Herr und Frau Wanderlich waren bei ihrem Winterurlaub auf Teneriffa mit unverschämt gutem Wetter gesegnet und konnten die Kanareninsel somit über und unter Wasser erkunden. Eine der spannendsten Regionen ist sicherlich das wild zerklüftete Anaga-Gebirge im Nordosten des Eilands, das sich durch schroffe Bergmassive und einen immergrünen Nebelurwald auszeichnet. Die Wanderlichs waren begeistert, mussten sich jedoch aufgrund der begrenzten Aufenthaltsdauer für eine von vielen schönen Wanderrouten entscheiden. Das Anaga-Gebirge wurde 2015 zum UNESCO Biosphärenreservat ernannt, weshalb es aus Naturschutzgründen mancherorts Besucherbeschränkungen gibt. Das erforderliche Permit muss beim Centro de Servicios al Ciudadano beantragt werden – am besten schon einige Wochen vor dem geplanten Urlaub! Bevor man aber nun diesen geologisch ältesten Teil Teneriffas erwandert, empfiehlt sich die Anreise über die Anaga-Höhenstraße von La Laguna nach Chamorga. Sie zählt zu den landschaftlich reizvollsten und aussichtsreichsten Fahrwegen der Insel und man bekommt bereits einen guten Eindruck von der vielfältigen Flora und Fauna in diesen Breitengraden. Der dichte Nebelurwald und die weitläufigen Lorbeer- und Kiefernwälder sind übrigens den regelmäßig vom Atlantik heranziehenden Passatwolken geschuldet, die sich hier stauen und erst jenseits des Hauptkamms wieder auflösen. Die Anaga-Höhenstraße verläuft entlang dieses bis 1.000 Meter hohen Gebirgszuges, wobei immer wieder Abzweigungen zu versteckten Tälern und idyllischen Dörfern führen. Ein wahres Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Herr und Frau Wanderlich machten sich also auf in das kleine Bergdörfchen Las Carboneras, das mit seinem landwirtschaftlichen Terrassenanbau und den bunt bemalten Häusern an das Landschaftsbild Südamerikas erinnert. Die Wanderlichs waren zwar selbst noch nicht dort, es fehlte auch an flauschigen Lamas und Alpakas, aber dennoch einzigartiges Anden-Feeling, und das auf den Kanaren. Auf der Rundwanderung nach Chinamada gelangt man nach einem kurzen Straßenabschnitt und über einige Stufen auf einen hübschen kleinen Höhenweg. Herr und Frau W waren überwältigt von der üppigen Vegetation und der frischen, würzigen Bergluft hier oben – vom Anblick des markanten Roque de Taborno, dem „Matterhorn Teneriffas“ ganz zu schweigen. Man kann sich kaum sattsehen an den wildromantischen Steilküsten, scharfen Gebirgszügen und lieblichen Taleinschnitten. Schon bald erreicht man dann Chinamada, ein altes Höhlendorf der Guanchen, der Ureinwohner Teneriffas. Nicht mehr viele der Wohnhöhlen bzw. Höhlenwohnungen sind noch besiedelt, aber die wirken dafür richtig schmuck und gemütlich. Bei einer kleinen Extrarunde kann man diese näher unter Augenschein nehmen, obwohl der Weg durch die privaten Anwesen führt und man sich dabei irgendwie seltsam vorkommt. Kurz hinter der kleinen Ansiedlung kann man noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt Mirador de Aguaide machen, der sich auch wirklich lohnt. Was für ein atemberaubender Rundumblick auf den tiefblauen Atlantik, die beeindruckende Steilküste und die grünen Hügel des umliegenden Anaga-Gebirges. Herr und Frau Wanderlich nutzten den Ort für eine kleine Rast, was auch einige neugierige Eidechsen auf sie aufmerksam werden ließ. Der Rückweg ist leider anfangs nicht so gut beschildert, da nur umliegende Bergdörfer angegeben sind. Die Wanderlichs wagten sich aber dennoch in den Wald hinein, da sie nicht auf der Straße zurückgehen wollten. Der hübsche Höhenweg ist auch wirklich die bessere Wahl und man gewinnt an einigen Stellen noch einmal großartige Ausblicke sowie bleibende Eindrücke von der landschaftlichen Vielfalt der Insel. Zunächst folgt man den Markierungen Richtung Cruz del Carmen, einige Zeit später ist dann auch wieder der Name Las Carboneras auf den kleinen Holzschildern zu lesen. Allein das Panorama, kurz bevor man wieder das bunte Bergdörflein erreicht, war die gut 2 ½ Stunden dauernde Wanderung schon wert. Einkehrmöglichkeiten gibt es in beiden Orten, es empfiehlt sich aber ein paar Bocadillos oder sonstige Snacks mitzunehmen und einfach die grandiose Umgebung unterwegs zu genießen.
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
September 2024
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