Aufgrund hochsommerlicher Temperaturen fiel die Wahl der gehfreudigen Wanderlichs diesmal auf einen dreitägigen Rundwanderweg im Salzkammergut, welches dank seiner vielen herrlichen Seen die nötige Abkühlung versprach.
Die 1. Etappe des Salzkammerweges mit ihren knapp sechs Stunden Gehzeit hat bereits etliche Höhepunkte zu bieten. Herr und Frau Wanderlich stellten zunächst ihren fahrbaren Untersatz in St. Agatha, in der Nähe vom Kirchenwirt ab (Gemeinde Bad Goisern). Ein guter Ausgangspunkt, um unmittelbar in den Weitwanderweg einsteigen zu können.
Die Strecke führt an einem wunderschönen alten Hof sowie der spätgotischen Pfarrkirche vorbei. Der kleine, schmucke Sakralbau wurde in den 600 Jahren seines Bestehens mehrmals umgebaut – im Inneren findet man demnach interessante Details aus vielen Jahrhunderten.
Wanderlichs hielten sich hier rechts und nachdem sie bezaubernde Blumenwiesen durchquert hatten, absolvierten sie die ersten Höhenmeter über die Ortsteile Herndl, Kogl und Rehkogl. Kaum vorstellbar, aber noch idyllischer wird es dann auf den folgenden Waldwegen, die einen herrlichen Blick hinunter ins Tal und auf den Hallstättersee ermöglichen.
Weiter geht es nach Flohwiesen und Waldgraben, wobei man sich hier auf dem „Goiserer Almweg“ befindet und auch ein Hochmoor mit ganz spezieller Vegetation durchquert. Herr und Frau Wanderlich kamen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.
Mitten im Wald stießen die zwei dann plötzlich auf eine 35 Meter lange Hängebrücke, die sie nach einer kurzen Rast über die so genannte Schwarzenbachlochzwang führte. Die „Beriga Golden Gate“ ist also nicht nur eine praktische Passage der Flohwiesenloipe, sondern auch in den Sommermonaten ganz brauchbar, um trockenen Fußes das andere Ufer zu erreichen. Ganz in der Nähe befindet sich die Schwarzenbachlochhöhle, wo sich zur Zeit der Religionsverfolgungen heimlich Protestanten versammelt haben sollen, um ihre Gottesdienste abzuhalten.
Bis Kriemoos wandert man auf dem historischen „Römerweg“ durch den Wald, wobei leider keine Spuren jedweder Art aus dieser Zeit erhalten geblieben sind. Aber wie hätten Herr und Frau Wanderlich auch ein Schwert oder gar einen ganzen Streitwagen in ihren Rucksäcken transportieren sollen?
Also flugs weiter durch üppige Frühsommerwiesen, aus denen auch süß duftende Stern-Narzissen herausleuchteten. Unzählige Einheimische waren an diesem Wochenende ausgeschwärmt, um die weißen Wildblumen körbeweise zu ernten – im Ausseerland fand nämlich zum 65. Mal das berühmte Narzissenfest statt!
Das größte Blumenfest Österreichs lockt jedes Jahr tausende BesucherInnen an, wobei der Korso mit den geschmückten Booten und Figuren eindeutig zu den Höhepunkten der viertägigen Veranstaltung zählt. Ein Glück, dass die Wanderlichs noch ein Quartier gefunden haben.
Bevor die zwei aber die Tagesetappe gemütlich in Altaussee ausklingen ließen, stapften sie noch die letzte Anhöhe zur Burgruine Pflindsberg hinauf. Von der spätmittelalterlichen Höhenburg ist leider kaum mehr etwas vorhanden, es gibt jedoch einen kleinen Aussichtsturm auf der Hügelkuppe, von der man einen herrlichen Blick auf den Loser und den Altausseer See genießt
Der Abstieg führt über die Schlosswiese und an einem kleinen Wasserfall vorbei hinunter in den Ort. Herr und Frau Wanderlich wohnten zwar ein Stückchen außerhalb, spazierten abends aber noch einmal Richtung Zentrum beziehungsweise an den See zurück, um genüsslich am Wasser zu sitzen, zu speisen und den ersten Wandertag Revue passieren zu lassen.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
|
|