Heute wollen euch Herr und Frau Wanderlich ein besonders schönes Fleckchen von Wien vorstellen, das sich zwischen den weitläufigen Erholungsgebieten Naturpark Föhrenberge und dem Lainzer Tiergarten befindet. Der etwa 4-stündige Stadtwanderweg verläuft im Süden der Bundeshauptstadt rund um Zugberg, Dorotheer und Maurer Wald über Kalksburg und das Liesingtal. Es sind nicht viele Höhenmeter zu meistern, aber dafür etwa 12.5 km Wegstrecke.
Die Runde beginnt in Rodaun an der Endstation der Linie 60, die man bequem von Hietzing aus besteigen kann. Hier kommt schon richtig Wanderlust auf, denn Markierungen verweisen auf nahe liegende Buschenschanken, Hüttentouren (z.B. auf die Kammersteinerhütte), Weitwanderwege (z.B nach Mariazell) und natürlich den Stadtwanderweg 6. Auch die Perchtoldsdorfer Heide mit den possierlichen Zieseln ist nur einen Katzensprung entfernt – aber davon ein anderes Mal mehr.
Man folgt der Straße ein kurzes Stück bis zum Rodauner Bergkirchlein, das malerisch am Waldrand liegt und den Eingang zu einem wunderbaren Wegabschnitt markiert. Durch duftende Nadelwälder spaziert man nun über den Zugberg – vorbei an der Abzweigung zur Mizzi Langer-Wand, eine 40 Meter hohe Dolomitwand mit allen Schwierigkeitsgraden aus dem ehemaligen Rodauner Steinbruch, die jedes Klettererherz höher schlagen lässt.
Herr und Frau Wanderlich folgen aber dem hölzernen Wegweiser hinunter nach Kaltenleutgeben und der Wiener Hütte, wobei man hier kurzfristig das Wiener Stadtgebiet verlässt und ins angrenzende Mödling hinüber wandert. An eine Einkehr ist jetzt aber noch nicht zu denken, darum marschieren die Wanderlichs fröhlich weiter in Richtung Roter Stadl. Weitläufige Wiesen und Wälder lassen einen hier gar nicht mehr in Stadtnähe wähnen.
Fast wären die Wanderlichs mit dem Zirkus durchgebrannt, der hier an der Breitenfurter Straße sein Zelt aufgeschlagen hat. Aber nur fast. Nach kurzer Rast wandern die beiden weiter über die Eichwiese und das Gütenbachtal, um nach einem moderaten Anstieg die Antonshöhe zu erreichen. Hier gibt es eine alternative Route über den idyllischen Pappelteich, Herr und Frau beschließen aber auf dem Hauptweg zu bleiben.
Durch die Klausen gelangt man schließlich nach Kalksburg, wo sich das bekannte Kollegium und das Anton-Proksch-Institut befinden (im Volksmund „Trinkerheilstätte“ genannt). Die Promenade entlang des lieblichen Liesingbächleins führt dann zurück nach Rodaun, wo der Rundweg wieder endet. Kurz davor passiert man noch das Hofmannsthal-Schlössl, in dem der gleichnamige Dichter viele Jahre seines Lebens verbrachte. Und eine Wandplastik in der Ketzergasse 372 erinnert an den österreichischen Alchemisten Sehfeld, der hier im 18. Jahrhundert aus unedlen Metallen Gold gemacht haben soll.
Herr und Frau Wanderlich können die Runde für alle Konditionen empfehlen, sie ist nicht allzu anstrengend und bietet sehr viele wunderbare Rastplätze und Einkehrmöglichkeiten. Man sollte sich unbedingt ausreichend Zeit zum Genießen und Verweilen nehmen!
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
|
|