Herr und Frau Wanderlich kommen immer ins Schwärmen, wenn es um die Ramsauer „Mankeis“ geht – die hier ansässigen und dank ganzjährig guter Fütterung äußerst wohlgenährten und entspannten Murmeltiere auf der Bachlalm.
Schon oft haben die Wanderlichs diesen Ort besucht, aber nicht immer ist einem das Glück hold und man kann die drolligen Vierbeiner aus nächster Nähe erleben. Das Wetter in den Bergen, die zunehmende Besucherzahl und somit der Sättigungsgrad der Murmel sowie die Anwesenheit von mitgeführten Hunden spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Die Bachlalm ist mit Sicherheit eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Region Schladming-Dachstein, obwohl sie genau genommen eigentlich schon zu Salzburg gehört. An der Grenze zwischen Filzmoos und Ramsau gelegen, wird einem hier dank der erfolgreichen Ansiedlung der pelzigen Bergbewohner unweit der bewirtschafteten Almhütte ein hautnaher Kontakt mit den sonst eher scheuen Tieren ermöglicht. (Ramsauer Mankeis)
Dass man sie nicht mehr nur zu Fuß erreichen kann, sondern auch über einen eigenen Shuttle-Service, bietet Vor- und Nachteile. So wird natürlich vielen BesucherInnen diese einzigartige Begegnung in traumhafter Kulisse ermöglicht, auch die Hüttenwirte freuen sich über das florierende Geschäft. Die liebliche Almlandschaft ist aber dementsprechend oft überlaufen und die Tiere sind manchmal so überfüttert, dass sie sich in ihren weit verzweigten Tunnelsystemen und Höhlen verkriechen und nicht mehr blicken lassen. So freuen sich eben andere Almbewohner über das mitgebrachte Futter.
Die Bachlalm selbst, eine traditionelle Alm-Gastronomie mit einer Latschenkieferbrennerei, ist aber auch ein idealer Ausgangspunkt für die unterschiedlichsten Wanderungen. Vor allem jüngeren Bergfexen sei der 1 ½-stündige Natur-Erlebnisweg mit der Nummer 671 ans Herz gelegt (Bachlalm – Feichtriedl – Bachalm). Hier erfährt man Wissenswertes über Wild- und Almtiere, Wald und Wiese sowie Berge und Alpinismus.
Herr und Frau Wanderlich wandelten diesmal lieber auf vertrauten Pfaden und nahmen den Rückweg über die bezaubernde Mar-, Neustatt- und Walcheralm. Dabei kann man immer wieder herrliche Ausblicke auf den Rötelstein, die mächtige Dachstein-Südwand und die Hohen und Niederen Tauern genießen. Obwohl die beiden auch diesen Wanderweg schon öfter beschritten haben, sind sie jedes Mal wieder aufs Neue von der spektakulären Kulisse beeindruckt.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Aussichtsplatz am Brandriedl beziehungsweise die Austriahütte mit dem höchstgelegenem Alpinmuseum der Steiermark (1.638 m). Von hier könnte man noch zum Hotel Türlwand und der Talstation der Dachstein-Gletscherbahn aufsteigen. Oder man nimmt die Forststraße abwärts, vorbei an der Brandalm und dem Dachsteinhaus, um wieder in den Ort zu gelangen.
Eine zusätzliche Variante – für die sich Herr und Frau Wanderlich entschieden – ist der Abstieg über den Roseggersteig, der nach dem berühmten österreichischen Poeten und Schriftsteller Peter Rosegger benannt ist. Frau Wanderlich ist den Weg einst schon bergan gestiegen und so war auch diese Version wieder etwas Vertrautes und Neues zugleich.
Vom herrlichen Almboden hinter der Austriahütte führen zunächst relativ steile Metallstufen hinunter auf den Roseggersteig, der sich als abenteuerliches, aber auch wunderbares Wald- und Wurzelweglein ins Tal windet. Begleitet wird man dabei vom Karlbach, der je nach Wasserstand im Sommer ein bisschen Abkühlung verschaffen kann. Auf gut markierten Wegen (9 und 671) gelangt man so nach relativ zügigem Abstieg zum Alpengasthaus Edelbrunn.
Herr und Frau Wanderlich beschreiben hier nur eine Richtung beziehungsweise den Rückweg ihrer Wanderung, obwohl diese natürlich beliebig variiert oder auch als Rundweg gegangen werden kann. Der gesamte Roseggersteig beginnt und endet in Edelbrunn, nimmt etwa 3 Stunden Gehzeit in Anspruch sowie 400 Meter im Auf- und Abstieg.
Zwischen dem bereits erwähnten Brandriedel im Osten und dem Rötelstein im Westen erstreckt sich das Ramsauer Almengebiet mit einem großartigen Panorama über das Ramsau Plateau und die Schladminger Tauern. Auch bewirtschaftete Hütten gibt es hier jede Menge und so kann man die Wanderungen ganz nach Lust, Laune und Kondition zusammenstellen – als Teilstrecken oder Rundwege, von ganz gemütlich bis richtig alpin.
Text- und Bildschmiede:
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