Herr und Frau Wanderlich sind der winterlichen Kälte entflohen, um zwei Wochen auf den ihnen bis dato unbekannten Kapverdischen Inseln vor der Westküste Afrikas zu verbringen.
Da die Kapverden insgesamt 15 Eilande zählen – neun davon bewohnt – mussten sich die zwei Fernreisenden jedoch auf ein paar davon beschränken. Die Wahl fiel dabei auf drei Inseln der Nordgruppe beziehungsweise „Inseln über dem Wind“ (Ilhas de Barlavento).
Nach ihrer Ankunft auf Sal reisten sie zunächst mit einer Propellermaschine der Cabo Verde Airlines nach Boa Vista, deren Name („Schöne Aussicht“) noch weit untertrieben ist. Kilometerlange Traumstände wie aus dem Katalog, türkis-blaues Wasser und eine Wüstenlandschaft, die einzigartig ist im Atlantik.
Hier hätten es die Wanderlichs ohne Weiteres länger ausgehalten, aber leider war ihr Aufenthalt auf ein paar wenige Tage beschränkt. Diese wurden jedoch gut genutzt und neben diversen Strandaktivitäten blieb sogar noch ausreichend Zeit zum Wandern und Erkunden.
Wer hier Urlaub macht, sollte unbedingt das Naturschutzgebiet Morro de Areia besuchen – ein Ort von außergewöhnlicher Schönheit, aber auch großer ökologischer Bedeutung. Das Reservat erstreckt sich mit seiner 300 Meter breiten Meeresschutzzone über eine Fläche von insgesamt 30 km².
Es wurde gegründet, um die Dynamik der Sanddünen sowie die endemische Tierwelt – etwa den Rotnasentropikvogel, Fischadler, Kapweber, Schildkröten, Ammenhaie und zahlreiche wirbellose Tiere zu schützen.
Das Naturschutzgebiet, das seinen Namen dem 167 Meter hohen Morro de Areia-Hügel verdankt, erstreckt sich entlang der Westküste von Boa Vista zwischen Praia de Chaves im Norden und Praia de Santa Monica im Süden und zählt zu den schönsten Stränden Afrikas.
Völlig zurecht, wie Herr und Frau Wanderlich feststellen mussten. Sie wähnten sich im Paradies, da außer ihnen so gut wie niemand in den erfrischenden Wellen plantschte und man hier mehr Katzen, Hunde, Krabben und wilde Esel antrifft als Touristen. Gut, die Insel zieht natürlich auch Surfer und Kiter an, da Wellen und Wind eine perfekte Symbiose bilden.
Um nach Morro de Areia zu gelangen, bietet sich eine erquickliche Strandwanderung Richtung Süden an. Da der Uferbereich ziemlich flach ist, geht das auch wunderbar am oder sogar im Wasser. Eine Wohltat für die sonst in Schuhe gezwängten Füße!
Einen guten Orientierungspunkt für die Wanderung bietet der weithin sichtbare Chamine de Chave. Der Schornstein von Chaves, mittlerweile sogar eine Art Wahrzeichen der Insel, ist das einzige Überbleibsel einer blühenden Keramikfabrik Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Rest des Ziegelwerks fiel der Zeit und den wandernden Dünen zum Opfer.
Herr und Frau Wanderlich, die unmittelbar am Traumstrand Praia de Chaves untergebracht waren, erkundeten ausgiebig die grandiose Dünenlandschaft und konnten es gar nicht glauben, dass ihre Fußspuren die einzigen waren, die im feinen Saharasand zurückblieben.
Dieser Strandabschnitt ist einfach die perfekte Kulisse für Fotos aller Art. Wer Zeit hat, kann die unterschiedlichen Licht- und Wasserverhältnisse im Laufe des Tages nutzen und genießen.
Und ungefähr um 18 Uhr Ortszeit geht dann – zumindest in den Wintermonaten – die Sonne unter und bietet ein weiteres unvergleichliches Naturspektakel. Erste Reihe fußfrei inklusive…
Text- und Bildschmiede:
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