Herr und Frau Wanderlich zieht es immer wieder in die unterschiedlichsten Naturparadiese. Diesmal haben sie sich den Murauer Hausberg in der Obersteiermark vorgenommen, nämlich die Frauenalpe mit ihrem 1.997 Meter hohen Gipfel. Logiert haben die mondänen Reisenden dabei in einem Troadkasten aus dem 13. Jahrhundert, wobei der ehemalige Getreidespeicher zu einem schnuckeligen kleinen Chalet umgebaut wurde und somit einen erholsamen Aufenthalt mit allen Annehmlichkeiten bot.
In den Niederungen war es auch noch herrlich warm, aber für den Berg mussten sich die beiden Wanderlichs dann doch einen warmen Pullover einpacken. Gestartet wurde jedoch zunächst im Tal, genauer gesagt beim Leonharditeich, da sich die Parksituation in der Altstadt von Murau als eher schwierig erwies. Von hier kann man einen schönen kleinen Spaziergang zur gleichnamigen Kirche und der Burg Grünfels aus dem 14. Jahrhundert unternehmen, die sich im schönsten Herbstlicht präsentierten.
Gut gelaunt und motiviert wagten Herr und Frau Wanderlich anschließend den Ein- und Anstieg im Wald, der sie zur Murauerhütte auf 1.583 Metern bringen sollte. Dank etlicher Regentage war der Boden jedoch komplett nass und rutschig, es war steil und auch Markierungen fehlten immer wieder. Nach einiger Schinderei beschlossen die beiden, lieber noch ein Stück des Weges mit dem fahrbaren Untersatz zurückzulegen und kehrten zum Parkplatz am Leonharditeich zurück.
Das war keine schlechte Überlegung, denn die veranschlagten vier Kilometer (von Murau) und zwei Stunden hinauf zur Hütte hätten sie bei diesen Verhältnissen nie und nimmer geschafft. Die Serpentinen auf dem Asphalt zogen sich auch mit dem Wagen schier endlos dahin und so konnten sie immerhin einigermaßen ausgeruht einen der schönsten Aussichtsberge in den Nockbergen genießen.
Von der Murauerhütte führt ein lieblicher Almweg Richtung Gipfel, wobei sich rundherum immer wieder tolle Blicke zu den Niederen Tauern, Gurktaler Alpen und Karawanken auftun. Wanderlichs waren ganz verzaubert von der schönen Gegend und verbrachten geraume Zeit am Gipfel der Frauenalpe, an der Apollonia-Kapelle und sogar auf einem windgeschützten Sonnenbänkchen der Bernhard Fest-Hütte. Die Selbstversorgerhütte auf knapp 1.980 Metern kann über den Österreichischen Alpenverein gemietet werden, bot aber auch so ein feines Jausenplätzchen.
Kaum andere Menschen waren zu sehen und so konnten Herr und Frau Wanderlich auch viele stimmungsvolle Eindrücke auf Bild bannen, die sich bei dem Wechsel aus Sonne und Nebel boten. Bei genauerem Hinsehen ließ sich in der kargen Vegetation sogar die ein oder andere Heidel- und Preiselbeere finden – für ein Überleben im Ernstfall war also gesorgt.
Aber nachdem die Rückreise auf der schon vom Hinweg bekannten Strecke erfolgte, kehrten die Wanderlichs unversehrt wieder nach Hause zurück. Für den gesamten Rundwanderung ab und bis zur Murauerhütte sollte man ca. 2 ½ Stunden einplanen, etwas länger, um den grandiosen Panoramablick in vollen Zügen genießen zu können. Die Wald- und Forstwege sind problemlos zu begehen und Wanderlichs sind der Ansicht, dass man im doch sehr mühsamen Aufstieg nichts verpasst, sondern nach Möglichkeit lieber das Plateau der Frauenalpe genießen sollte.
Text- und Bildschmiede:
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