Diesmal konnte Frau Wanderlich (anno dazumal ja noch ein Fräulein) in alten Kindheitserinnerungen schwelgen. Schon lange wollte sie Herr Wanderlich diesen Teil ihrer Heimat zeigen, der früher so manchem Familienausflug dienlich gewesen war. Die kleine Gemeinde Grünau liegt im Traunviertel in Oberösterreich, genauer gesagt im zauberhaften Salzkammergut am Fuße des Toten Gebirges. Eine malerische Landschaft, die vor allem durch den 85 ha großen Almsee geprägt wird. Das Gewässer ist glasklar, aber nicht besonders tief, ist aber ohnehin nicht zum Wassersporteln geeignet, da es nebst seinen erfrischenden Temperaturen auch unter Naturschutz steht.
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Wichtige Verbindungen zu jener Zeit – wie zum Teil auch heute noch – waren die Südbahn, Semmeringbahn, Westbahn, Kamptalbahn, Salzkammergutbahn sowie die Salzkammergut Lokalbahn. Der österreichische Alpenraum wurde dann durch die Automobilisierung und den Ausbau der Gebirgsstraßen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Für Sommerfrische war es zwar noch ein bisschen zu frisch, aber nichtsdestotrotz zog es Herr und Frau Wanderlich wieder einmal ins wunderschöne Salzkammergut. Diesmal sollte aber auch nicht gebadet, sondern gewandert werden. Die Wahl fiel auf die kleine Gemeinde St. Gilgen am Wolfgangsee, die zwar zum Salzburger Land gehört, aber direkt an Oberösterreich grenzt. Die Ortschaft hieß ursprünglich Oberdrum, was die geographische Lage am oberen Teil (Drum/Trum) des Sees bezeichnet, wurde aber später nach dem Hl. Ägidius von St. Gilles benannt. Der Name Sankt Ägidi war bis ins 19. Jahrhundert noch recht gebräuchlich. Auch der Wolfgangsee war früher nur als Abersee bekannt, was sich namentlich auch auf einen ganzen Ortsteil ausgewirkt hat.
Zugegeben, der Ausflug nach Bad Gastein wäre – im wahrsten Sinne des Wortes – beinahe ins Wasser gefallen. Aber zum Glück waren die Zugfahrkarten bereits erstanden und so konnten auch die schlechten Wetterprognosen Herr und Frau Wanderlich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Gott sei’s gedankt, muss man sagen, denn wider Erwarten hielt das Wetter und der Aufenthalt wurde zu einem vollen Erfolg. Logiert haben die Wanderlichs in einem historischen Herrenhaus aus dem Jahr 1883, der Villa Solitude – immerhin in Hörweite des legendären Wasserfalls, der nach den letzten Regentagen besonders imposant die schmale Schlucht ins Gasteiner Ortszentrum hinab rauschte.
Herr und Frau Wanderlich haben wieder einmal einen spontanen Ausflug ins Umland der Bundeshauptstadt unternommen. Der Semmering kann mit so manch schöner Wanderroute aufwarten und dazu genießt man das Flair längst vergangener (k&k-) Zeiten. Diesmal möchten euch die zwei eine gemütliche Fußreise präsentieren, die sowohl als Einzeletappe oder Rundwanderweg absolviert werden kann. Und zwar zum „Juwel des Semmerings“, der Wallfahrtskirche Maria Schutz am Fuße des 1.523 m hohen Sonnwendsteins. Ausgangspunkt war der Kurort direkt auf der Passhöhe, von wo sich die beiden in frischer Morgenluft erst einmal hinunter zur Talstation Hirschenkogel / Zauberberg begeben mussten. Dort beginnt dann der gut ausgeschilderte Waldweg zum größten Marien-Wallfahrtsort Niederösterreichs. Zwei verschiedene Varianten stehen zur Auswahl, wobei eine davon auf dem Gebirgsjäger-Gedächtnissteig über den Eselstein führt. Die Wanderlichs entschieden sich jedoch für die andere Route, vorbei am weithin sichtbaren Sporthotel Semmering und entlang idyllischer Waldpfade durch die Myrtengräben bis zur Kirche (Gehzeit etwa 50 Minuten). Maria Schutz hat neben seinem Gotteshaus, das bald 300-jähriges Jubiläum feiern kann, noch eine weiteres Glanzstück zu bieten: den Kirchenwirt mit seinen legendären Klosterkrapfen. Auch Herr und Frau Wanderlich kehrten freudig ein, genossen ein flaumiges Germgebäck und ließen sich noch ein weiteres als Proviant mit auf den Weg geben. 3 Füllungen werden hier feilgeboten – Marillenmarmelade, Vanille und Nougat. Eine wahre Gaumenfreude!
Was gibt es schöneres, als bei diesen hochsommerlichen Temperaturen der unerträglichen Hitze der Stadt zu entfliehen und an einem der vielen lieblichen Orte unseres Heimatlandes die Seele baumeln zu lassen? Schon das Kaiserpaar Franz Joseph und Elisabeth wusste um den Erholungswert solcher Aufenthalte – wobei besonders das Salzkammergut rund um Bad Ischl, den Wolfgangsee und den Attersee zu einer klassischen Sommerfrische-Destination avancierte. Diese „Stadtflucht“ erlebte von der Jahrhundertwende bis in die 1960er Jahre hinein eine wahre Blütezeit. Ausgehend von der Aristokratie fand diese neue Passion auch im (wohlhabenden) Bürgertum großen Anklang und immer mehr Stadtmenschen sehnten sich nach der Ruhe und Idylle des romantischen Landlebens. Vor allem die WienerInnen wollten auch in den Sommermonaten in der Nähe ihres hochgeschätzten Kaisers sein, was den Bau von so genannten „Saisonvillen“ begünstigte. Diese meist unbeheizbaren Residenzen wurden oftmals von namhaften Architekten im Heimatstil erbaut. Dabei werden verschiedene landschaftstypische Bauelemente wie Fachwerk, Buckelquader, Fensterläden, Laubsäge- oder Schnitzarbeiten und Sichtsteinelemente passend zum jeweiligen Standort miteinander kombiniert. Wer sich keinen eigenen Sommersitz leisten konnte, quartierte sich eben im Gasthaus oder einer der zunehmend auftretenden Privatquartiere ein. Was die klassische Sommerfrische ausmachte, war die Übersiedlung des kompletten Haushalts mitsamt dem Dienstpersonal – auch Menagieren genannt, die ausgedehnte Verweildauer am Urlaubsort (oft den ganzen Sommer über) sowie die langfristige Bindung an eine bestimmte Region, die jedes Jahr wieder aufgesucht wurde. Als Bekleidung wurde,
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Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
April 2024
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