Bad Gastein ist ein berühmter österreichischer Kur- und Wintersportort im Nationalpark Hohe Tauern südlich von Salzburg. Kaum anderswo befinden sich auf engem Raum so viele Hotels und Villen der Belle Époque, sprich aus den Jahren 1880 bis 1900. Die an den bewaldeten Steilhängen gebauten Prunkbauten sind zusammen mit dem Gasteiner Wasserfall im Zentrum des Ortes immer einen Besuch wert.
Das dachten sich auch die Wanderlichs, die diesmal im benachbarten Stadtteil Böckstein untergebracht waren. Anlass für eine schöne etwa 2 ½-stündige Rundwanderung, die auf ihrem Weg gekonnt den Spagat zwischen Natur und Kultur schafft.
Herr und Frau Wanderlich konnten die neun Kilometer lange Runde gleich von ihrem Quartier aus beginnen, welches praktischerweise unweit des gut beschilderten Waldweges nach Bad Gastein lag. So durchschritten sie den menschenleeren Stuhlwald, der sie noch dazu mit einem ansehnlichen Fund schmackhafter Eierschwammerl überraschte.
Der Waldweg führt bei gemütlicher Steigung bis auf eine Höhe von knapp 1.300 Metern und bietet immer wieder herrliches Bergpanorama so wie den ein oder anderen Blick auf den munter dahinplätschernden Bach im Tal. In Anbetracht der Erntezeit und der anschließenden Stadtbesichtigung in Gastein mussten für die Wanderung ein paar Stündchen mehr einkalkuliert werden, aber das war es wert.
Nach etwa 1 ½ Stunden erreicht man Gastein, wobei man vom Ortsrand noch ein Stück bis ins Zentrum gehen muss. Hier braucht es dann ein wenig Kondition, um die diversen Niveauunterschiede zu bewältigen (die Differenz zwischen Quellpark und Bahnhof beträgt ca. 80 Höhenmeter). Eine Besonderheit des bezaubernden Kurortes ist nämlich seine Lage an den Steilhängen rund um den Wasserfall, gekennzeichnet durch mitunter sehr steile und enge Gassen.
Um Platz zu sparen wurden viele mehrstöckige Häuser errichtet, sodass das Erscheinungsbild von Bad Gastein an eine kleine Stadt erinnert („Wolkenkratzerdorf“). Es ist möglich, mit Hilfe des Parkhausliftes einen Teil des Höhenunterschieds vom Ortskern zum Bahnhofsgelände zu überwinden. Wanderlichs schritten aber wacker selber aus, da die verschiedenen Weglein an vielen sehenswerten Plätzen vorbeiführen.
Das Element Wasser ist hier jedenfalls allgegenwärtig. Der Gasteiner Wasserfall stürzt in drei Stufen über 341 Meter durch das Ortszentrum und ist nicht nur Wahrzeichen der Region, sondern immer wieder Motiv unterschiedlicher Maler und Dichter gewesen. Aus unzähligen Quellen sprudeln täglich fast 5 Millionen Liter kristallklares Thermalwasser aus der Tiefe der Berge – reich an wertvollen Mineralien und dem Edelgas Radon, dem es seine Heilkraft verdankt.
Aufgrund des kurzen Aufenthaltes und des wunderbaren Wanderwetters sparten sich Herr und Frau Wanderlich die Felsentherme und den Gasteiner Heilstollen für ein anderes Mal auf und machten sich gemütlich auf den Rückweg. Nach einer Runde durch das Zentrum, vorbei an sämtlichen Sehenswürdigkeiten, kämpften sie sich auf der gegenüberliegenden Seite wieder aufs Straßenniveau hinauf und Richtung Bahnhof zurück.
Hier wendet man sich zur Rechten und quert sowohl die Straße als auch die Bahngleise. Hat man den Einstieg gefunden, führt die Wanderung in knapp einer Stunde über die Kaiserin Elisabeth-Promenade zurück nach Böckstein. Herr und Frau Wanderlich spazierten an der Gasteiner Ache entlang und genossen die herrliche Landschaft.
Entlang der Strecke gab es noch allerhand zu entdecken. Das Bogenschießgelände beäugten die Wanderlichs aber lieber aus der Ferne, um nicht selbst als Trophäe über irgendeinem Kamin zu enden. Empfehlenswert ist auf alle Fälle noch ein Besuch im Montandorf in Altböckstein, ehemaliges Zentrum des Goldbergbaus in den Hohen Tauern.
Neben einer originalgetreuen Siedlung mit Waschhaus, Säumerstall, Direktionsgebäude, Werkmeisterhaus, Kolm (Magazin), Coloredohaus, Salzstadl und Pfarrhof kann man hier ein Freilichtmuseum mit montanhistorischen Exponaten besuchen. Die barocke Wallfahrts- und Knappenkirche „Maria zum Guten Rat“ und das Jagdschlössl Czernin aus dem 19. Jahrhundert runden das Gesamtbild noch ab.
Text- und Bildschmiede:
Herr und Frau Wanderlich. Ohne deren ausdrückliche Genehmigung keine Vervielfältigungen oder jegliche Nutzung privater oder kommerzieller Natur erlaubt. Siehe auch Impressum.
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