Herr und Frau Wanderlich suchen sich in den Sommermonaten gerne Wanderungen aus, die in irgendeiner Form eine Abkühlung versprechen. In den Schladminger Tauern wurden sie gleich mehrfach fündig, denn im „Tal der stürzenden Wasser“ kann man den Zauber dieser wasserreichen Urlandschaft hautnah erleben. Gleich drei Bergseen auf unterschiedlichen Etagen liegen auf der Strecke der heutigen Tour – der Steirische Bodensee, der Hüttensee und der Obersee. Dazu gesellen sich zwei rauschende Wasserfälle, die zu den imposantesten in der Region Schladming-Dachstein gehören. Umrahmt wird der Wanderweg von mächtigen Urgesteinsbergen wie der steil aufragenden Hochwildstelle. Die „3-Seen-Tour“ ist an sich nur 8 Kilometer lang, hält aber gut 530 Höhenmeter parat und somit sollte man schon mindestens 4 ½ Stunden Gehzeit einplanen. Der Weg ist auch nicht zu unterschätzen, da er insgesamt relativ lang und steil ist, im Sommer durchaus wohl temperiert und eine gewisse Trittsicherheit erfordert. In Serpentinen führt der Wanderweg, der mitunter mit Drahtseilen gesichert ist, über Stufen, Felsen, Wurzeln und kleine Bächlein – oft mit ziemlich großen Steighöhen. Wer es lieber gemütlicher angeht, kann sich die Berge auch bei der knapp einstündigen Umrundung des Bodensees bzw. einer beschaulichen Ruderboot-Tour ansehen. Dieser ist vom Parkplatz am Seewigtal Stüberl nämlich schon in gut 10-15 Minuten Fußmarsch entlang eines netten kleinen Baches erreichbar. Will man sich die Mautgebühr von 3,80 Euro pro Person sparen, braucht man entweder eine gültige Sommercard der Region oder nimmt die Buslinie von Schladming – Untere Klaus – Oberhaus – Haus – Aich – Ruperting zum Steirischen Bodensee und zurück. Mit dem Auto reist man am besten über die Ennstalbundesstraße (B320) an und fährt in Ruperting (bei Haus im Ennstal) oder Aich / Gössenberg ab, wobei man der jeweiligen Mautstraße ins Seewigtal folgt. Vom Parkplatz führt zunächst eine nahezu ebene Almstraße in wenigen Gehminuten zum Gasthof Forellenhof. Herr und Frau Wanderlich folgten ab hier dem Weg Nr. 17 am Westufer des Bodensees und genossen die traumhafte Kulisse mit Blick auf den Wasserfall am Talende. An der abenteuerlich-antiquiert wirkenden Materialseilbahn wird der Fußweg nun etwas steiler und unwegsamer. Bis zum Bodensee-Wasserfall ist man lediglich eine gute halbe Stunde unterwegs, obwohl man auch den ersten Anstieg nicht unterschätzen sollte. Viele Ausflügler sind leider nicht mit adäquatem Schuhwerk ausgerüstet und wirken auch konditionell nicht bestens aufgestellt. Aber der Besuch lohnt natürlich, weil man dem tosenden Wildbach ganz nahe kommen kann. Wanderlichs nahmen den Weiterweg mit der Nummer 782 in Angriff, der in ungefähr 1 ½ Stunden das Erreichen der Hans-Wödl-Hütte (1.533 m) in Aussicht stellt. Serpentinen mit zu (mitunter hohen) Treppen aufgeschichteten Steinplatten, durchsetzt von Wurzeln, Geröll und kleinen Bachläufen sorgen für eine anspruchsvolle, aber auch abwechslungsreiche Etappe. Endlich erreichten Herr und Frau Wanderlich schweißgebadet eine üppig grüne Anhöhe, wo sich die Hütte in eine kleine Senke oberhalb des gleichnamigen Sees schmiegt. Nach kurzer Rast stapften die beiden den leicht abfallenden Weg am Westufer des Hüttensees entlang, um eine erneute Geländestufe mit nahezu tropischer Vegetation zu überwinden. Bevor man den Obersee auf 1.670 Metern erreicht, passiert man noch den beeindruckenden Schleierfall sowie einen kleineren kaskadenförmigen unterhalb des letzten Bergsees. Herr und Frau Wanderlich waren erstaunt über den enormen Wasserreichtum trotz der heißen Sommermonate. Das still verträumte Gewässer liegt am Fuße des Wasenecks, über dessen Kante sich bereits zaghafte Wetterwolken in den Talkessel schoben. Also nur kurz verschnauft, die spektakuläre Kulisse auf sich wirken lassen und dann wieder den Rückweg angetreten, der auf selber Strecke zurück verläuft. Auch bergab heißt es aufmerksam bleiben und seine Schritte mit Bedacht setzen, da Gestein und Baumwurzeln mitunter etwas rutschig sein können. Herr und Frau Wanderlich konnten noch einmal eindrucksvolle Blicke ins Tal und auf die wilden Wasser genießen. Wieder sicheren Boden unter den Füßen, wählten die beiden dann das östliche Ufer des Bodensees für ihre Heimreise aus und ein letztes Bänkchen, um die Wanderung ausklingen zu lassen.
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
September 2024
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