herr und Frau Wanderlich los, um sich auf den letzten Abschnitt ihrer Weitwanderung zu machen, den Abstieg nach Fieberbrunn. Noch einmal vorbei an der malerischen Wildalm, die bei Schönwetter typische Alm-Spezialitäten wie Brot, Speck, Käse und Buttermilch kredenzt, und bei zunehmend besserer Sicht Richtung Bergstation.
Frau Wanderlich konnte man dank ihres gelben Regenmäntelchens nicht aus den Augen verlieren und so wies sie trittsicher den Weg hinunter ins Tal. Sobald sich die Nebelschwaden auflösten und die Sonne hervorblinzelte, stiegen auch gleich wieder die Temperaturen auf sommerliches Niveau an.
Der WAIWI verläuft nun auf einer gut ausgebauten Forststraße und wieder durch dichte Lärchenwälder den Berg hinab, wobei immer wieder die roten Gondeln der Fieberbrunner Bergbahn über die Köpfe der Wanderer hinwegschweben. Bald erreicht man den Berggasthof Wildalpgatterl, wo Frau Wanderlich gleich magisch von den friedlich weidenden Kühen und Damhirschen angezogen wurde - Zeit für ein paar Streicheleinheiten muss einfach sein.
An der Mittelstation, hinter dem Gasthof Streuböden Alm, befindet sich ein großzügig angelegter Erlebnisspielplatz für Alt und Jung, mit Waldseilgarten, Wasserspielplatz und einer Coaster-Bahn. Die Wanderlichs strebten aber dem Speichersee zu, der karibisch blau in der Sonne glitzerte und das dahinter liegende Bergpanorama spiegelte. Die zwei verweilten auf einem Bänkchen am Seeufer und beobachteten das quirlige Treiben der Fische und Kaulquappen, ehe sie sich wieder auf den Weg machten.
Nun führt der Wanderweg Richtung Brent und Lauchsee, anfangs noch durch den Wald und anschließend auf einer zum Glück unbefahrenen Asphaltstraße. Hier musste Frau Wanderlich noch einmal ihren Hut ziehen, denn die Sonne stahlte wieder mit vollem Einsatz vom Himmel. Herr Wanderlich ist ja von Natur aus durch seinen dichten Haarschopf geschützt und blüht in der warmen Jahreszeit regelrecht auf.
Man war sich aber einig, dass ein kühlendes Bad im See ein gelungener Abschluss ihres Wandertages werden sollte. Das Moorwasser erwärmt sich schneller als so manch anderes Gewässer hier in der Region und bietet auch zahlreichen Fischen ein Zuhause. Es kostete Herr und Frau Wanderlich zunächst ein wenig Überwindung sich ins Ungewisse zu stürzen, aber dann genossen sie die wunderbare Abkühlung und die herrliche Aussicht auf den Wilden Kaiser, die Loferer Steinberge und Kitzbüheler Alpen.
Die Zeit verflog und um nicht in das nächste drohende Unwetter zu geraten, brachen die beiden müden Wanderer ein letztes Mal auf. Von hier ist es nicht mehr weit nach Fieberbrunn und man gelangt auf hübschen Wald- und Wiesenwegen ins Dorfzentrum. Unterhalb der Kirche passiert man noch die Skulpturen eines Bergbauknappens und der Landesfürstin Margarethe Maultasch. Sie wurde angeblich hier im Ort von ihrem Fieber kuriert, weshalb der "Fieberbrunnen" mit seinem heilenden Wasser zum Namensgeber des Ortes wurde.
Hier endet offiziell der WAIWI - drei wunderschöne, abwechslungsreiche und unvergessliche Tage durch das PillerseeTal und seine beeindruckende Bergwelt. Herr und Frau Wanderlich durften den Weitwanderweg gemütlich ausklingen lassen, weshalb sie mit dem Autobus nach Waidring und ins Hotel Heigenhauser zurückkehrten. Sie wurden erneut überaus herzlich empfangen und ließen bei einem Sundowner auf der Terrasse ihr Abenteuer Revue passieren.
Herr und Frau Wanderlich's herzlichster Dank gilt auch diesmal wieder der fürsorglichen "Mountainlady" Marion vom Tourismusverband PillerseeTal, dank deren toller Planung das diesjährige Tiroler Weitwanderprojekt erst realisiert werden konnte.
Links:
www.wildseeloderhaus.at
www.heigenhauser.at
https://kitzbueheler-alpen.com/de/pital/so/wandern/waiwi.html
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