Diesmal möchten euch Herr und Frau Wanderlich auf eine landschaftlich reizvolle Almwanderung mitnehmen, die noch dazu von zwei Bergseen gekrönt wird. Die Giglachseen liegen eingebettet in den Niederen Tauern in der Steiermark, Herzstück der westlichen Schladminger Tauern und sind ein beliebtes Wanderziel. Völlig zu Recht, wie die Wanderlichs nun selbst feststellen konnten. Während sich der fjordartige Untere See auf 1.921 m befindet und beachtliche 16,5 Hektar groß ist, findet man den mit 3,5 Hektar bedeutend kleineren Oberen See auf 1.930 m. Eine Umrundung beider Gewässer ist unbedingt zu empfehlen, eine Stärkung in einer der Schutzhütten natürlich ebenso. Am Hinweg passiert man bereits die privat geführte Giglachseehütte am Preuneggsattel, während ein Stück weiter – am Nordufer des Unteren Sees – die vom ÖAV betreute Ignaz-Mattis-Hütte mit allerlei Köstlichkeiten aufwartet. Aber dort muss man natürlich erst einmal hingelangen. Die Giglachseen sind von allen Seiten gut erreichbar, zum Beispiel über den etwa 3 ½-stündigen „Knappenweg“ von Hopfriesen im Obertal, über die Eschachalm bzw. den Duisitzkarsee (2 ½ - 3 Stunden), von Hinterweißpriach (3 ½ Stunden) oder über den Schladminger Höhenweg mit 5 Stunden Gehzeit. Der schnellste Aufstieg, für den sich auch Herr und Frau Wanderlich diesmal entschieden haben, erfolgt jedoch über die Ursprungalm. Die urige Alm befindet sich auf einer Seehöhe von 1.610 Metern am Fuße der Steirischen Kalkspitze und kann von Schladming aus über das Preuneggtal erreicht werden. Und zwar über eine kurvige und zunehmend steiler und unbefestigter werdende Mautstraße, für die man noch dazu 19 Euro pro Kleinwagen berappen muss – aber diese kleinen Unannehmlichkeiten sollte man in Kauf nehmen. Für nicht so versierte FahrerInnen (oder wer die Mautgebühr sparen will) gibt es auch die Möglichkeit mit dem Wanderbus anzureisen. Herr und Frau Wanderlich landeten jedenfalls nach der abenteuerlichen Auffahrt unmittelbar in dem kleinen Hüttendorf, von wo sich bereits ein spektakulärer Ausblick in die umliegende Bergwelt bietet – im Hintergrund das markante und wohlvertraute Dachsteinmassiv. Von hier geht es gut beschildert los auf dem „Ursprungquellweg“, der einen zur Quelle des Ursprungalmbaches führt. Ein netter kleiner Umweg, bevor man sich an den Aufstieg zu den beiden Seen macht. Man folgt zunächst dem Wanderweg Nr. 771. Dieser steigt gleichmäßig entlang eines Bachgrabens in ein Trogtal östlich der mächtigen Steirischen Kalkspitze an. Ein abwechslungsreicher Pfad über Almwiesen und Brücken, entlang eigentümlicher Felsformationen und durch kleine Wälder, der später in einen alten Römerweg mündet. Linkerhand führt die etwas leichter zu begehende, aber nicht so schöne Almstraße zum Preuneggsattel hinauf. 1 bis 1 ½ Stunden nimmt die Etappe mit flachen und steileren Passagen über das Rinderfeld – das seinem Namen tatsächlich alle Ehre macht – zum anschließenden Alten Giglachweg und der Giglachseehütte am gleichnamigen Gebirgssee in Anspruch. Von hier lässt es sich nun recht gemütlich zum etwas weiter hinten liegenden kleineren Bergsee und der Ignaz-Mattis-Hütte weiterwandern bzw. auch um beide Seen herum. Herr und Frau Wanderlich machten abseits der Trampelpfade eine kleine Rast an einem fröhlich dahinplätschernden und von Wollgras gesäumten Bächlein, das auch einem erfrischenden Fußbad dienlich war. Hier hätte man es gut und gerne noch viel länger ausgehalten! Aber da die gesamte Runde dann doch ungefähr 3 ½ Stunden Gehzeit bedeutet und Wanderlichs bekanntermaßen nicht zu den Frühaufstehern gehören, musste langsam an den Rückweg gedacht werden. Inzwischen hatten die beiden in Erfahrung gebracht, dass die Region früher stark vom Bergbau geprägt war. Neben dem Abbau von Silber und Kobalt befand sich hier sogar ein Kupferbergwerk sowie Unterkünfte für die Bergknappen. Durch friedlich grasende und dösende Weidevieh-Bestände marschierten Herr und Frau Wanderlich wieder zur Ursprungalm hinunter, die mittlerweile aufgrund der guten Erreichbarkeit doch ziemlich frequentiert war, und düsten über die Mautstraße zurück ins Tal. Eine ungefähr 10 Kilometer lange und mit 350 Höhenmetern im Auf- und Abstieg überschaubare Wanderung mit vielen landschaftlichen Highlights, die abseits der „Massen“ ein tolles Naturerleben bietet. Wagemutige können auch ein Bad in den bestimmt nicht mehr als 10 Grad kalten Gebirgsseen nehmen.
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
September 2024
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