In Niederösterreich gibt es unzählige Möglichkeiten zum Weinwandern. Viele denken dabei wohl zuallererst an die Wachau, den bekannten und beliebten Abschnitt zwischen Melk und Krems an der Donau, aber es gibt auch noch andere schöne Winzerregionen.
Herr und Frau Wanderlich sind diesmal in der Gemeinde Sitzenberg-Reidling gelandet, wo sie eine etwa 3-stündige Tour nach eigenem Ermessen zusammengestellt haben. Eigentlich hatte der Wetterbericht Sonne angekündigt, aber am Vormittag gab es noch dichten Nebel. Immerhin eine schöne Stimmung zum Fotografieren und außer ein paar Hasen und Rehen war niemand sonst unterwegs.
Hier empfiehlt sich die Anreise mit dem Auto, welches dann auch gleich am großzügig angelegten Parkplatz an der Ahrenberger Kellergasse abgestellt werden kann. Zunächst heißt es den 266 Meter hohen Fuchsberg zu besteigen, die höchste Stelle dieser Rundwanderung, wo sich ein Aussichtsturm in Form eines Korkenziehers befindet.
Ahrenberger und Eichberger WinzerInnen haben den knapp 15 Meter hohen Turm als Symbol für Wein, Gemütlichkeit und Genuss errichten lassen. Von seiner Plattform bietet sich ein wunderbarer Rundumblick zu den Donauauen, über das Weinviertel, bis hin zum Waldviertel – vom Tullnerfeld bis ins Kamptal und über den Wienerwald bis zum Schneeberg.
Herr und Frau Wanderlich folgten zunächst dem Wegweiser „Korkenzieher“, der ein Stück über die Kellergasse und dann durch weitläufige Weinrieden den Hügel hinaufführt. Man könnte mit dem Hauersteig auch gleich eine Abkürzung über ein steiles Waldweglein nehmen, Wanderlichs bevorzugten jedoch die gemütlichere Variante.
Die beiden erklommen auf dem „Gipfel“ wagemutig die Stahlkonstruktion der Aussichtswarte, aufgrund des dichten Nebels konnte aber leider von Fernsicht keine Rede sein. Immerhin ermöglichten die Witterungsverhältnisse eine zünftige Jause, bevor es weiterging Richtung Eichberg.
Der Weg führt durch beeindruckende Hohlwege mit mächtigen Lösswänden auf beiden Seiten. Lösshohlwege sind ökologisch wertvolle Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere, da sie spezielle Bedingungen bieten. Darüber hinaus können sie oft archäologische Schätze bergen – die niederösterreichischen Lösse wurden durch steinzeitliche Funde wie die Venus von Willendorf, die Venus vom Galgenberg oder die Zwillingsgräber von Krems-Wachtberg weltberühmt.
Herr und Frau Wanderlich sind anschließend über die Eichberger Kellergasse abgestiegen und haben hier noch einen Teil des Weinlehrpfades angehängt, auf dem man Wissenswertes über die Geschichte des Traisentaler Rebsaftes erfährt. Auch das Wetter begann aufzuklaren und der Rückweg erfolgte dann bereits in strahlendem Sonnenschein.
Man kann entweder direkt über die Kellergasse zurückwandern nach Ahrenberg oder etwas unterhalb auf einem kleinen Feldweg parallel dazu. Wanderlichs wählten diese Variante, um noch etwas länger auf dem sonnigen Wegstück bleiben zu können.
Nach dem Fußmarsch empfiehlt sich die Stärkung in einem der zahlreichen Heurigenbetriebe, wobei man sich vorab erkundigen sollte, wer wann „ausgesteckt“ hat. Eine hierzulande übliche Bezeichnung für einen geöffneten Heurigen oder Buschenschank, was durch einen am Haustor angebrachten „Buschen“ (mehrere grüne Zweige) oder einen Kranz kundgetan wird.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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