Diese Wanderung zählt sicherlich zu den schönsten, die Herr und Frau Wanderlich bislang gemacht haben. Der zauberhafte kleine Bergsee befindet sich in einem ihrer bevorzugten Urlaubsgebiete, nämlich im steirischen Teil des imposanten Dachsteinmassivs, und dürfte immer noch zu den Geheimtipps hier in der Region zählen. Man muss aber ein wenig Kondition mitbringen, denn die komplette Tour nimmt für Auf- und Abstieg und mit der ein oder anderen Pause schon gut 7 Stunden in Anspruch. Aber davon darf man sich nicht abschrecken lassen, denn die gesamte Wanderung lohnt die Strapazen wirklich allemal. Wer mit dem Auto anreist, kann am Parkplatz bei der Kneippanlage Weißenbach, in Haus im Ennstal stehen bleiben. An der Wegkreuzung Sonnberg nimmt man dann zunächst die Forststraße Richtung Kneippanlage, die mitten im Wald liegt und vom eiskalten Gradenbach gespeist wird. Der Weg führt angenehm flach durch das gleichnamige Tal, bis man nach etwa einer halben Stunde an ein idyllisch gelegenes Jagdhaus gelangt. Herr und Frau Wanderlich fanden niemanden vor, aber netterweise war der Wassertrog vor der Hütte mit allerlei Erfrischungsgetränken gefüllt – das haben sich die beiden Pfiffikusse gleich für den Rückweg vorgemerkt! Etwas abseits der Jagdhütte befindet sich, hinter einem Felsen verborgen, der Gradenbach-Wasserfall, zu dem die Wanderlichs natürlich auch gleich schauen mussten. Er ist auf alle Fälle den kleinen Umweg wert und an heißen Tagen lässt es sich hier auch wunderbar länger aushalten. Wer also nicht so weit wandern möchte oder vielleicht Kinder dabei hat, kann nur diesen Teil gehen und hier fabelhaft Rast machen. Herr und Frau Wanderlich wollten aber den Ahornsee besuchen und nahmen deshalb den rot-weiß-rot markierten Weg 668, der am Jagdhaus vorbei und über eine bewaldete Steilstufe hinaufführt. Der Pfad ist in mehreren Serpentinen angelegt, was ihn besser begehbar macht, und verläuft zwischendurch auch immer wieder etwas flacher auf weichem Waldboden – abschüssige Passagen sind mit Drahtseilen gesichert. Dankenswerterweise finden sich hier auch ein paar schattige Rastplätze, welche die durchgeschwitzten Wanderlichs gerne in Anspruch nahmen. So konnten sich auch verschiedene Schmetterlinge an ihnen laben, bevor anschließend wieder jeder seiner Wege ging. Ab und zu schaut man tief hinunter auf den Bach, der sich durch das Gradenbachtal schlängelt, und mit etwas Glück kann man auch ein paar Gämsen entdecken, die sich hier im schattigen Wald aufhalten. Nach ungefähr 1 ½ Stunden wird das Gelände dann etwas flacher, ist aber nach wie von kleineren steilen Anstiegen durchsetzt. Nach dem Steilstück führt der Wanderweg dann inmitten mächtiger Felsbrocken und üppiger Vegetation in ein romantisches Hochtal, wobei mehrfach ein kleiner Gebirgsbach gequert werden muss. Wanderlichs waren begeistert von der märchenhaften Kulisse, wenn auch froh nach ungefähr 2 ¾ Stunden endlich den ersehnten Ahornsee zu erreichen. Den letzten Hügel erklommen und dann liegt einem das glasklare Gewässer in einem schmalen, von hohen Felswänden umsäumten Tal regelrecht zu Füßen. Man befindet sich jetzt auf 1.485 Höhenmetern und hier wehte ein angenehm frisches Lüftchen. Die erhitzten Wanderer wollten eigentlich ein erfrischendes Bad in dem knapp sieben Meter tiefen See nehmen, nach der Brotzeit hatten sie sich aber so weit abgekühlt, dass es nur noch für eine Katzenwäsche gereicht hat. Am Seeufer, inmitten von Beerengestrüpp, befindet sich eine kleine schmucke Holzhütte, was die Wanderlichs gleich ein bisschen an die Wildnis Alaskas oder Skandinaviens denken ließ. Hier würde man es ohne Weiteres für ein paar Tage aushalten! Vor allem könnte man noch weiterwandern – zum Beispiel in gut ½ Stunde zum Grafenbergsee und in weiteren 30 Minuten zur Grafenbergalm. Das haben sich Herr und Frau Wanderlich aber für’s nächste Mal aufgehoben, denn am strahlend blauen Himmel begannen sich bereits die ersten Regenwölkchen zu formieren. Also die gleiche Strecke wieder retour, das Hochtal und den Bach gequert, durch zauberhafte und – zumindest an diesem Tag – menschenleere Natur. Am Wegrand findet man neben köstlichen Preiselbeeren auch vereinzelt große Gebilde aus verrostetem Eisen, die angeblich von einem lange zurückliegenden Flugzeugabsturz stammen. Also lieber zu Fuß den Berg hinab, noch rasch am Jagdhaus eine Limonade getrunken und dann den Gradenbach entlang zurück zum Parkplatz. Wer Zeit und Muße hat, kann sich jetzt am Rückweg noch in der Kneippanlage die überhitzten Arme und Beine kühlen. Alle, die ein wenig Ausdauer für den längeren Zustieg beziehungsweise den anfangs etwas steileren Aufstieg mitbringen, werden auf dieser Tour mit einer ganz besonderen Naturerfahrung belohnt. Es gibt zwar keinen Gipfel zu bezwingen, aber dafür erlebt man eine überaus reizvolle Landschaft und eine ganz besonders schöne Wanderung.
0 Comments
Your comment will be posted after it is approved.
Leave a Reply. |
AUTOREN
Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
September 2024
KATEGORIEN
Alle
Besuche Herr und Frau Wanderlich auch auf Facebook & Instagram!
|
|
|