Diesen Sommer haben Herr und Frau Wanderlich endlich einen Ausflug in das einzigartige Schluchtensystem am Fuße des Ötschers geschafft – die Ötschergräben. Nicht umsonst spricht man hier vom „Grand Canyon Österreichs“, denn über Jahrtausende formte das Wasser von Ötscherbach und Erlauf eine imposante Landschaft aus schroffen Felsen, tosenden Wasserfällen und einzigartiger Natur an der Südseite des 1.893 Meter hohen Berges. Herr und Frau Wanderlich gehen d’accord, dass man hier einen der aufregendsten Landstriche in Österreich vorfindet. Auf einem ursprünglich von Holzknechten angelegten Steig mit Holzbrücken und -stegen wandert man den türkisblauen Gebirgsbach entlang, vor allem in den Sommermonaten ein wunderbares Erlebnis, da viele kleine Buchten zu einem erfrischenden Bad einladen. Ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in die Ötschergräben ist zum Beispiel das Naturparkzentrum Ötscher-Basis in Wienerbruck, von wo auch die Wanderlichs losmarschiert sind. Aber auch von Mitterbach, Gaming, Lackenhof, Puchenstuben oder St. Anton führen Wege in die wildromantische Schluchtenlandschaft des Mostviertels. Man sollte jedoch bei seiner Planung berücksichtigen, dass es von 1. November bis 30. April eine Wintersperre gibt, wo nicht gewandert werden darf. Die wackeren Wanderlichs wagten sich also in die Gräben der Ötscher-Tormäuer, dem größten Naturpark Niederösterreichs. Zum Glück ist alles gut beschildert und auch die Wege sind größtenteils ohne Gämsen-Gene zu bewältigen. Die waghalsigen Vierbeiner sieht man hier übrigens gerne in den steilen Felswänden herumspazieren, also immer die Augen offen halten! Über mehrere Brücken und Steige gelangt man zunächst zum beeindruckenden Lassingfall, der aus 90 Metern Höhe in die Tiefe rauscht. Durch felsiges Gelände und immer wieder mit Blick auf das mächtige Ötscher-Massiv erreicht man nach einer abwechslungsreichen Wegstrecke das historische Kraftwerk Stierwaschboden, das auch besichtigt werden kann. Hier quert man die Erlauf und wandert dann den Bach entlang taleinwärts Richtung Ötscherhias. Eine urige Jausenstation, die oberhalb der Gräben an den Hang geschmiegt liegt und Kleinigkeiten zur Stärkung kredenzt. Herr und Frau Wanderlich kämpften sich nach einer kurzen Rast ein steileres Waldstückchen hinauf, konnten aber schon bald eine traumhafte Aussicht auf die Schlucht genießen und erreichten daraufhin eine Forststraße. Die geht es nun gemütlich entlang, an einer alten renovierten Mühle und einer Kapelle vorbei, zum Stausee Erlaufklause. Der künstlich angelegte Erlaufstausee entstand 1908-11 durch den Bau einer 37 Meter hohen Gewichtsstaumauer mit einer 212 Meter langen, gekrümmten Krone – die erste große Talsperre Österreichs. Die Wanderlichs zeigten sich äußerst beeindruckt von dem gewaltigen Bauwerk und auch von der liebreizenden Seenlandschaft, die fast etwas nordisch anmutete. Auch rund um den See gibt es unzählige schöne Spazier- und Wanderwege, vielleicht noch ein kleiner Geheimtipp inmitten des Naturparkareals. Von hier erreicht man in wenigen Minuten die Bahnstation, von der man sich mit der berühmten Mariazellerbahn nach Wienerbruck zurück transportieren lassen kann. Eine traumhafte Wanderung für die gesamte Familie, die in knapp 3 Stunden Gehzeit absolviert werden kann. Man sollte aber auf alle Fälle genug Zeit zum Staunen, Fotografieren, Rasten und Genießen einplanen.
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
September 2024
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