Diese eigenwillige Landschaft aus seltsam anmutenden, hellbeigen Bimssteinsäulen, die wie Türme aus dem Hang beiderseits des Barranco de las Arenas wachsen, zählt zu den größten Naturwundern Teneriffas. Der strahlend blaue Himmel und die leuchtend grünen Kiefern bilden dazu einen herrlichen Kontrast – ein richtiger Augenschmaus! Herr und Frau Wanderlich waren natürlich neugierig auf diesen zauberhaften Landstrich und begaben sich sogleich auf eine abwechslungsreiche, etwa 4 ½-stündige Rundwanderung am Südfuß des Guajara. Ausgangspunkt ist der Kirchplatz von Vilaflor de Chasna, mit seinen 1.420 Höhenmetern der höchstgelegenste Ort der Insel und eine der am höchsten gelegenen Gemeinden Spaniens. Man kann entweder mit den Buslinien 342, 474 und 482 anreisen oder – wie die Wanderlichs – mit dem Mietauto. Das kleine Dorf besitzt einen besonderen Charme, mit seinen hübschen kleinen Häusern, den gepflasterten Gässchen und den umliegenden Pinienwäldern. Neben dem Durchreisetourismus zum Teide-Nationalpark und der Mondlandschaft leben die Einwohner in Vilaflor von den Mineralquellen Pinalito und Fuente Alta sowie dem Verkauf von Kunsthandwerk; auch die hier erzeugten Kekse aus Mandeln und Honig sind über Teneriffa hinaus bekannt. Herr und Frau Wanderlich begannen ihre Erkundungstour gut gelaunt an der Plaza der Iglesia de San Pedro. Man geht zunächst ein Stück die Dorfstraße hinab, der weiß-rot-gelben Markierung folgend (GR 131 / PR TF 72), bis man auf den gut ausgeschilderten Camino del Atajo trifft, der zum Camino Real de Chasna gehört, einem alten Verbindungsweg zwischen dem Norden und Süden der Insel. Er führt in den Barranco del Chorrillo hinab und mündet nach einiger Zeit in einen breiten, von Steinmäuerchen eingefassten Pflasterweg. Durch lichten Kiefernwald wandert man nun bergan und kommt nach einer guten halben Stunde an einem großen Gehöft mit Trockenfeldterrassen und einem Mandelhain vorbei (Casa Galindo). Anschließend muss die Schlucht Barranco de las Mesas überquert werden, um dann auf dem Camino de Chasna weiter aufzusteigen, wobei man die Pistenstraße Madre del Agua quert. An der Gabelung auf dem Bergrücken hält man sich geradeaus – die rechte Abzweigung ist für den späteren Rückweg reserviert. Herr und Frau Wanderlich konnten sich an der Landschaft und deren faszinierendem Farbenspiel kaum sattsehen. Nach dem verfallenen Gehöft Casa Marrubial erreicht man eine Art „Miniatur-Mondlandschaft“ an der vorbei man zum nächsten Rücken aufsteigt. Viele Kiefern hatten nach einem Waldbrand pechschwarze Stämme davongetragen, ein seltsamer Kontrast zu ihren grünen Wipfeln. Alsbald erreicht man die nächste Wegkreuzung, wo der Weg PR TF 72 (weiß-gelb) rechts abwärts zur Paisaje Lunar abzweigt. Die Wanderlichs machten zuvor noch einen kleinen Abstecher zur Schwarzen Mondlandschaft, die man über einen kleinen Pfad linkerhand erreicht. In den Höhenlagen genießt man einen fantastischen Ausblick über das gesamte Valley und erspäht bereits Teile der legendären Bimssteinsäulen. Beim Abstieg gelangt man dann an den offiziellen Aussichtsplatz mit Blick auf die Mondlandschaft (Mirador de los Escurriales). Das Ganze ist relativ überschaubar und der Talkessel aus Naturschutzgründen leider nicht wirklich zu Fuß zu erkunden. Herr und Frau Wanderlich mussten sich demnach mit dem Anblick der bizarren Felsformationen aus gebührender Entfernung begnügen. Von hier verläuft der Camino zunächst in gemütlichem Auf und Ab, später leicht absteigend durch den Kiefernwald. Man wandert eine alte Steinmauer an der ehemaligen Casa de Los Llanitos entlang, wobei man auch immer wieder die Autopista quert. Nach einer guten ½ Stunde trifft man so wieder auf den Aufstiegsweg, auf dem man linkerhand nach Vilaflor zurückkehrt. Herr und Frau Wanderlich waren zwar vom Ausmaß der hoch gepriesenen Mondlandschaft ein bisschen enttäuscht, aber die Wanderung ist wunderbar abwechslungsreich und führt durch wirklich reizvolle Gebiete in den Höhenlagen Teneriffas. Etwa 750 Höhenmeter gibt es dabei zu überwinden, aber mit einer soliden Kondition ist die Runde gut schaffbar. Es kann aber durchaus heiß werden inmitten des staubig-trockenen Vulkangesteins, also unbedingt ausreichend Wasser und Proviant mitnehmen – Einkehrmöglichkeiten gibt es nur in Vilaflor de Chasna!
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
November 2024
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