Seit Herr und Frau Wanderlich einst Bilder von der beeindruckenden Riegersburg gesehen haben, wollten sie diese unbedingt einmal in natura besichtigen. Anfang des Jahres war es dann soweit und auch das Winter-Wetter zeigte sich von einer mehr als freundlichen Seite. Die erste urkundliche Erwähnung der Riegersburg aus dem Jahre 1138 spricht noch von einer Ruotkerspurch, was sich auf den damaligen Besitzer Rüdiger von Hohenberg beziehen muss. Die Feste war über all die Jahrhunderte unterschiedlichen Besitzern und Einflüssen ausgesetzt, konnte aber nie erobert werden. Seit 1822 befindet sich die Burg im Privatbesitz der Fürstenfamilie Liechtenstein, die sie im Zuge einer öffentlichen Versteigerung erworben hat. Herr und Frau Wanderlich waren beeindruckt, wie sie da uneinnehmbar auf ihrem 482 Meter hohen Vulkanfelsen im oststeirischen Hügelland thront. Ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Steiermark, welches neben einem eigenen Burg-, Hexen- und Waffenmuseum auch mit einer Taverne, einem Hochseilgarten und 3D-Bogenparcours, einer Greifvogel-Show, Burgschmiede-Workshops, einem Kletterfelsen sowie 10 Hektar Weinbergen aufwarten kann, die von Winzern aus der Region bewirtschaftet werden. Der Burgberg ist seit 2003 bequem mit einem Panoramalift erreichbar, aber natürlich auch ganz traditionell zu Fuß. Das Auto kann kostenfrei am Parkplatz des Besucherzentrums abgestellt werden und man spaziert gemütlich in den Ort Riegersburg, wobei man bereits einen einzigartigen Blick auf die Westseite des Burgfelsens erhascht. Direkt an der Pfarrkirche befindet sich dann der Aufgang zum Burgweg, der einen guten Eindruck der imposanten Befestigungsanlage mit ihren Toren, Wehrmauern und Basteien vermittelt. Herr und Frau Wanderlich entschieden sich jedoch für die gut 11 Kilometer lange Gölles-Schleife, die einen wunderbaren, etwa dreistündigen Rundweg durch die umliegende Landschaft verspricht. So wie die Zotter-Schleife ein gut ausgeschilderter „Genuss-Wanderweg“ rund um die Riegersburg, der Natur und Kulinarik miteinander verbindet. Vom Parkplatz führt der Weg ein Stück zur Einfahrt zurück, wo man auch bereits das erste „Schinkenbein“ finden kann, eindeutig auszumachende Wegweiser, welche die vegetarischen Wanderlichs zunächst etwas befremdlich fanden. Sie folgten jedoch artig dem Hinweis die Straße zu überqueren und gelangten so auf einem Wiesenweglein zu einem alten verlassenen Gutshof samt Kirchengebäude. Von hier führt der Pfad nun leicht bergab und bergauf über Wiesen und durch Mischwälder, wobei sich immer wieder hübsche Ausblicke auf die Burganlage ergeben. Im Wald passiert man die „Geisterkapelle“, über die die beiden Wanderlichs jedoch leider nichts Näheres in Erfahrung bringen konnten. Kurz darauf gelangt man zu einer kleinen Siedlung, folgt nun weitläufigen Obstgärten, bis man zur namensgebenden Manufaktur Gölles gelangt, die vor allem für ihre Edelbrände und Essig-Spezialitäten bekannt ist. Nun führt der Rundweg fast nur mehr bergab, abwechselnd auf kurzen Straßenabschnitten und durch kleine Waldpassagen. Am Talboden angekommen, warfen Herr und Frau Wanderlich noch einen Blick in das Riegersburger Seebad, das aber winterbedingt mit keinem gefüllten Bassin aufwarten konnte. Die Kulisse mit der dahinter liegenden Burg erfreut aber bestimmt so manchen Badegast. Jetzt heißt es noch die letzten Höhenmeter bezwingen, um wieder zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen. Durch den Ort Riegersburg und über einen Teil des Burgrundweges führt der Genusswanderweg gemütlich an den Parkplatz zurück.
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
September 2024
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