Der letzte Tag begann ordentlich schwül und drückend, bevor es einfach nur gnadenlos heiß wurde. Das machte sämtliche Streckenabschnitte außerhalb des schattigen Blätterdachs des Waldes etwas beschwerlich, aber Herr und Frau Wanderlich kämpften sich tapfer durch. Auch das tägliche Verirren wurde schon fast zur lieben Gewohnheit, aber natürlich war wieder einmal die nicht ganz eindeutige Markierung schuld daran. Inklusive der ein oder anderen – hitzebedingten – Rast mussten auf der letzten Etappe zum Glück nur noch gut 5 Stunden bzw. 21 Kilometer gemeistert werden. Der Weitwanderweg führt dabei über die beiden Ortschaften Hellmonsödt und Oberbairing durchs obere Mühlviertel, dessen Landschaftsbild vorwiegend von der Landwirtschaft geprägt wird. Der Blick auf Linz, die Donau und den markanten Pöstlingberg entschädigten dann aber für so manche Strapaze. Enden (oder beginnen) tut der Donau-Moldau-Weg in St. Magdalena, einem nördlich der Donau liegenden Stadtteil von Linz. Die Einwohner dieser ehemals selbständigen Gemeinde werden übrigens Magdaleninger genannt und es gibt hier auch noch eine alte Pferdeeisenbahntrasse zu bestaunen. Der nahe gelegene Pöstlingberg mit den charakteristischen Türmen seiner barocken Wallfahrtskirche ist ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel. Fräulein Wanderlich hat da vor vielen Jahren schon Runden in der berühmten Grottenbahn gedreht und die dort ansässigen „Zwergerl geschnäuzt“, wie es eben so Brauch ist. Kleiner Exkurs: Die Linzer Grottenbahn ist eine bunt gestaltete Märchenwelt in einem der historischen Befestigungstürme des Maximilianischen Befestigungsringes der Stadt. Der Drache Lenzibald kutschiert die Besucher durch illustre Szenerien aus dem Zwergenalltag, wobei die dritte und letzte Rundfahrt mit Festbeleuchtung immer das Highlight für uns Kinder war. Im Kellergewölbe finden sich zudem lebensgroße Märchendarstellungen und eine detailgetreue Abbildung des Linzer Hauptplatzes zur Jahrhundertwende. Aber zurück zum Weitwandern. Herr und Frau Wanderlich möchten euch den Donau-Moldau-Weg wirklich ans Herz legen. Egal in welche Richtung man ihn begeht, man erlebt viele landschaftliche und kulturelle Höhepunkte auf der Strecke. Vor allem die unendlichen Weiten Südböhmens haben es den Wanderlichs besonders angetan – und natürlich der köstliche geräucherte Schafkäse der Region. Dobrý výlet! / Gute Reise!
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
November 2024
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