Wie viele andere auch haben Herr und Frau Wanderlich den Feiertag „Allerheiligen“ am 1. November zum Anlass für einen Friedhofsbesuch genommen. Aber nicht zu irgendeiner Begräbnisstätte, sondern der bedeutendsten Wiens bzw. mit einer Fläche von 2,5 km² und gut 330.000 Gräbern (mit 3 Mio. Verstorbenen) sogar einer der größten in ganz Europa – dem Zentralfriedhof.
Gegen 1870 von den beiden Gartenarchitekten Mylius und Bluntschli geplant, befindet sich die riesige Nekropole – entgegen ihres Namens – im Südosten der Stadt, und zwar in Simmering. Obwohl der Großteil der Grabstellen katholisch ist, gilt die interkonfessionelle Friedhofsanlage doch als letzte Ruhestätte für Menschen aller Glaubensrichtungen: islamisch, buddhistisch, evangelisch, jüdisch, mormonisch und orthodox.
Der Wiener Zentralfriedhof ist aber nicht nur ein bloßes Begräbnisfeld, sondern dient vielen auch als Ort der Erholung. Die weitläufige Parklandschaft lädt regelrecht zu Spaziergängen und Naturerkundungen ein. Spätestens seit einer eigenen TV-Folge von „Universum“ wissen wir, dass auf dem Areal nebst unzähligen Krähen und Eichhörnchen (in Wien gerne „Hansi“ genannt und immer auf der Suche nach Nüssen aller Art) auch Rehe, Turmfalken, Feldhamster, Dachse, Marder und andere Kleintiere leben. Bis in die 1980-er Jahre war das Gelände sogar noch offizielles Jagdgebiet und wurde von der Forstverwaltung betreut.
Der Friedhof zählt dank seiner zahlreichen Ehrengräber sicherlich zu einer der meist besuchten Sehenswürdigkeiten von Wien. Auch die Kirche zum Heiligen Karl Borromäus (von Max Hegele) in der Hauptallee ist ein wahrer Publikumsmagnet und gilt neben Otto Wagners Kirche am Steinhof als einer der bedeutendsten Kirchenbauten des Jugendstils. Herr und Frau Wanderlich erklommen sogar die zahlreichen Stufen zur Empore hinauf, um das Interieur noch genauer in Augenschein nehmen zu können.
Wenn vom Zentralfriedhof die Rede ist, dann meistens auch vom „71-er“, der traditionellen Straßenbahnlinie 71, die von der Börse über die Wiener Ringstraße und den Rennweg direkt zum Simmeringer Gottesacker fährt. So kann man hierzulande schon einmal den scherzhaften Ausspruch hören: „Er hat den 71-er genommen“, wenn es um den letzten Weg eines Wieners geht. Als musikalische Begleitung zur „schönen Leich‘“ wäre der Hit von Wolfgang Ambros aus 1974 zu empfehlen: „Es lebe der Zentralfriedhof…“
Wer vom vielen Herumwandern hungrig geworden ist, sollte unbedingt im legendären Concordia Schlössl einkehren! Seit 1881 befindet sich die „Kleine Oper Wien“ gegenüber von Tor 1, in der Simmeringer Hauptstraße und ist ob der kolossalen Jesus-Statue vor dem Eingang gar nicht zu verfehlen. Das Ambiente ist einladend nostalgisch und auch das Speisenangebot kann sich sehen lassen – ob ausgefallene Schnitzelvariation oder Veggie.
Verkehr:
Um auch entlegene Grabstellen leichter erreichbar zu machen, verfügt der Friedhof seit 1971 über einen eigenen Friedhofsbus. Die Linie 106 durchquert vom Tor 2 aus alle 30 min. als Rundlinie mit 19 Haltestellen den Großteil des Friedhofsgeländes (ausgenommen zu Allerheiligen).
Öffnungszeiten:
3. November bis Ende Februar: 8 bis 17 Uhr
März und 1. Oktober - 2. November: 7 bis 18 Uhr
April bis September: 7 bis 19 Uhr
Mai bis August: jeden Donnerstag bis 20 Uhr
Wer bei seinem Besuch versehentlich eingeschlossen wird, sollte die Polizei verständigen – diese besitzt nämlich den Schlüssel zu den Haupttoren!
Um auch entlegene Grabstellen leichter erreichbar zu machen, verfügt der Friedhof seit 1971 über einen eigenen Friedhofsbus. Die Linie 106 durchquert vom Tor 2 aus alle 30 min. als Rundlinie mit 19 Haltestellen den Großteil des Friedhofsgeländes (ausgenommen zu Allerheiligen).
Öffnungszeiten:
3. November bis Ende Februar: 8 bis 17 Uhr
März und 1. Oktober - 2. November: 7 bis 18 Uhr
April bis September: 7 bis 19 Uhr
Mai bis August: jeden Donnerstag bis 20 Uhr
Wer bei seinem Besuch versehentlich eingeschlossen wird, sollte die Polizei verständigen – diese besitzt nämlich den Schlüssel zu den Haupttoren!
Besonderheiten:
Ehrengräber
Friedhofskirche zum Hl. Borromäus
Alte Arkadengrüfte
Naturgarten
Park der Ruhe und Kraft
Waldfriedhof
Ehrengräber
Friedhofskirche zum Hl. Borromäus
Alte Arkadengrüfte
Naturgarten
Park der Ruhe und Kraft
Waldfriedhof
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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