Wien ist eine vielseitige Stadt, das beweist schon dieser gut 10 Kilometer lange Rundweg in und um Ottakring. Die 2 ½- bis 3-stündige Wanderung bietet neben urbanem Flair auch wunderbare Grünoasen und grandiose Ausblicke über die Hauptstadt, von Wein- und Heurigenkultur ganz zu schweigen.
Herr und Frau Wanderlich schätzen die gute Infrastruktur in Wien, man kann problemlos und rasch zu den schönsten Plätzen gelangen. Der Stadtwanderweg 4a beginnt aber ohnehin im Herzen Ottakrings, direkt an der Station der U3 bzw. den Straßenbahnlinien J und 46.
Zuerst folgt man der Thaliastraße bis zu Plachuttas „Grünspan“ – der gemütliche Gastgarten lädt zwar zum Verweilen ein, aber an eine Einkehr ist jetzt beim besten Willen noch nicht zu denken. Also vorbei am legendären Bockkeller, ein ehemals sehr beliebtes Vorstadtgasthaus, das heute das Österreichische Volksliedwerk beheimatet, und dem Ottakringer Friedhof.
Über die Gallitzinstraße, Funkengerngasse und den Rolandweg stapft man durch eine kleine Siedlung hinauf zum Ottakringer Bad und der Kuffner Sternwarte. Das einstige Privatobservatorium aus dem Jahr 1884 liegt idyllisch eingebettet in eine kleine Gartenanlage und bietet heute ein buntes Programm an Führungen, Weiterbildungen und kulturellem Angebot. Zum Glück war der Ottakringer Brauereibesitzer Moriz Kuffner ein derart interessierter Hobbyastronom!
Die nächste Station auf dem Rundwanderweg ist die Feuerwache (Johann-Staud-Straße / Ecke Savoyenstraße) an den Steinhofgründen, ein wunderbar weitläufiges Erholungsgebiet im angrenzenden 14. Bezirk. Eine besondere Sehenswürdigkeit hier ist die Kirche am Steinhof (Otto-Wagner-Kirche) – nicht nur wegen ihrer markanten goldenen Kuppel eine der schönsten Jugendstilbauten Wiens.
Herr und Frau Wanderlich zogen sich aber lieber wieder in den Wald zurück. Im Stadtgebiet gibt es auf dieser Runde seltsamerweise keine Beschilderung, erst ab hier häufen sich die bunten Markierungen und klassischen hölzernen (Stadtwander-) Wegweiser. Über einen kleinen Waldteich gelangt man hinauf zur Jubiläumswarte und Kreuzeichenwiese, wobei man auch den Stadtwanderweg 4 kreuzt. Achtet darauf, den richtigen Schildern zu folgen!
An der Siedlung Heuberg vorbei führt nun der Weg Richtung Schloss Wilhelminenberg. Zuerst mussten die Wanderlichs aber noch die endlose Eselstiege erklimmen, die an der schmucken Villa Aurora am Predigtstuhl endet. Die Zukunft des Ausflugslokals aus dem Jahr 1785 war ungewiss, aber jetzt soll rundumerneuert und renoviert werden und sowohl Küche als auch Panoramaeislaufplatz neues Leben eingehaucht werden.
Wanderlichs flanierten die Savoyenstraße bis zu dem Prunkhaus entlang. Der eigentliche Weg führt bereits kurz vorher linkerhand an dem neugotischen Mausoleum von Fürst von Montléart vorbei, ein ehemaliger Besitzer des Schlosses Wilhelminenberg. Ein Abstecher in das Areal des heutigen 4*-Hotels lohnt aber auf alle Fälle, denn von hier hat man eine atemberaubende Aussicht über (das südliche) Wien.
Jetzt geht es am Rande eines Weinberges wieder hinunter Richtung Stadtgebiet, wobei man noch an einem hübsch gelegenen Heurigen vorbei kommt. Man durchquert eine nette Kleingartensiedlung und gelangt letztlich über den Sprenger- und Paulinensteig zur Wilhelminenstraße.
Herr und Frau Wanderlich ließen die großen Wohnparks wie Sandleiten rasch hinter sich und tauchten noch einmal in die Welt Alt-Ottakrings ein, als sie den Stadtheurigen „10er Marie“ passierten bzw. originale Weinhauerhäuser in der Ottakringer Straße. Die 10er Marie existiert übrigens schon seit 1740, was ihn zum ältesten Heurigen Wiens macht! Das Haus steht heute unter Denkmalschutz und gehört der berühmten Winzerfamilie Fuhrgassl-Huber, die auch noch anderorts gemütliche Weinstuben betreibt.
Das letzte Stück bis zum Endpunkt der Stadtrunde ist nicht mehr weit und man kann wieder gemütlich eines der öffentlichen Verkehrsmittel besteigen, um nach Hause zurück zu kehren.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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