Schloss Eckartsau befindet sich nur 24 Kilometer von der Wiener Stadtgrenze entfernt, direkt am Donau-Radweg und mitten im Nationalpark. Versteckt in einer Natur-Idylle, aber dennoch leicht erreichbar. Grund genug für die Wanderlichs einen kleinen Ausflug in diese hübsche Gegend zu machen, auch wenn sich das Wetter an diesem Tag etwas trübe und wolkenverhangen zeigte.
Auf einer gut acht Kilometer langen und dreistündigen Rundwanderung wird man mit abwechslungsreichen Landschaftsbildern belohnt, wobei die weitläufigen Wiesen und Wälder Zeugnis von der einstigen Bedeutung der Au für das ehemalige kaiserliche Jagdschloss geben.
In Eckartsau hat der Auwald eine besondere Erscheinungsform, denn die Altarme sind nicht mit der Donau verbunden, sondern grundwasserversorgt oder vom Fluss zurückgestaut. So haben sich Schilfflächen gebildet, die ideale Brutplätze für verschiedenste Wasservögel bieten. In stehenden Gewässern findet man zudem den äußerst seltenen Hundsfisch, der lange Zeit als ausgestorben galt und erst Anfang der 1990er Jahre zufällig hier wiederentdeckt wurde.
Herr und Frau Wanderlich reisten privat an, obwohl es auch gute öffentliche Verbindungen zum Marktplatz von Eckartsau gibt. Man überquert zunächst eine kleine Brücke mit der Statue des Hl. Nepomuk und kommt an der hiesigen Schule und Kirche vorbei. Dann betritt man auch schon den Schlosspark durch das Nationalpark-Tor.
Der Weg führt nun durch den Eckartsauer Schlosspark, der vor etwa hundert Jahren großzügig im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt wurde und seinen ganz eigenen Charme besitzt. Das Schöne ist, dass die Anlage mit ihrem alten Baumbestand ganzjährig und ganztägig kostenlos begehbar ist – von April bis Oktober finden auch Führungen innerhalb der herrschaftlichen Gemäuer statt.
Royal Wanderlichs nahmen eine kurze Außenbesichtigung des Prunkhauses vor, bevor sie die Parkanlage nach Süden hin verließen. Man quert den Fadenbach und gelangt so in die Maria-Theresien-Allee Richtung Donau. Nach ein paar Minuten Gehzeit erreichten die zwei den Hochwasserschutzdamm und folgten der Promenade ins Überschwemmungsgebiet.
Es lohnt den Blick schweifen zu lassen, da sich im Wald viele Rehe und allerlei kuriose Installationen aus Naturmaterialien verbergen. Auf der ersten großen Wiesenfläche fällt dann eine deutliche Geländekante auf, wo einst ein Seitenarm der Donau verlief. Die Wiesen bei Eckartsau wurden für die Hofjagden genutzt und sind teilweise hunderte Jahre alt. Immer wieder trifft man auf mächtige Eichen und landschaftlich sehr reizvolle Abschnitte.
Bevor der Weg nach rechts abbiegt, quert man einen Altarm, wo man mit etwas Glück Europäische Sumpfschildkröten beim Sonnenbaden beobachten kann. Leider haben Herr und Frau Wanderlich an diesem Tag keine zu Gesicht bekommen, aber den Reptilien war es wohl noch zu kalt.
Nach der Wegkreuzung wandert man durch kurze Waldstücke und über ausgedehnte Wiesenflächen, bis man schließlich den Treppelweg an der Donau erreicht. Die beiden Wandervögel hielten sich stromaufwärts und staunten über die Unmengen Sand, welche vom letztjährigen Hochwasser am Ufer zurückgeblieben waren.
Nach einiger Zeit öffnet sich das Gelände zum so genannten „Roten Wird“ (gerodete Insel), einer ausgedehnten Wiesenlandschaft, die ebenfalls von alten Wasserläufen durchzogen ist. In einem spitzen Winkel führt die Strecke nach Norden zurück, über eine große Wiese und durch hochstämmigen Auwald zum Hochwasserschutzdamm.
Wanderlichs querten erneut den Damm und gelangten zu einer großen Rinderkoppel. Diese umgeht man und an der Brücke über den Fadenbach verlässt man durch das Nationalpark-Tor die Au und kehrt am Sportplatz rechterhand wieder in den Schlosspark zurück.
Dieser wurde als Sonderfläche in den Nationalpark eingegliedert, wobei sich Schloss Eckartsau selbst heute im Besitz der Österreichischen Bundeforste AG befindet und die Nationalpark-Forstverwaltung samt Infostelle beherbergt.
Herr und Frau Wanderlich waren begeistert von der liebreizenden Landschaft und dem spürbaren Hauch der einstigen Donaumonarchie rund um das ehemalige Jagdschlössel. Allein die Parkanlage samt Naturspielplatz ist schon einen Besuch wert. Bei Hochwasser ist der Abschnitt am Wasser jedoch nur bedingt bis gar nicht begehbar, aber das wird mit entsprechenden Wegsperren ausgewiesen.
Text- und Bildschmiede:
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