2. Etappe: Neusiedl am See – Bruckneudorf – Göttlesbrunn – Neu Haslau – Maria Ellend; ca. 27 km Länge
Gut ausgeruht und zum Glück adäquat gewandet, wagten sich Herr und Frau Wanderlich in den nebligen Wintermorgen hinaus, um die zweite und letzte Teilstrecke des burgenländischen Jakobsweges zu meistern.
Gut ausgeruht und zum Glück adäquat gewandet, wagten sich Herr und Frau Wanderlich in den nebligen Wintermorgen hinaus, um die zweite und letzte Teilstrecke des burgenländischen Jakobsweges zu meistern.
Die Sonne wollte sich auch heute nicht so recht zeigen, dafür warteten erneut endlos weite, menschenleere Landschaften und faszinierende Stimmungen auf die wackeren Wanderlichs. Aber zuerst muss man den Ort Neusiedl am See hinter sich lassen und Richtung Bruckneudorf marschieren.
Ein Teil der Strecke verläuft entlang eines Radweges, der aber um diese Jahreszeit komplett unbenutzt zu sein schien. So konnten Herr und Frau Wanderlich gemütlich nebeneinander einher spazieren und sich die Zeit mit allerlei Geplauder und dem ein oder anderen Wanderlied vertreiben.
In der Ferne erkennt man alsbald die Silhouette des Einkaufsparadieses Parndorf, dessen Outlet Center so viele Shoppingwütige anziehen dürften, dass sogar ein eigenes Hotel errichtet wurde. Die Szenerie wirkte wie aus einer anderen Welt und die Wanderlichs zogen unbeirrt daran vorbei.
Am Wegrand passiert man dann noch die hübsch restaurierte Vitus-Kapelle, die wohl zur Rast einladen würde, wären an diesem frostigen Tag nicht die Sitzbänke vereist gewesen. Also tapfer weiter über die Bunkeranlage Ungerberg, die natürlich zum Fotografieren und einigen Erkundungsgängen einlud – auch hier war keine Menschenseele anzutreffen. Die Weglein wurden zunehmend eisig und der Nebel gefror zu wunderschönen Eisnadeln an Gräsern und Bäumen.
In Bruckneudorf gäbe es dann eine römische Villa zu bestaunen, die den Ort zu einem der wichtigsten Villenfundplätze Ostösterreichs macht. Herr und Frau Wanderlich interessieren sich zwar sehr für Geschichte, aber für eine Besichtigung reichte die Zeit an diesem doch kurzen Winterwandertag leider nicht aus. Hier betritt man jedenfalls schon niederösterreichischen Boden.
Die nächste Station auf dem Jakobsweg bezeichnet der Winzerort Göttlesbrunn mit seinen umliegenden Weinbergen und zahlreichen Heurigenbetrieben. Der Hauptplatz selbst wieder vollkommen leer und verlassen, was ein wenig den Eindruck einer Geisterstadt entstehen ließ.
Bei der Querung der Weinrieden wurde auch der Nebel wieder dichter und die Wanderlichs waren froh, einzelne Anhaltspunkte wie die Hirmayrkapelle und etwas später die Hubertuskapelle am Waldrand auszunehmen, um sich nicht zu verirren.
Im letzten Abschnitt der Wanderung wurde es noch einmal richtig abenteuerlich, denn gerade im Ellender Wald ist der Jakobsweg leider alles andere als gut markiert. Auch die zunehmende Finsternis und der Nebel trieben Herr und Frau Wanderlich ein wenig zur Eile. Sie trafen zwar etliche Rehe im Zwielicht des Forstes an, aber die kann man nun auch schwer nach dem rechten Weg fragen.
Hier also eine detaillierte Beschreibung für all jene, die ebenfalls diese Weitwanderung begehen möchten:
Rechts von der Hubertuskapelle den Weg nehmen, der gerade in den Wald hineinführt. Er steigt leicht an und dreht sich dann etwas nach rechts – bei der Gabelung am Ende der Steigung links halten. Kurz darauf kommt man zu einer Wegkreuzung, dort geradeaus bleiben. Rechterhand sollte ein Maschendrahtzaun zu sehen sein! Nach ca. 500 Metern rechts abbiegen, der Weg ist ab hier bis knapp vor dem Ellender Hof auf beiden Seiten vom Zaun gesäumt. Vom Ellender Hof führt eine kleine Straße nach NW, die immer geradeaus nach Neu Haslau, zum Bahnhof und zur Bundesstraße führt (rechts der Gasthof „Römermaut“).
Rechts von der Hubertuskapelle den Weg nehmen, der gerade in den Wald hineinführt. Er steigt leicht an und dreht sich dann etwas nach rechts – bei der Gabelung am Ende der Steigung links halten. Kurz darauf kommt man zu einer Wegkreuzung, dort geradeaus bleiben. Rechterhand sollte ein Maschendrahtzaun zu sehen sein! Nach ca. 500 Metern rechts abbiegen, der Weg ist ab hier bis knapp vor dem Ellender Hof auf beiden Seiten vom Zaun gesäumt. Vom Ellender Hof führt eine kleine Straße nach NW, die immer geradeaus nach Neu Haslau, zum Bahnhof und zur Bundesstraße führt (rechts der Gasthof „Römermaut“).
Herr und Frau Wanderlich waren dann schon ein wenig froh, dem Tann wieder entflohen zu sein und erreichten mit flottem Schritt sogar noch rechtzeitig den stündlich fahrenden Zug zurück nach Wien. Der Teilabschnitt „Jakobsweg Burgenland“ ist aber wirklich ganzjährig zu begehen und bietet so gut wie keine Steigungen entlang der Strecke. Einkehrmöglichkeiten gibt es außerdem, obwohl man dennoch nie auf ausreichend Verpflegung verzichten sollte.
Links:
www.jakobsweg-burgenland.at
www.weitwanderwege.com/jakobsweg
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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