Es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung. Da Herr und Frau Wanderlich mit adäquater Gewandung ausreichend versorgt sind, somit auch keine Ausreden. Also haben sich die beiden trotz Nebel ins idyllische Weinviertel begeben, um eine gut 3-stündige Rundwanderung über den Buschberg in Angriff zu nehmen.
Diese leichte, normalerweise aussichts- aber auf jeden Fall abwechslungsreiche Exkursion verläuft auf guten Wald- und Wiesenwegen durch den Naturpark Leiser Berge. „Höhepunkt“ der Tour ist die strahlend weiße Radarkuppel am Gipfel des Buschbergs, die mit 491 Metern höchste Erhebung des Weinviertels.
Eine gute Startmöglichkeit befindet sich in Niederleis, unweit des Schlosses – hier kann man direkt an der Landesstraße parken, am Nordende des Ortes. Herr und Frau Wanderlich folgten ein Stück der Fahrbahn, an der Einmündung zur Kellergasse vorbei, bis links ein Feldweg abzweigt. Dieser führt entlang eines Baches über Wiesen und Felder zum Pfaffenbründl, einer gefassten Quelle am Waldrand.
Man durchquert ein Waldstück, das sich derzeit in den schönsten Herbstfarben zeigt – zur Linken kann man über den Bäumen bereits die eingangs erwähnte Kuppel sehen. Nach knapp 30 Minuten erreicht man wieder die Straße, der man nun linkerhand bis zum Buschberg-Parkplatz folgt. Herr und Frau Wanderlich wählten den Fußweg auf die Anhöhe, um die asphaltierten Serpentinen abzuschneiden.
Auf dem Gipfel befindet sich die weithin sichtbare Kuppel der Flugsicherungsanlage der Austro Control. Von hier wird der zivile Flugverkehr in 300 Kilometern Umkreis erfasst – Position, Geschwindigkeit, Flughöhe und Identität aller Luftfahrzeuge. Zur Überwachung des gesamten österreichischen Luftraums stehen übrigens drei derartige Mittelbereichsradarstationen zur Verfügung.
Da ein Betreten der Anlage verboten ist, stapften die Wanderlichs weiter zur Buschberghütte, die mit 480 Metern Seehöhe niedrigst gelegene Alpenvereinshütte, aber ein Rastplatz mit alpinem Ambiente. Das benachbarte Gipfelkreuz markiert zwar nicht genau den Gipfel, aber einen der – normalerweise – aussichtsreichsten Punkte dieser Wanderung sowie den Standort einer ehemaligen Wallburg, einer heute noch sichtbaren, mit Erdwällen umgebenen frühmittelalterlichen Fluchtburg.
Herr und Frau Wanderlich haben mit und ohne Fernrohr ein wenig in die Nebellandschaft geguckt und sich vorgenommen bei gutem Wetter noch einmal wieder zu kommen, um den Panoramablick weit über das Weinviertel, bis über die Voralpen hin zum Schneeberg und Ötscher in voller Pracht genießen zu können. Der weitere Weg führt dann jedenfalls in Richtung Oberleis, über pannonischen Trockenrasen und den Rücken des Zahlbergs, wobei sich ebenfalls schöne Ausblicke in die umliegende Landschaft eröffnen.
Nach einem kurzen Abstieg und Querung der Laaer Straße B6, marschierten die Wanderlichs zur Wallfahrtskirche Oberleis, wo an diesem Tag auch eine kleine Prozession stattfand (vorab würde es linkerhand eine Alternativroute über den Römerweg geben). Gleich oberhalb der Kirche befindet sich der Eingang des Naturparks Leiser Berge sowie die Aussichtswarte am Oberleiser Berg, welche von April bis Oktober geöffnet ist. Auch hier kann man an schönen Tagen einen herrlichen Rundumblick über das Weinviertel bis hin zu den Wiener Hausbergen genießen. Infotafeln geben Auskunft über die Besiedlungsgeschichte des Weinviertels: Römer, Germanen, Slawen und fränkische Siedler.
Herr und Frau Wanderlich nahmen das Feldweglein hinter der Kirche Oberleis und gelangten so wieder hinunter an die Laaer Straße, die man diesmal auf der Römerwegbrücke überquert. Nun führt der Wanderweg über einen kleinen Dorfplatz mit Kapelle und Kaisereiche weiter Richtung Au, durch eine kleine Siedlung. Inmitten weitläufiger Äcker geht es leicht bergab und über die Kellergasse von Niederleis zurück zum Ausgangspunkt unweit des Schlosses.
Wer nicht mit dem Auto anreisen möchte, kann auch den „Nostalgie-Express Leiser Berge“ nehmen. Der Zug mit historischen Dampf- oder Dieselloks fährt zwischen Mai und Oktober jeden Samstag von Wien-Praterstern nach Ernstbrunn. Dort kann man in den Naturpark-Bus zum Buschberg oder nach Oberleis umsteigen oder ca. 10 Minuten zu Fuß zur Abfahrtsstelle der Weinvierteldraisine spazieren. Bei Anreise mit dem Nostalgiezug gibt es 5 Euro Ermäßigung auf die Draisinenfahrt!
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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