Herr und Frau Wanderlich hatten bis dato noch nie von diesen Namen gehört, obwohl sich die beiden Ortschaften im nahe gelegenen Wienerwald befinden. Der 45 Kilometer lange und zu großen Teilen bewaldete Ausläufer der Nordalpen zieht sich sowohl durch Wien als auch durch Niederösterreich, gilt als UNESCO-Biosphärenpark und wird von vielen WienerInnen gerne als Naherholungsgebiet genutzt. Da auf dem Ländle die Regionalbusse leider nur sporadisch verkehren, sollte man besser mit dem Automobil anreisen. Parkmöglichkeiten gibt es beispielsweise auf dem kleinen Kirchenplatz direkt in Sulz im Wienerwald. Dort steht auch die erhabene „Kaiser-Franz-Josef-Erinnerungseiche", die wohl schon viele Sommer lang wohltuenden Schatten gespendet hat. Herr und Frau Wanderlich zogen motiviert los und folgten dem gelb markierten Weg der ansteigenden Berggasse entlang und dann links zwischen zwei Gärten hindurch auf eine weitläufige Wiese. Nach etwa 15 Minuten gelangt man an die Straße nach Kaltenleutgeben, die man queren muss. Auf der gegenüberliegenden Seite steigt man dann durch einen schönen Buchenwald auf den Rücken des Eichberges hinauf. Dieser macht seinem Namen alle Ehre, denn lange Reihen aus Eichenbäumen säumen den Weg – nach dem zu warmen und trockenen Winter fühlten sich die Wanderlichs aber wie bei einem Herbstspaziergang, da das verdorrte Laub noch fast überall an den Bäumen hing. Forstarbeiten zwangen die beiden zu einem kleinen Umweg, aber zum Glück war der Weg auch unter den umgestürzten Bäumen noch gut auszumachen. Leider sind aber die Markierungen in diesem Abschnitt etwas irreführend angebracht, da etliche Wegvarianten und Farben aufeinandertreffen – erst bei einer Weggabelung im Wald konnten sich Herr und Frau Wanderlich wieder umfassender orientieren. Sie folgten nun den blau gekennzeichneten Pfeilen und Bäumen in einen wunderbaren Mischwald hinein. Auf luftigen, sonnendurchfluteten Waldwegen führt die Rundwanderung nun leicht bergauf und bergab, bis man nach einiger Zeit an den Waldrand und zu einem Marterl gelangt. Hier muss man ein Stück an der Verbindungsstraße zwischen Sulz und Hochrotherd entlang gehen, um alsbald wieder in den Wald einzutauchen (rote Markierung). Kurz darauf stößt man auf eine große Wiese mit einem mächtigen Sendemast. Hier gäbe es die Möglichkeit zur Einkehr im Gasthaus „Zur schönen Aussicht“ mit Blick auf Breitenfurt und Umgebung. Da die Wanderlichs aber immer einen gut gefüllten Proviantbeutel mit sich tragen, legten sie erst ein Stück später an einem lichten Waldesrand eine Pause ein und blinzelten zufrieden in die warme Frühlingssonne. Der Rückweg führt nun auf gemütlichen Wald- und Wiesenpfaden Richtung Wöglerin-Sulz, wieder der blauen Markierung folgend, wobei diese auch hier stellenweise leider nicht ganz eindeutig angebracht ist. Über den Hinteren Wöglerberg führt der Weg Nr. 41 (blau) auf ausgedehnten Wiesen mit schönem Blick auf die Umgebung direkt hinab zur Wöglerin. Das gleichnamige Gasthaus dürfte bis auf weiteres geschlossen sein, aber Herr und Frau Wanderlich stand der Sinn ohnehin nicht nach einer Einkehr. Sie marschierten also noch ein kurzes Stück weiter in den Ortsteil Stangau und entlang der Ortsstraße zurück zum Ausgangspunkt der Rundwanderung, der Pfarrkirche in Sulz. Alles in allem eine gemütliche Höhenwanderung im Herzen des Wienerwaldes auf guten und zum Teil aussichtsreichen Wald- und Wiesenwegen. Die Gehzeit berechnet sich je nach Route folgendermaßen: etwa 1 ½ Stunden von Sulz bis Hochrotherd, der Rückweg entweder eine ¾ Stunde direkt zum Gasthaus Wöglerin oder 1 ½ Stunden mit Umweg über das Hotel-Restaurant Schusternazl; anschließend ½ Stunde Abstieg nach Sulz. Gesamt also ca. 2 ¾ bis 3 ½ Stunden je nach Heimweg.
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
September 2024
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