Besucht man die mittelalterliche Stadt Hainburg an der Donau, nahe der slowakischen Grenze, so wird man gleich zwei markante Erhebungen bemerken. Zum einen den Schlossberg mit seiner weithin sichtbaren Burganlage und zum anderen das Plateau des Braunsberges mit seinem keltischen Palisadenwall.
Herr und Frau Wanderlich haben ein ganzes Wochenende in der östlichsten Stadt Österreichs verbracht, um dem geschichtsträchtigen Ort die nötige Aufmerksamkeit zu zollen. Im Folgenden möchten sie euch eine schöne Wanderung vorstellen, mit der sich in knapp 4-5 Stunden sämtliche Anhöhen und Sehenswürdigkeiten Hainburgs erkunden lassen.
Die abwechslungsreiche Tour beginnt vor den Toren der Mittelalterstadt, an der Donaulände, wo man erst einmal ein Stück flussabwärts spaziert. Wählt man die etwas längere Wegvariante, kommt man auch an den Überresten der Ruine Röthelstein (Rottenstein) aus dem 12. Jhdt. vorbei, die längst verfallen am Fuße des Braunsberges liegt. Von hier führt der weitere Weg leicht, aber doch stetig bergauf zum 346 m hohen Gipfel des historischen Hügels („Keltenweg“).
Die Wanderlichs mussten sich ordentlich einmummeln, da ein frostiger Wind über die Hochebene fegte! Doch wahrlich, der beeindruckende Fern- und letztlich Rundblick auf die Hundsheimer Berge, die Donau (-Auen), das Römerland Carnuntum, Bratislava und die Slowakei sowie das Marchfeld mitsamt seinen Schlössern (z.B. Schloss Hof) entlohnte sie für ihre Unerschütterlichkeit.
Das Gebiet rund um den Braunsberg war bereits vor 7.000 Jahren besiedelt, auf dem felsigen Plateau selbst befand sich eine eindrucksvolle keltische Höhensiedlung aus dem 2. Jhdt. v. Chr. mit einer Wallburg und einem umlaufenden Palisadenzaun. Im Zuge archäologischer Arbeiten wurde ein Teil des Walls samt Wachturm naturgetreu nachgebildet. Herr Wanderlich befand nach einer kurzen Begehung desselben, dass es doch sehr einem Gerüst auf einem Kinderspielplatz ähnele. Kopfschüttelnd schoss Frau Wanderlich das obligatorische Gipfelfoto.
Nun folgt man dem Rand der Ebene, bis man auf den Abstieg Richtung Hainburg trifft. Trotz solidem Schuhwerk schlitterten Herr und Frau Wanderlich den anfangs noch etwas steilen und verschneiten Hang hinab, der sich aber schon bald in einen gut ausgetretenen Waldweg mit der ein oder anderen hübschen Rastmöglichkeit verwandelte.
Wanderlichs folgten aber nicht dem Rundweg zurück ans Donauufer, sondern querten gleich die Stadt, um auch noch den etwas niedrigeren Schlossberg zu besteigen. Über einen Serpentinenpfad und etliche Stufen ging es vom Ungartor zur Burganlage hinauf, die jährlich im Sommer zum Veranstaltungsort der „Burgspiele Hainburg“ avanciert.
Stadtmauer, Burgtor und -hof („Vorburg“), Palast, Wohnturm und Kapelle sind noch gut erhalten und auch von hier genießt man einen fabelhaften Rundumblick in die Umgebung und auf den gegenüber liegenden Braunsberg. Die beiden wählten für den Abstieg eine andere Wegvariante und gelangten so über das Wiener Tor zurück in die Stadt.
Die übrige Zeit kann man gut und gerne in Hainburg selbst verbringen, gibt es doch unzählige historische Monumente wie den Theodorapalast, den Karner, Dorfpranger, den Wasserturm oder eine alte Synagoge. Mit seiner 2.5 km langen Stadtmauer, 3 erhaltenen Toren und 15 Türmen aus dem 13. Jhdt. besitzt Hainburg übrigens eine der ältesten und am besten erhaltenen Stadtbefestigungen Europas! Kelten, Römer, Mittelalter – Herr und Frau Wanderlich waren entzückt ob dieser umfassenden Zeitreise an nur einem einzigen Wochenende.
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