Diese Etappe erfordert laut Plan einiges an Kondition und Trittsicherheit – 17 Kilometer ist sie lang und es gibt auch wieder einiges an Höhenmetern zu bewältigen. Aber Herr und Frau Wanderlich sind guten Mutes und ohnehin immer tadellos ausgerüstet.
Der Weg beginnt auch erst einmal ganz entspannt in Hofarnsdorf und folgt der Donau gemächlich flussabwärts. Die Morgensonne lässt den Raureif auf den Wiesen nach und nach schwinden und dutzende Vögel fliegen emsig durch die kahlen Äste der Marillenbäume und beäugen neugierig die einsamen Wanderer. Von dieser Uferseite aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Ruine Hinterhaus in Spitz und die markante Wehrkirche von St. Michael!
Bei Bacharnsdorf können die Wanderlichs noch die Überreste eines römischen Wachturms (Burgus) besichtigen, ehe der Weg in den Wald und das so genannte Kupfertal hinein führt. Hier tritt man im wahrsten Sinne des Wortes auf geschichtsträchtigen Boden, denn man folgt dem alten Römerweg, auf dem auch heute noch die eine oder andere Fahrspur zu erkennen ist.
Herr und Frau Wanderlich fühlen sich wie im Märchen(film) – bizarre Felsformationen, unberührte Wälder, kleine verwunschene Häuschen und der dahin plätschernde Dürrenbach schaffen in diesem Teil der Wachau eine ganz besondere Stimmung.
Man passiert auch Relikte aus der Zeit der Türkenkriege: Befestigungsreste der Arnsdorfer Dorfmauern und das „Türkentor“. Auf dem Kreuzberg verlässt man dann das Kupfertal und stößt auf den nächsten historischen Pfad, den österreichischen Jakobsweg. Den Wanderlichs ist die Strecke noch allzu vertraut und sie schwelgen in schönen Erinnerungen vergangener Tage. Ein Forstweg führt die beiden an dem kleinen Rührsdorfer See vorbei, der regelrecht zu einer Rast einlädt.
Ab jetzt müssen Herr und Frau Wanderlich ordentlich Höhe machen, denn es geht zur Aussichtswarte auf den Seekopf (671 m) hinauf. Hier erwartet den wackeren Wanderer tatsächlich ein grandioser Rundumblick auf die Wachau, wenngleich man erst die ehernen Leitern des Ausgucks erklimmen muss. Herr Wanderlich sind solche Konstruktionen nicht geheuer, er hat lieber soliden Boden unter den Füssen. Also obliegt es der Frau Wanderlich hinauf zu steigen und ein paar Fotos zu schießen.
Wer auch die Hirschwand noch besuchen möchte, muss sich auf einen kleinen Umweg und eine kurze Kletterpassage einstellen, die aber mit Hilfe von Leitern und Drahtseilen gemeistert werden kann. Ansonsten verläuft der Höhenweg nun durch das Naturschutzgebiet Steinige Riess, das vor allem durch alte Eichenwälder und ungewöhnliche Steinformationen geprägt ist. Auf dem Weg hinunter nach Rossatz erhascht man immer wieder schöne Blicke auf die Donau und die Winzerorte der Wachau.
Am Ende des Naturschutzgebietes schreiten die Wanderlichs noch über eine begehbare Sensation – den mit mehreren hundert Metern längsten Trockensteinmauerweg der Wachau! Nun mündet der Welterbesteig in den Panoramaweg Rossatz und führt quer durch die Weinberge hinunter in den Ort.
Herr und Frau Wanderlich haben sich hier äußerst geschickt einquartiert, denn nur einen Steinwurf entfernt finden sie einen gemütlichen Heurigen zur abendlichen Einkehr. Diverse Weinsorten müssen in dem Traditionshaus aus 1436 gustiert werden und jedes Glas schmeckt vorzüglicher als das vorige. Mit Blick auf die Kulisse Dürnsteins lassen die beiden den Abend feucht-fröhlich ausklingen.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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