Herr und Frau Wanderlich haben den heurigen Sommerurlaub endlich wieder einmal am Meer verbracht, und zwar an der sonnigen Ostküste Istriens. Nach ihrem anfänglichen Aufenthalt in der kroatischen Hügelstadt Mošćenice sind die beiden noch für ein paar Tage an den Strand umgezogen. Vielmehr in eine schmucke alte Villa direkt am traumhaften Kiesstrand Sveti Ivan. Von hier kann man wunderbare Ausflüge in die umliegende Bergregion des Učka-Naturparks unternehmen.
Eine mehrstündige Rundwanderung führt gleich zu einigen hübschen alten Bergdörfern und kann nach Belieben abgekürzt oder verlängert werden. Die Wanderlichs sind zunächst einmal gemütlich von ihrem Domizil über die Strandpromenade bis nach Mošćenička Draga spaziert, wobei man entlang der felsigen Küste an vielen einladenden Badeplätzchen vorbeikommt. Die zwei Urlauber haben sich natürlich auch Zeit genommen den kleinen Hafen des Ortes zu besichtigen und einen Blick auf den nicht minder bezaubernden Strand Sipar Beach zu werfen.
Der eigentliche (markierte) Wanderweg führt nun aber zwischen dem Hotel Marina und dem Supermarkt Konzum hindurch, über einen großen Parkplatz und vorbei an der Touristeninformation, zu einem markanten Kreisverkehr. Hier zweigt eine kleine, kaum befahrene Straße in Richtung Berge ab, die zunächst mit „Trebišća“ beschildert ist. Leider muss man das erste Wegstück auf Asphalt zurücklegen, was die Sonne gleich um einiges spürbarer werden lässt – Frau Wanderlich hatte zum Glück ihren Strohhut im Gepäck!
In einem kleinen Waldstück gelangt man an eine Weggabelung, wo man den Pfad linkerhand wählt, der den Berghang entlang hinaufführt und immer wieder Blicke auf beeindruckende Felswände und versteckte Steinhäuschen in dichter Vegetation freigibt. Man folgt hier auch dem „mythologischen Wanderweg“, den Herr und Frau Wanderlich bereits von Mošćenice aus begangen haben. Anhand zahlreicher Informationstafeln entlang des Weges erfährt man hier Wissenswertes über die Geschichte und Mythologie der Slawen in dieser Region.
Nach knapp 320 Höhenmetern erreichten die Wanderlichs endlich das kleine Bergdorf Potoki, das ursprünglich nach den Bächen benannt wurde, die hier gen Tal plätschern (potoci). Zu dieser Zeit des Jahres waren die Quellen leider versiegt, aber das spärlich besiedelte Dörfchen machte trotzdem einen idyllischen Eindruck. Traditionelle alte Steinhäuser und üppig grüne, terrassenartig angelegte Gärten inmitten von weitläufiger Natur und einem spektakulären Ausblick auf die Kvarner Bucht.
Von Potoki aus könnte man die verlassene Siedlung Trebišća mit ihrer liebevoll restaurierten Mühle in etwa 45 Minuten zu Fuß erreichen. Da Herr und Frau Wanderlich den beschaulichen Ort bereits besucht hatten, entschieden sie sich diesmal für eine Route nach Mošćenice.
Über schmale Wiesen- und etwas breitere Waldwege gelangt man so gemütlich und vor allem weitestgehend im Schatten auf dem mythologischen Wanderweg zurück. Vor allem gegen Ende des Pfades eröffnen sich noch einmal wunderbare Blicke auf das Meer und die mittelalterliche Hügelstadt.
Mošćenice ist auf jeden Fall noch einen Rundgang wert. Malerische verwinkelte Gässchen, blumengeschmückte Steinhäuser und rundherum die karibisch anmutende Kvarner Bucht, die einem hier regelrecht zu Füßen liegt. Der blaue Dorfbrunnen ist mehr oder weniger ein Wahrzeichen der Mittelalterstadt und ein hübsches Fotomotiv oben drein.
Durchschreitet man nach der Besichtigung das alte Stadttor, kommt man auch noch am ehemaligen Wachhaus bzw. der hiesigen ethnographischen Sammlung vorbei, die eine noch funktionierende Olivenmühle (Toš) beheimatet, in der Oliven noch auf dieselbe Art und Weise gepresst werden wie vor mehreren hundert Jahren.
Da Herr und Frau Wanderlich bereits wieder von einem erfrischenden Bad im Meer träumten, folgten sie dem gleich am Kirchplatz angeschriebenen „Stufenweg“ zum Strand Sveti Ivan hinunter, der mit Mošćenice über 753 Steintreppen verbunden ist. Die knapp 170 Höhenmeter bis an den Badeort werden durch den hauptsächlich in einem mystisch-dschungelartigen Wald verlaufenden Fußweg äußerst kurzweilig überwunden.
In Hunderter-Schritten sind die einzelnen Stiegen markiert, damit man in etwa weiß, wo man sich gerade befindet. Nach ungefähr 15-20 Minuten erreicht man dann die einzelnen Badebuchten an dem herrlichen Kiesstrand, wo es auch Duschmöglichkeiten, einige Kiosks und vor allem eine hervorragende Pizzeria gibt.
Dort, wo der Berg Učka ins Meer eintaucht, findet man das Beste aus beiden Welten. Die hiesigen Strände zählen angeblich zu den schönsten der gesamten Kvarner-Bucht, wobei man in so manch abgeschiedener Lagune auch ungeniert der Freikörperkultur frönen kann. Die Bergpfade inmitten des 160 km² großen Učka-Naturparks, die in der Vergangenheit vielfach als Verbindungswege zwischen den Dörfern im Hinterland und dem Fischerhafen an der Küste dienten, eignen sich heute ideal zum Wandern durch naturbelassene Regionen.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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