Herr und Frau Wanderlich wollten wieder einmal so richtig ausspannen und haben sich deshalb für ein Wochenende in der St. Martin‘s Therme im nahegelegenen Burgenland einquartiert. Da man aber nicht den ganzen lieben Tag lang nur faulenzen kann, wurde auch die ein oder andere Wanderung unternommen. Eine besonders reizvolle (und einfache) Runde ist jene um die „Lange Lacke“, die vor allem durch ihren landschaftlichen Charakter beeindruckt, der von der Pannonischen Tiefebene geprägt ist. Die Lange Lacke liegt mitten im Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel und ist die größte von insgesamt 40 salzhaltigen Seen oder vielmehr Lacken – ein Vogelparadies von europaweiter Bedeutung. Sie schwankt in ihrer Ausdehnung zwischen beinahe 10 km² und völliger Austrocknung, je nach Saison. Die beste Zeit für diese Rundwanderung ist entweder das Frühjahr oder der Herbst. Im Hochsommer kann es nämlich sehr heiß werden – über 40° C sind hier im pannonischen Klima keine Seltenheit – und es gibt so gut wie keine schattenspendenden Bäume weit und breit. Herr und Frau Wanderlich waren diesen Februar zugegen, wo sich das Gewässer weit zurückgezogen hatte und stellenweise sogar komplett ausgetrocknet war. Also leider keine Vogelbeobachtung im großen Stil, dafür waren die beiden von der endlos-weitläufigen und nahezu monotonen Landschaft sehr beeindruckt. Die Rundwanderung ist gut 8,5 Kilometer lang und nimmt eine Gehzeit von ca. 2 ½ Stunden in Anspruch. Starten kann man ganz bequem vom Parkplatz am Nationalpark-Stüberl, an der Landstraße Wallern-Apetlon. Man quert die Straße und folgt dem Schotterweg, wobei man sich an der Wegkreuzung rechts hält. Herr und Frau Wanderlich erklommen gleich den ersten Aussichtsturm und ließen ihren Blick über die schier endlosen Weiten schweifen. Der Weg führt nun direkt am Südufer entlang und ist abwechselnd von traditionellen Ziehbrunnen, Rastbänken und einigen Aussichtstürmchen gesäumt. Am Ostufer der Langen Lacke führt der Fußweg durch hohes Gras und bietet somit wunderschöne Motive, wobei es den Wanderlichs vor allem die Farben angetan hatten. Wieder am Schotterweg, hält man sich links und folgt diesem bis zum nächsten Aussichtsturm, der einen guten Blick auf die Wörten-Lacken im Norden bietet. Zwischen den Wasserflächen (falls vorhanden) wandert man nun nach Westen, hält sich an der Weggabelung wieder links und kann noch einen letzten Ausguck am Ufer der Langen Lacke erklimmen. Kurz darauf gelangt man dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Lange Lacke ist weltweit bekannt und versetzt Ornithologen und Naturfreunde gleichermaßen in Entzücken. Tausende Pflanzen- und Tierarten erfüllen diesen wichtigsten Brut- und Rastplatz im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel mit Leben. Da viele Vögel im hohen Gras oder direkt am Ufer nisten, gilt im gesamten Gebiet ein striktes Wegegebot, das heißt das Betreten von Wiesen, Schilf- und Wasserflächen ist aus Naturschutzgründen nicht erlaubt. Auch wenn die Vogelschwärme erst mit dem Frühjahr ins Land ziehen, konnten Herr und Frau Wanderlich doch viele schöne Eindrücke mitnehmen. Da sie auch durch nichts abgelenkt wurden, kam die Rundwanderung einer richtigen Gehmeditation gleich, bei der man jeglichen Sinn für Ort und Zeit verlieren konnte. In den Wintermonaten fegt aber mitunter der Wind recht kräftig über die flachen Ebenen, deshalb sollte man sich unbedingt adäquat bekleiden.
0 Comments
Your comment will be posted after it is approved.
Leave a Reply. |
AUTOREN
Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
November 2024
KATEGORIEN
Alle
Besuche Herr und Frau Wanderlich auch auf Facebook & Instagram!
|
|
|