Über Nacht hatte sich das Wetter bereits eingetrübt, aber so konnten Herr und Frau Wanderlich immerhin grandiose Nebelstimmungen einfangen. Nach einem kurzen Anstieg hat man noch einmal einen schönen Blick auf Rosenberg samt seiner weißen Burganlage. Nachdem die Verkehrsverbindungen in dieser Region eher entbehrlich sind, beschlossen die Wanderlichs Etappe 2 wie geplant zu absolvieren – das Regenzeug sollte ja ohnehin immer im Gepäck mit dabei sein. Kaum war der Entschluss gefasst, klarte es auch schon wieder auf und die Sonne lachte von einem strahlend blauen Himmel, wobei sich sämtliche Wetterkapriolen den Tag über abwechseln sollten. Das größere Problem war, dass die Wegbeschilderungen außerhalb des Ortes plötzlich im Nichts endeten. Trotz ausgiebiger Suchaktionen wurden Herr und Frau Wanderlich nicht fündig und mussten nun mit nassem Schuhwerk den Weg bis Vyšší Brod auf der Straße fortsetzen.
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Mit absoluter Feiertagslaune stiegen Herr und Frau Wanderlich am 1. Mai in den Zug nach Krumau. Nach zweimaligem Umsteigen und einer etwa 5-stündigen Fahrt war das Ziel erreicht, und es wurde erstmal Quartier in einem gediegenen historischen Haus bezogen, wie es sie im tschechischen Krumlov ja beinahe an jeder Ecke gibt. Nach einer obligatorischen Runde durch die entzückende Altstadt und einem soliden Abendmahl zogen sich die Wanderlichs früh in ihr Zimmer zurück, um am nächsten Morgen wohl ausgeruht ihre Weitwanderung gen Linz zu starten. Der Wetterbericht verhieß zwar für die nächsten Tage nichts allzu Gutes, aber davon konnte jetzt noch keine Rede sein. Die beiden marschierten bei strahlendem Sonnenschein los und so sollte es auch während der folgenden 8 Stunden Gehzeit bleiben.
Was tun, wenn man 3-4 Tage Zeit hat, das Wetter einigermaßen mitspielt und man den Drang verspürt die Stadt hinter sich zu lassen und durch die Natur zu streifen? Herr und Frau Wanderlich können das Weitwandern empfehlen. Es gibt viele schöne und vor allem auch kürzere Routen, die sich bereits bei wenig freier Zeit lohnen. Eine davon ist der Donau-Moldau-Weg von Linz nach Český Krumlov. Der „DOMO-Weg“ kann natürlich in beide Richtungen begangen werden, weshalb die Wanderlichs ihre Unternehmung gemütlich in Tschechien begonnen haben. Durch die mehrstündige Anreise wurde keine Zeit verloren, denn sie verbrachten noch eine Nacht im zauberhaften Krumau und starteten dann frisch und fröhlich am nächsten Morgen in ihr Abenteuer.
Nun folgt man abwechselnd Wald- und Wiesenwegen, passiert den ein oder anderen schönen Rastplatz und erneut ein Rotes Kreuz – bald schon begleitet von dem Blick auf das wunderbare Benediktinerstift Göttweig, das majestätisch auf einer weithin sichtbaren Anhöhe thront. Herr und Frau Wanderlich können sich gar nicht satt sehen und bemühen ihre beiden Fotoapparate, um die unterschiedlichen Perspektiven adäquat auf Bild zu bannen.
Die kühle Morgenluft bringt wieder sämtliche Lebensgeister in Schwung, als Herr und Frau Wanderlich den schönen Winzerort Rossatz hinter sich lassen. Der Weg führt zunächst hinunter an die Donau, wo die beiden zwischen Auenlandschaft und weitläufigen Obstgärten bereits die ersten Sonnenstrahlen genießen können. Alsbald gelangt man an einen malerischen Sandstrand, von wo sich ein unvergleichlicher Blick auf das gegenüber liegende Dürnstein eröffnet. Auch die Personen- und Radfähre quert hier zwischen April und Oktober ans andere Donauufer; und das angeblich schon seit 1358. Die Wanderlichs sind beeindruckt von der traditionsreichen Schifffahrtsgeschichte. Über Rossatzbach gelangen Herr und Frau Wanderlich nun in die umliegenden Weinberge – die Rieden Frauenweingärten, Mugler und Goldberg – und beginnen ihren Aufstieg durch den Dunkelsteinerwald.
Diese Etappe erfordert laut Plan einiges an Kondition und Trittsicherheit – 17 Kilometer ist sie lang und es gibt auch wieder einiges an Höhenmetern zu bewältigen. Aber Herr und Frau Wanderlich sind guten Mutes und ohnehin immer tadellos ausgerüstet. Der Weg beginnt auch erst einmal ganz entspannt in Hofarnsdorf und folgt der Donau gemächlich flussabwärts. Die Morgensonne lässt den Raureif auf den Wiesen nach und nach schwinden und dutzende Vögel fliegen emsig durch die kahlen Äste der Marillenbäume und beäugen neugierig die einsamen Wanderer. Von dieser Uferseite aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Ruine Hinterhaus in Spitz und die markante Wehrkirche von St. Michael!
Der heutige Streckenabschnitt beginnt im beschaulichen Aggsbach Dorf in Niederösterreich. Wie bereits angekündigt, gibt es hier einige interessante Dinge zu sehen. Am Ortsrand liegt das ehemalige Kartäuserkloster aus dem 14. Jahrhundert, das samt Kirche und neu angelegtem Meditationsgarten besichtigt werden kann – Eintrittskarten kosten zwischen 3 und 6 Euro. Die Wanderlichs hatten Glück und konnten ganz umsonst in die alten Gemäuer spähen und durch die angrenzende Gartenanlage streifen. Einen weiteren kurzen Aufenthalt legten die beiden bei der historischen Hammerschmiede ein, die einst dem Kloster unterstand und bis 1956 noch in Betrieb war. Über Generationen war sie in Besitz der Familie Pehn – heute wurde sie liebevoll als Schaubetrieb restauriert. Das angrenzende Nebengebäude, ein uralter denkmalgeschützter Natursteinbau, beherbergt eine Dauerausstellung unterschiedlichster Mineralien und Fossilien. Schmiede und Steinstadel können von April bis Oktober im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Herr und Frau Wanderlich fühlen sich mittlerweile schon richtig heimisch in der Wachau – vor allem Melk und Krems haben sie in letzter Zeit doch recht häufig besucht. Die heutige Etappe beginnt auch am Melker Hauptplatz bzw. dem imposanten Stift, dessen gelbe Farbe in der Morgensonne besonders prachtvoll zur Geltung kommt. Ein kurzes Straßenstück lässt sich nicht vermeiden, um den Ort zu verlassen. Aber schon bald wandert man entlang weitläufiger Felder und Wiesen zum Pielachberg und weiter zum Jonaskreuz auf 344 Metern Höhe. Von hier genossen die Wanderlichs erst einmal den zauberhaften Ausblick auf Melk, die Donau und den Jauerling. Allzu lange wollten sie sich aber nicht aufhalten, denn die knapp 17 Kilometer lange Strecke ist mit 5 ½ bis 6 Stunden Gehzeit veranschlagt!
Diese knapp 10 km lange Etappe wird vor allem von der Donaulandschaft und dem beeindruckenden Barock-Stift Melk bestimmt. Ausgangspunkt der etwa dreistündigen Tour ist Emmersdorf an der Donau, das gut mittels öffentlicher Verkehrsmittel erreichbar ist. Der Weg führt zunächst unter dem Viadukt hindurch zum Schloss Rothenhof, danach verlässt man relativ rasch das Ortsgebiet und stapft leicht bergauf durch den Wald. In Rantenberg gäbe es die Möglichkeit sich den Schlüssel für die Aussichtswarte Dachberg zu organisieren (Haus Nr. 5) – was Herr und Frau Wanderlich aber ausließen, da es einen Umweg von insgesamt 30 Minuten bedeutet hätte und die Wetterlage leider keine allzu großartige Aussicht versprach.
Die knapp 15 km lange Tagesetappe beginnt direkt im alten Winzerort Aggsbach Markt. Nun müssen sich Herr und Frau Wanderlich erst einmal ordentlich warm laufen, denn rundherum ist noch alles winterlich angezuckert.
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
März 2024
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