Herr und Frau Wanderlich haben den diesjährigen Sommer mit ein paar Urlaubstagen in Bad Gastein ausklingen lassen. Besser gesagt im Ortsteil Böckstein, wo es deutlich ruhiger und beschaulicher zuging als in der Touristenhochburg selbst. Eine nette kleine Wanderung von ungefähr 2 ½ Stunden ist jene zu den beiden Astenalmen, die zu den ältesten des Gasteinertales gehören. Als „Asten“ wird eine Alm bezeichnet, auf der die Nutztiere auch nach dem Almabtrieb noch einige Zeit verbringen, also gleichbedeutend mit einer Nieder- oder Heimalm. Wer von Bad Gastein startet, kann gemütlich auf der Kaiserin Elisabeth-Promenade entlang der munter dahinplätschernden Ache bis Böckstein spazieren. Nachdem die Wanderlichs ihr Quartier gleich hier im Ort bezogen hatten, hoben sie sich den Besuch des mondänen Kurortes für einen anderen Tag auf und marschierten von da los. Das Montandorf in Altböckstein lohnt einen Abstecher, denn hier erhält man interessante Einblicke in den Goldbergbau, der von 1342 bis 1945 in dieser Region betrieben wurde. Herr und Frau Wanderlich spazierten durch die historische Siedlung mit Waschhaus, Säumerstall, Direktionsgebäude, Werkmeisterhaus, Kolm (Magazin), Coloredohaus und Pfarrhof. Herzstück ist das Freilichtmuseum mit dem Salzstadl, eine Ausstellung montanhistorischer Exponate sowie die Montansiedlung von 1741. Die wunderschöne, auf einer kleinen Anhöhe gelegene Wallfahrts- und Knappenkirche „Maria vom Guten Rat“ rundet das Gesamtbild ab. Unmittelbar daneben befindet sich noch das Jagdschlössl Czernin aus dem 19. Jahrhundert, welches der Familie heute als Sommer- und Feriensitz dient. Von hier führt die Wanderung ein Stück an der Asphaltstraße bergauf, bevor rechterhand ein angenehmerer Fußweg abzweigt. Man passiert das schon längst und wohl auch dauerhaft geschlossene Hotel „Evian“ mit der dazugehörigen Mineralquelle und einen Goldwaschplatz am Ufer der Naßfelder Ache. Leider haben Herr und Frau Wanderlich kein Edelmetall gesichtet, weshalb sie ihren Fußmarsch zu den Almen unverzüglich fortsetzten. Man folgt dem Naßfelderweg entlang des Wildbaches, der rechterhand von einer mächtigen Felswand begrenzt wird. Nach gut einer halben Stunde erreicht man dann auch schon die zwei urigen Almen auf etwa 1.210 Metern, unterhalb des alten Fußweges nach Sportgastein. Beide Almhütten werden bewirtschaftet und neben einer zünftigen Jause bekommt man hier auf Vorbestellung auch frisch gemachte Spezialitäten wie Kasnocken oder Fleischkrapfen. Während die untere Astenalm mit ihrem Streichelzoo punkten kann, lockt die obere Astenalm mit ihren Krapfen, die angeblich weit über die Gasteiner Grenzen hinaus bekannt sind und zwischen Mai und Oktober laufend frisch herausgebacken werden. Jeden Samstag ab 11 Uhr weiht Hüttenwirt Michael interessierte Gäste auch selbst in die Kunst des Krapfenbackens ein. Leider war der Magen der Wanderlichs noch nicht bereit für diese deftige Köstlichkeit, die man übrigens süß oder pikant genießen kann. Also machten sie sich nach einem kurzen Rundgang auf demselben Weg wieder zurück ins Tal. Ihr Fazit: eine nette kleine Wanderung in wahrlich schöner Landschaft, die keine nennenswerte Steigung bietet und leider aufgrund der ausgezeichneten Erreichbarkeit ziemlich frequentiert ist. Aber perfekt für einen Familienausflug, bei dem die ganz Kleinen sogar im Kinderwagen chauffiert werden können.
2 Comments
Herr und Frau Wanderlich
4/10/2024 09:16:42
Sehr gerne, liebe Daria! :-) Ja, auf alle Fälle - eine Wanderung für die gesamte Familie. Keine großen Steigungen, eine gut ausgebaute Forststraße und vom Parkplatz ungefähr 30-40 Minuten Fußmarsch. Einkehren kann man dann auf beiden Almen auch...
Reply
Your comment will be posted after it is approved.
Leave a Reply. |
AUTOREN
Herr und Frau Wanderlich teilen eine gemeinsame Leidenschaft - die (Fern-) Wanderei. Folge ihnen auf ihren Streifzügen durchs In- und Ausland... ARCHIV
September 2024
KATEGORIEN
Alle
Besuche Herr und Frau Wanderlich auch auf Facebook & Instagram!
|
|
|