Wie bereits erwähnt, haben die findigen Wanderlichs den heimischen Winter unlängst auf den Kanaren verkürzt. Vor allem die Insel Teneriffa ist ein wahres Wanderparadies und hat für alle Ambitionen etwas zu bieten – von leichten Spaziergängen bis hin zu richtigen Bergtouren; etliche Höhenmeter gibt es aber so gut wie überall zu bewältigen.
Herr und Frau Wanderlich wollen euch hier einen gemütlichen alten Camino über dem Küstenstädtchen Garachico vorstellen. Vor dem verheerenden, 9 Tage dauernden Ausbruch des Vulkans Montaña Negra im Jahr 1706 war Garachico eine bedeutende Handels- und Hafenstadt Teneriffas. Die gewaltige Eruption und zwei Lavaströme zerstörten damals jedoch weite Teile des Stadtgebiets. Zum Glück wurde Garachico wieder aufgebaut und ist heute einer der bezauberndsten und ursprünglichsten Orte auf Teneriffa.
Die etwa 6 km lange Wanderung nach San Juan del Reparo lässt sich ideal mit einer kleinen Stadtbesichtigung verbinden, denn die Tour beginnt direkt beim Castillo San Miguel an der Küstenstraße Garachicos. Hier halten auch die Buslinien 107 und 363 bzw. gibt es einen öffentlichen Parkplatz, wo man mit etwas Bonheur auch einen freien Platz ergattert.
Herr und Frau Wanderlich spazierten zunächst stadteinwärts zur Kirche Santa Ana, die an einen hübschen kleinen Park grenzt. Gleich dahinter liegt die großzügige Plaza de la Libertad, an der sich die Iglesia de Nuestra Señora de los Ángeles und rechts daneben der Convento de San Francisco und das Rathaus (Ayuntamiento) befinden. Ein idyllisches Plätzchen, das zum Verweilen einlädt – aber zuerst musste natürlich gewandert werden.
Rechts vom Rathaus führt die Calle 18 de Julio hinauf, die bald in einen von Obstgärten gesäumten Pflasterweg aus Vulkangestein übergeht und wenige Minuten später auf eine Straße trifft. Auf dieser biegt man rechts ab, um dann weiter links anzusteigen über den weiß-gelb markierten PR TF 43. Nach wiederum 10 Minuten passiert man einen Schranken, von wo dann ein schöner, von Steinmäuerchen gefasster Camino abzweigt, der in Serpentinen durch den von kanarischen Kiefern besiedelten Hang ansteigt.
Herr und Frau Wanderlich konnten sich kaum satt sehen an den vielen herrlichen Ausblicken auf den tiefblauen Atlantik und die bunte kleine Stadt zu ihren Füßen. Und auch die überall entlang des Weges raschelnden Eidechsen in allen Größen und Farben, die durch den forschen Schritt der beiden Wanderer aufgeschreckt wurden, riefen Entzücken hervor.
Nach einer knappen Stunde und gut 500 Höhenmetern erreicht man die ersten Häuser von San Juan del Reparo, etwa 10 Minuten später die Kirche an der Hauptstraße. Hier kann man sich entweder in einer kleinen Bar erfrischen, die Buslinien 325, 392 und 460 besteigen oder weiter nach La Montañeta wandern (steile Dorfstraße neben der Kirche; ca. 1 ¼ Stunden).
Herr und Frau Wanderlich kehrten aber auf demselben Weg wieder nach Garachico zurück. Da man auf den Kanaren eigentlich das ganze Jahr über das wohltemperierte Meer genießen kann, sei hier auch noch das Naturfreibad „El Caleton“ unterhalb der Altstadt erwähnt, welches aus kleinen Naturbecken im Lavagestein besteht und durch den Ausbruch des Montaña Negra vor über 300 Jahren entstanden ist.
Wer auf Teneriffa urlaubt, sollte sich diese gut 2 ½-stündige Wanderung nicht entgehen lassen. Der alte, steingepflasterte Wanderweg verläuft entlang von mächtigen Lavaströmen durch prächtigen Kiefernwald und legt einem die kleine Küstenstadt Garachico regelrecht zu Füßen. Unübertreffliche Kontraste aus bunten Häusern, grünen Bäumen, strahlend blauem Himmel und dem schier endlosen Horizont des Atlantiks – ein „Muss“!
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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