Auch an Tag zwei war der Wettergott gnädig und die Wanderlichs konnten bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen starten. Ihr Weg führte sie zunächst von der Unterkunft in Altaussee an die Traun, der sie dann flussabwärts auf der Klaus-Maria-Brandauer-Promenade bis Bad Aussee folgten.
Der Streckenverlauf wich kurzfristig von der regulären Route ab, aber so konnten die beiden hübsch am Wasser entlangwandern und noch einen kurzen Abstecher in die kleine Kurstadt im steirischen Salzkammergut machen, in der gerade ein Oldtimer-Treffen mit zwei- und vierrädrigen Raritäten stattfand.
Bad Aussee gilt als Hauptort des Ausseerlandes sowie des berühmten Narzissenfestes, welches jedes Jahr tausende BesucherInnen anlockt. Leider haben Herr und Frau Wanderlich den prächtigen Blumenkorso verpasst, aber im Ortszentrum war es auch so schon trubelig genug und die beiden waren froh schnell wieder ins Grüne zu kommen.
Der Salzkammerweg führt am hiesigen Bahnhof vorbei und wieder ans Wasser. Hier folgt ein wunderschöner, etwa 12 Kilometer langer Streckenabschnitt an der Koppentraun, der „Weg durch die Wildnis“. Idyllisch ist es hier, inmitten unberührter Landschaft und am fröhlich plätschernden Wildbach entlang.
Herr und Frau Wanderlich waren begeistert von der spektakulären Schluchtenlandschaft, die zur Rechten vom 1.975 Meter hohen Sarstein begrenzt wird. Unterwegs trifft man auf mehrere beschilderte Erlebnisstationen, an denen man Interessantes über naturräumliche Besonderheiten, urzeitliche Spuren und die kühne Bahnlinie aus dem 19. Jahrhundert erfährt.
Nachdem die beiden die Koppentraun über eine Seilhängebrücke gequert hatten, verweilten sie am anderen Ufer noch ein bisschen am „Platz der Sinne“. Das Vogelgezwitscher und das Rauschen der Blätter und des Wassers waren wahrlich Balsam für die Seele!
Weiter geht es durch das wildromantische Koppental, vorbei an gewaltigen Lawinenrinnen, die vom Hohen Sarstein herabziehen und an der kleinen Bahnbau-Kapelle, die den Opfern aus Südtirol und Italien gewidmet ist, welche beim Bau der Salzkammergutbahn im 19. Jahrhundert ihr Leben lassen mussten.
Kurz darauf durchquert man noch einen alten Tunnel auf dem ehemaligen Trassenverlauf. Aufgrund von immer wiederkehrenden Überschwemmungen und Lawinenabgängen musste die Bahntrasse im Laufe der Jahre nämlich mehrmals nach oben verlegt werden. Der Koppentalwanderweg lässt mit Sicherheit das Herz jedes Eisenbahnliebhabers höher schlagen.
Auch Fliegenfischer, Kajakfahrer und Naturbadefreudige kommen hier voll auf ihre Kosten, wobei das Flussufer nicht überall gut zugänglich ist. Aber es finden sich immer wieder hübsche Plätzchen zum Verweilen, bevor man erneut den Wildbach queren muss.
Herr und Frau Wanderlich stapften am Zugang zur berühmten Koppenbrüllerhöhle vorbei, die nach gut fünfzehn Minuten Gehzeit erreicht werden kann. Die wasserführende Tropfsteinhöhle ist die jüngste der drei Dachstein-Höhlen und kann im Rahmen einer Führung in knapp einer Stunde erkundet werden.
Leider fehlte den zwei Wanderern die nötige Zeit für diesen kleinen Umweg, denn sie mussten noch weiter bis Obertraun am Hallstättersee und die Etappe zog sich ganz schön in die Länge. Während andere bereits im Gasthaus Koppenrast einkehrten, marschierten die Wanderlichs noch ein kleines Stückchen weiter zur so genannten Koppenwinkellack’n. Ein beschauliches und malerisches Fleckchen am Wasser, das auch Schatten und Rastbänke zu bieten hatte – der ideale Moment für eine Pause.
Frisch gestärkt machten sich Herr und Frau Wanderlich wieder auf den Weg, der sie an friedlich grasenden Langhaarrindern und einem weiteren Wildbach vorbeiführte. Eine herrliche Erfrischung mitten im Wald, bevor man an den Ortsrand von Obertraun gelangt. Hier gab es auch noch allerhand zu entdecken, was die Zeit bis zum Etappenziel erheblich verkürzte.
Nach über 6 Stunden Gehzeit erreichten die beiden endlich ihre Unterkunft am Ufer des Hallstättersees, wo sie sich sogleich im 11 Grad kalten Wasser abkühlen konnten. Danach ließen sie den Weitwandertag gemütlich in der benachbarten Pizzeria und anschließend auf der Terrasse des Strandbad-Cafés mit einem wohlverdienten Sundowner ausklingen – Blick auf Hallstatt inklusive.
Text- und Bildschmiede:
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