Herr und Frau Wanderlich wollten schon immer einmal diese kolossalen Windkraftmaschinen aus nächster Nähe sehen, die vielerorts in der Landschaft herumstehen. Das ist zum Beispiel auf einer leichten, etwa 1 ½-stündigen Rundwanderung im Windpark Hoher Kölbling, Kleinhain und Schauerberg in der Nähe von St. Pölten möglich. Windfeste Kleidung sowie Frisur sind dabei anzuraten und man sollte in der kalten Jahreszeit auch unbedingt die Warnlampen auf dem Areal beachten, da aufgrund von herabfallendem Eis Lebensgefahr besteht und der Weg dann nicht begangen werden darf. Die Wanderlichs waren jedoch im schneefreien Frühjahr unterwegs und hatten lediglich mit starkem Wind zu kämpfen – und anfänglich mit der Orientierung, denn der Wanderweg ist leider nicht markiert und auch der Einstieg muss erst einmal gefunden werden. Ausgangspunkt der Runde ist die Infotafel beim Windrad an der Hainer Straße L5068, die zwischen Zagging und Rottersdorf rechts von der Kremser Straße (L100) abzweigt und in Richtung Herzogenburg führt. Herr und Frau W waren sich zunächst nicht sicher, aber hier kann und darf auch gleich geparkt werden. Der 7 Kilometer lange Windrad-Wanderweg wurde 2016 im Rahmen eines Projekts von der Landjugend Hain konzipiert, Informationen dazu findet man auf der Website der Gemeinde Obritzberg-Rust. Der Windpark hat eine Gesamtleistung von 26 MW und produziert ca. 44 GWh Strom pro Jahr – so werden derzeit etwa 8.000 Haushalte mit Strom versorgt. So viel zu den Fakten. Die Wanderlichs waren jedenfalls schon sehr beeindruckt, wie sie an den 85 Meter hohen Windrädern emporblickten und fühlten sich dabei ein wenig wie zwei winzige Ameisen. Also lieber schnell losgewandert. Man muss ein kleines Stück zur Zufahrt zurückgehen, um dann rechts in den Feldweg einzubiegen. Man geht das erste Feldweglein gleich wieder rechts und endet an einem querenden Feldweg, der linkerhand noch zum Hohen Kölbling (355 m) hinaufführt. Die Wanderlichs sahen dort kurz nach dem Rechten und folgten nun dem gerade verlaufenden Weg wieder hinunter. Dieser führt entlang der Grenze zwischen Obritzberg-Rust und Herzogenburg und stößt dann auf die L5068 (Hainer Straße), die man quert. Folgt man nun einer Rechtskurve, trifft man kurz darauf auf die asphaltierte Ziegelofenstraße, in die man erneut rechts einbiegt. Der reguläre Rundwanderung würde nun links abzweigen, immer auf die markanten Hochspannungsleitungen zu, unter diesen hindurch und dann im Zweifelsfall immer rechts halten, bis man wieder auf den Weg Richtung Windpark trifft. Aufgrund des Windes mit beinahe schon orkanartigen Ausmaßen haben Herr und Frau Wanderlich aber hier ein wenig abgekürzt und sind gleich in die adrette Zagginger Kellergasse eingebogen. Auf der linken Seite eröffnet sich nun ein Blick auf Kleinhain und etwas weiter hinten auf die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten, aber Wanderlichs Aufmerksamkeit wurde von den entzückenden Weinhäuschen am Wegesrand abgelenkt. Diese haben sich auch wunderbar für einen spontanen Yoga-Shoot angeboten, wie man am beigefügten Bildmaterial sehen kann. Obritzberg-Rust zählt zu den südlichsten Weinbaugebieten des Traisentals, was aber heute nur mehr eine untergeordnete Rolle spielt, da mittlerweile Getreide- und Zuckerrübenanbau überwiegen. So geht es auf ebenen Feldwegen wieder zurück zu der Winkraftanlage mit ihren unzähligen Windrädern. Die Spazierwege zwischen dem Fladnitz- und Traisental sind durchwegs gut und deshalb auch für Fahrräder und geländegängige Kinderwägen geeignet. Bei guter Sicht kann man sogar ein herrliches Alpenpanorama vom Wienerwald, über den Schneeberg bis hin zum Ötscher genießen – an manchen Tagen sogar bis zum Dachstein! Auch ein Ausblick auf den Dunkelsteinerwald, Stift Göttweig, das Traisental mit Herzogenburg und bis hin zur Donau und in den Wagram sind möglich.
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
November 2024
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