Diesmal nehmen euch Herr und Frau Wanderlich auf eine „typische Wienerwaldrunde“ im Bezirk Baden mit, etwa 15 Kilometer westlich der Bundeshauptstadt. Ausgangs- und Endpunkt dieser leichten Rundwanderung ist das Stift Heiligenkreuz, seit seiner Gründung im Jahr 1133 das zweitälteste und durchgehend bestehende Zisterzienserkloster der Welt. 19.000 Hektar Land machen das Kloster zudem zum zweitgrößten kirchlichen Großgrundbesitzer Österreichs.
Obwohl man auf der gut 2 ½ Stunden langen Tour keine bemerkenswerten Gipfel erklimmt, kann man hier wunderbar idyllische Landstriche erwandern (v.a. zur Zeit der Baumblüte), man wandelt auf geschichtsträchtigem Boden und zünftig einkehren lässt es sich auch allemal, sowohl in den Gaststätten von Stift Heiligenkreuz als auch in der Meierei Füllenberg.
Zu Beginn verlässt man die ehrwürdige Stiftsanlage durch das so genannte Wiener Tor, überquert die Straße bei der kleinen gegenüberliegenden Trafik und schlägt dann den (gelb) markierten, den Dornbach entlang führenden Weg zum gleichnamigen Ort ein. Hier verläuft auch die historische Via Sacra nach Mariazell, über die Herr und Wanderlich bereits einen eigenen Beitrag verfasst haben.
Nach einiger Zeit unterquert man die Wienerwald-Autobahn und wandert danach gemütlich den Graben des Dornbaches entlang durch den Wald, bis kurz vor einer Kehre ein Fußweg nach rechts von der bisherigen Forststraße abzweigt. Diesem folgt man und erreicht alsbald eine schöne weitläufige Wiese mit einem kleinen Teich. Herr und Frau Wanderlich waren überwältigt von den alten, in üppigem Weiß und Rosa blühenden Obstbäumen all überall.
Über einen Feldweg erreicht man kurz darauf das in einem kleinen Becken liegende Dornbach, welches man an der Dorfkapelle rechterhand auch gleich wieder Richtung Sittendorf verlässt. Hier muss man ein Stück an der zum Glück nur spärlich befahrenen Landstraße entlang gehen, bevor man nach etwa 500 Metern einen kleinen Sattel erreicht, wo man den nach rechts in den Wald führenden Forstweg einschlägt.
An der nächsten Abzweigung hält man sich links und wandert nun auf einem bequemen Weg und an einer hübschen Pferdekoppel vorbei eben bis zur herrlich ruhig gelegenen Meierei Füllenberg. Mitunter folgt man einer blauen Wegmarkierung, im Zweifelsfall auch immer an der Großen Buchkogel-Runde orientieren!
Einem schönen Waldweg folgend erreicht man den idyllischen Gutshof der Meierei inmitten von Wiesen und blühenden Obstbäumen. Die Wanderlichs fühlten sich in vergangene Zeiten versetzt, da hier seit dem Jahr 1769 alles komplett unverändert geblieben sein dürfte. Der schattige Garten oder die gemütliche Gaststube laden zu einer Rast ein und die hausgemachten Mehlspeisen sollen angeblich vorzüglich munden.
Leider hatte der Betrieb geschlossen, weshalb Herr und Frau Wanderlich über Feld und Fluren zunächst zu der kleinen Ortschaft Füllenberg weiter marschierten. Hier geht es nun stetig bergab und unter der Autobahnbrücke hindurch zurück nach Heiligenkreuz. Auch hier sind die Markierungen wieder etwas irreführend angebracht und man folgt am besten dem kleinen Feldweg, der rechts von der Straße abzweigt (Füllenbergweg)!
Bevor man sich allerdings wieder dem Endpunkt der Wanderung nähert, sollte man noch einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Gleich nach der Autobahnunterführung befindet sich nämlich der Friedhof von Heiligenkreuz, wo man in der linken hinteren Ecke die Gruft der „Mary Freiin von Vetsera“ vorfindet. Das Grab jenes 17-jährigen Mädchens, das als Geliebte des Kronprinzen Rudolf 1889 durch ihren gemeinsamen tragischen Tod traurige Berühmtheit erlangte und seitdem Spekulationen für manchen (Hobby-) Forensiker bietet.
Weit pietätvoller gestaltet sich dann der letzte Teil des Weges über den vom Barockbaumeister Giuliani gestalteten Kreuzweg. Durch eine in romantisches Abendlicht getauchte Allee aus Linden und Kastanienbäumen kehrten Herr und Frau Wanderlich erfüllt von den wundervollen Eindrücken ihres Ausfluges zum Stift zurück.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
|
|